Seminar zur internen Kommunikation im Verein – Wie sage ich wem was wann und warum? Kommunikation ist kompliziert, aber wichtig für einen funktionierenden Verein.
In vielen Vereinen gehört das “Nach-Sitzen” in der lokalen Gastronomie selbstverständlich zur wöchentlichen Probe. Das ist auch gut so, denn beim Zusammensitzen passiert etwas Wichtiges: Man kommt miteinander ins Gespräch.
Nun kann nicht jedes Chormitglied nach der Probe noch ins Gasthaus folgen und auch ein Vortrag des Vorsitzenden am Stammtisch
wäre kaum gern gesehen. Wie kann also eine gute Kommunikationskultur im Verein etabliert werden, damit alle gut informiert sind?
Informiert werden, informiert sein
Zunächst ist festzuhalten, dass „informiert sein” höchst subjektiv ist. Wenn alle Mitglieder eines Vereins gleichermaßen informiert
wurden – beispielweise durch einen Aushang, auf den hingewiesen wurde – werden sich einige gut informiert fühlen und andere das Gefühl haben, bewusst übergangen worden zu sein. Wir sind alle nur Menschen. Und daher ist es eine große Herausforderung interne Kommunikation erfolgreich aufzubauen.
Um möglichst vielen Informationswünschen gerecht zu werden, steht am Anfang eine Analyse der Kommunikationsthemen und -kanäle. Worüber muss wer informiert sein? Wo sind Rückmeldungen nötig? Und wie erreichen wir die Mitglieder am Besten? Eine gründliche Analyse schafft hier die Voraussetzungen, um die interne Kommunikation strategisch und strukturiert aufzustellen.
Mitglieder als Ansprechpartner
Die wichtigsten Ansprechpartner der internen Kommunikation sind die Mitglieder des Vereins (dazu gehören natürlich auch die passiven/fördernden Mitglieder). Sie in die Belange des Vereins einzubinden ist zuerst eine Frage der Wertschätzung. Denn wenn interne Kommunikation kein Abfallprodukt der externen Kommunikation ist, sondern ein exklusiver Mehrwert, steigt die Wertigkeit für die Mitglieder. Vor allem ist es aber auch eine Frage der Führung des Vereins. Denn strategische interne Kommunikation ist die Voraussetzung für einen kooperativen, teamorientierten Führungsstil.
Wenn in mehr und mehr Vereinen der Ruf laut wird, dass es keine Freiwilligen mehr für verantwortungsvolle Ämter gebe, stellt sich die Frage: Tut die Vorstandschaft genug dafür, dass die Mitglieder die Arbeit der Funktionäre kennen und über die Herausforderungen und Freuden der Arbeit Bescheid wissen?
Identifikation stärken
Ein weiteres bedeutendes Ziel der Kommunikation mit den Mitgliedern ist es, die Identifikation mit dem Verein zu stärken. Aus Interessierten werden Mitglieder, aus Mitgliedern werden Engagierte, aus Engagierten vielleicht langjährige Unterstützer. Je mehr sich die Mitglieder mit „ihrem Chor” identifizieren, desto stärker sind sie auch bereit, sich zu engagieren, andere zu begeistern und auch in Krisenzeiten treu zu bleiben.