Das Deutsche Chorfest beeindruckte mit hochkarätigen Konzerten und Auftrittmöglichkeiten. Doch Singen ist und bleibt auch sozial.
Das Singen in sozialen Einrichtungen hat Tradition bei Chorfesten.
Es ist nicht eine der großen Stuttgarter Kirchen, die Liederhalle, oder vielleicht sogar die große Open Air Bühne auf dem Schloßplatz. Der Ort ist auch weder so prestigeträchtig wie ein Rathaussaal und akkustisch so hochwertig wie ein Auftritt im Theaterhaus und dennoch waren die Auftritte jenseits der großen Öffentlichkeit vielleicht sogar die kleinen Stars des Chorfestes. Denn das Singen in sozialen Einrichtungen hat den Geist des Chorfestes auch zu vielen gebracht, denen eine Teilnahme sonst verwehrt geblieben wäre.
Es ist eine schöne Tradition, die sowohl der Deutsche Chorverband als auch der Schwäbische Chorverband im Rahmen ihrer Chorfeste pflegen: Das Singen in sozialen Einrichtungen. Mehr als 50 Konzerte fanden unter diesem Motto während des Chorfestes im Großraum Stuttgart statt. Singen in Seniorenheimen, Mehrgenerationenhäusern, Pflegeeinrichtungen, aber auch in der JVA. Singen findet überall einen Platz und ist ein immer gern gesehener Gast.
Es ist schön zu sehen, dass soziales Engagement den Vereinen immer noch ein Anliegen ist. Nicht nur während des Chorfestes, sondern auch im ganz normalen Vereinsalltag fühlen sich Chöre in ihrer Gemeinde nicht einfach verpflichtet, sondern empfinden es als Ehrensache, in regelmäßigen Abständen in sozialen Einrichtungen ein kleines Konzert für die Bewohner zu geben, denen ein Zugang zu den großen Konzerten oft verwehrt ist und für die eine musikalische Einlage eine wichtige Abwechslung vom Alltag darstellt.
Singen in der Gemeinschaft, vor allem aber auch für die Gemeinschaft. Eine schöne Sache für alle Beteiligten. Denn auch der Chor kann viel Spaß an diesen Sonderauftritten finden. So zum Beispiel auch der Chor „Just men“ unter der Leitung von Nikolai Ott, der während des Chorfestes in einem Seniorenstift auftrat und den Schritt nicht bereut hat. Denken Sie also daran: Singen ist für alle da.
Nikolai Ott:
„Es ist wichtig, auch bei Großveranstaltungen wie dem Deutschen Chorfest über den Tellerrand hinauszuschauen. Durch diese kleine Geste gelingt es, mit dem Chorfest auch den Alltag der Seniorinnen und Senioren aufzubrechen.“