Für Showchöre ist die passende Kleidung zur Show auf der Bühne ein absolutes Muss.
Showchöre sind im Aufwind – auch in Deutschland. Nicht zuletzt befeuert durch amerikanische TV-Serien und Kinofilme wie Glee oder Pitch Perfect, wagen sich auch hierzulande vornehmlich junge Sängerinnen und Sänger an die spannende Kombination aus Chorgesang und Tanz. Doch zu einer wirklich guten Show wird der Auftritt erst, wenn auch das Outfit stimmt.
In den USA, wo Showchöre an High Schools und Universitäten weit verbreitet sind und sich heiße Wettkämpfe liefern, schöpft man, was Arrangements, Choreografen und Bands angeht, aus dem Vollen, die optische Ausstattung ist oft glamourös. Kleider und Anzüge mit viel Pailletten und Strass, Einheitlichkeit bis zu den Schuhen – dafür stehen deutschen Chören meist keine ausreichenden Mittel zur Verfügung. Und manches trifft nicht den Geschmack von Akteuren und Publikum. Dennoch besteht kein Zweifel, dass einheitliche Kleidung die Synchronität der Bewegungen enorm verstärken kann und schlichtweg Eindruck macht. Aber Vorsicht: Auch Fehler stechen leichter ins Auge!
Thema und Anlass bestimmen den Kurs
Häufig ergibt sich aus der Literaturauswahl bereits die grobe Richtung der Kleidung. Dies gilt insbesondere, wenn gleichzeitig eine Story transportiert wird, auch wenn es sich nicht gleich um ein komplettes Musical handelt. Schlüpft der Chor in bestimmte Rollen, können die Kreativen ihrer Phantasie in entsprechenden Bahnen freien Lauf lassen. Ist jedoch eine einheitliche Kleidung für Anlässe unterschiedlicher Art gesucht, sollte man neben der Umsetzbarkeit auch auf andere Kriterien achten:
- Passt die Kleidung zu allen geplanten Anlässen und Locations?
- Ist spezielle Beleuchtung notwendig, um die Wirkung zu entfalten?
- Können die choreografischen Elementedarin problemlos umgesetzt werden?
- Sind die Materialien angenehm zu tragen und lassen sich gut reinigen?
Stimmen diese äußeren Faktoren, dann fühlen sich Sängerinnen und Sänger in einheitlicher Kleidung oder gar Kostümierung meist frei uf die Gesamtdarbietung auswirkt. Allerdings ist Fingerspitzengefühl gefragt, sonst kann es schnell ins Lächerliche abdriften. Je besser letztendlich Gesang, Choreografie, Ausdruck und Outfit aufeinander abgestimmt sind, desto höher der Entertainment-Faktor, also das, wofür Showchöre stehen.
Wenns mal wieder schnell gehen muss… Tipps für eine Einfache Version
Kostüme für Showchöre sind aufwendig in Material und Herstellung. Deshalb ist gerade hier eine gute Planungsphase wichtig. Will man sich aber in diesem Bereich erst einmal ausprobieren und nicht so viel investieren, kann man fürs erste eine kleine Variante auffahren.
Wesentlich leichter umsetzbar sind z. B. folgende Alternativen:
- einheitliche Farbgebung bei individuellen Kleidungsstücken
- thematisch passende Kleidung ohne uniformierten Look
- Grundkleidung in einer Farbe (meist Schwarz oder Weiß) mit wechselnden Accessoires
Je nach Anlass und Thema kann jede dieser Varianten ihren Reiz entfalten – nur ganz ohne ist keine Option. Schließlich impliziert das Wort „Show“ bereits, dass etwas fürs Auge geboten wird und dazu gehört nun einmal das Outfit.
Für schmale Budgets ist die Arbeit mit Accessoires und Farbvorgaben natürlich naheliegend. Bei einheitlicher Kleidung stellt sich die Frage, welche Mittel an Finanzen und Manpower zur Verfügung stehen und wie groß das auszustattende Ensemble ist. Auch sollten sich die personellen Wechsel in Grenzen halten, denn ein tanztaugliches Kleid tauscht man nicht so leicht wie Schal oder Krawatte.
Über die Autorin
Die Autorin ist Chorleiterin bei der Chorwerkstatt Neckartenzlingen. Weitere Infos unter www.die-chorwerkstatt.de.