Der Chorverband „Hohenloher Gau“ überschreitet erfolgreich Grenzen und realisiert mit einem Nachbarverband neue Konzepte.
Mit gut 500 Besuchern war die Kreßberghalle in Marktlustenau bis auf den letzten Platz besetzt. Die beiden Regionalen Chorverbände, zum einen der Sängerkreis Ansbach (SKAN) im Fränkischen Sängerbund, zum anderen der Chorverband „Hohenloher Gau“ (CVHG) im Schwäbischen Chorverband haben erstmalig zu einem gemeinsamen Chorprojekt mit neun Chören aus beiden Regionen eingeladen. Das Motto lautete: Konzerterlebnis Hohenlohe-Franken. Erklärtes Ziel war es, beide Verbände mit Gesang und Musik in Klangharmonie zu verbinden.
Die Idee wurde im Jahr 2014 in Waldtann geboren, wo die beiden Vorsitzenden der beiden Chorverbände, Norbert Schmidt vom SKAN und Gerhard Hauf vom CVHG bei einem Jubiläumskonzert in Waldtann von Kreßbergs Bürgermeister Robert Fischer zu einem konzertanten Miteinander beider Verbände angeregt wurden. Eine Begegnung von Chören aus beiden Regionen wurde als sehr schöne Initiative wahrgenommen und daraufhin ein gemeinsames Programm entwickelt.
Traditionell sind die Chöre trotz einer in Leukershausen sichtbaren Grenze zwischen Hohenlohisch-Württemberg und Bayrisch-Franken freundschaftlich verbunden. Ein gemeinsames Konzertprogramm war allerdings bis dato eher Neuland für die teilnehmenden Ensembles. Die insgesamt 28 gebotenen Chorsätze machten das Konzert zu einem besonderen Hörgenuss. Klassiker von Schubert, Brahms und den Comedian Harmonists bot Kreischormeister Helmut Lammel, mit seinem Projekt-Frauenchor und der Altistin Karin Steer.
neue Klangfarben wechselten stimmungsvoll
Der Männerchor vom Gesang- und Sportverein Waldtann beschrieb mit einem Satz von Gottlob Haag / Walter Süssmayer die Hohenloher Landschaft. Andachtsvoll und überzeugend erklang das „Vater unser“ und steigerte sich noch mit dem Welthit „Halleluja“ von Leonhard Cohen.
Ein neues Bild mit einem Hoch auf die Musik, die schöne Natur und das Frühlingserwachen entstand durch die Chorbeiträge des Gemischten Chores aus Satteldorf unter Leitung von Wilhelm Krauß. Volle Konzentration richtete sich auf den Männerchor der Lyra Unterampfrach. Getragen ausdrucksvoll interpretierte der Traditionschor „In einem kühlen Grunde“. Hier zeigte die Lyra unter Leitung von Stefan Weinberger, was stimmlich möglich ist.
Mit dem Schlagerhit von Peter Maffay „Ich wollte nie erwachsen sein“ inszenierte der Projektchor der Männergesangvereine Waldtann und Mönchsroth zusammen mit einer großen Chorgruppe singbegeisterter Kinder einen weiteren Höhepunkt auf der Bühne. Der Verein der Crailsheimer Weißrusslandhilfe e. V. übernahm die Pausenbewirtung. So greifen gute Unterhaltung und gemeinnützige Initiativen wie selbst-
verständlich ineinander.
Vom Walzer bis zu Roby Williams
Das Klangerlebnis Hohenlohe-Franken hatte nach der Pause aber noch mehr zu bieten. So war der Männergesangverein Mönchsroth wieder mit Dieter Jörg gefühlvoll im Walzertakt unterwegs mit einem Satz von Schostakowitsch und zauberte dann mit dem italienischen Chorsatz „Arcobaleno“ einen stimmungsvollen Regenbogen fantasievoll in die Kreßberghalle. Der Männergesangverein aus Brettheim unter Leitung von Wilhelm Krauß entführte das Publikum ins Trentin und mit „Benia calastroria“ weiter in italienische Gefilde, ehe erstmals mit besonderer Klangfülle der Kuckuck sich auf einem Baume nieder ließ.
In einem weiteren Bogen chorischer Klangvielfalt bot Michael Pratz mit seinem Modern Music Chorus vom Liederkranz Honhardt Chorsätze von Robbie Williams, Billy Joel, Carole King und von Vince Clark den Welthit „Only you“.
Einen starken Schlussakkord setzten dann vom Sängerkreis Ansbach die Dinkelsbühler Musica é unter Leitung von Giuseppe Consentino, begleitet von Stefan Schütz am Klavier. Musica é steigerte dann das Ende der Chorvorträge mit einem „Thank you for the music.“
Die Kreis- und Verbandschormeister Helmut Lammel (SKAN) und Hermann Josef Beyer (CVHG), haben das Konzert zu einem eindrucksvollen Klangerlebnis der Region Hohenlohe-Franken arrangiert. Ein vielfacher Wunsch wurde geäußert, schon im nächsten Jahr in Rothenburg diese Verbindung mit weiteren Chorgruppen beider Regionalverbände zu stärken und erneut aufzuzeigen, dass Singen verbindet und die Regionen klingen lässt.
Für die Unterstützung der Veranstaltung danken beide Chorverbände dem Verein der Weißrusslandhilfe Crailsheim und einem hoch engagierten Team der Gemeinde Kreßberg um Bürgermeister Robert Fischer.