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SINGEN 2020-04, Singen und Stimme

Musiklotsenausbildung 2020

Alexandra Dombrowski
Zülfiye Yildiz
1. April 2020

Mehr als nur eine musikalische Weiterbildung  

 

Montag, 17.02.20: Eine Gruppe von 14 Kindern zwischen 12 und 16 Jahren sehen sich zum ersten Mal. Gemeinsam werden Sie eine Woche lang in die verschiedensten Felder der Musik und Musiktheorie ein-
tauchen und Ihre eigenen Kompetenzen innerhalb Ihres Vereins/Ensembles erweitern. Als ausgebildete Musiklotsen werden sie am Ende der Woche in der Lage sein, kleinere Stücke selbst zu dirigieren, ihrem Ensembleleiter oder Musiklehrer zu assistieren und eine kleine Gruppe zu leiten. 

 

Im Rahmen der Erlebnispädagogik mit Michael Zonsius lernen sich die Kinder besser kennen und sind auch angehalten, ihre eigenen Ideen und Vorschläge einzubringen. Dabei offenbart sich bereits hier der ein oder andere gute Gruppenleiter. Über die Frage, was beim Vermitteln und Erklären von etwas Neuem wichtig ist, herrscht schnell Einigkeit: der Spaß an der Sache.  

 

Bei der gemeinsamen Nachtwanderung am ersten Abend sind dann nicht nur alle Sinne, sondern auch das Gruppengespür gefragt. Wind, Regen und tiefem Matsch trotzend, erreichen alle die Burgruine Hohenurach und werden mit einem fantastischen Ausblick belohnt. 

 

Instrumentenprobe bei den Musiklotsen
Als völlig neu für alle erweist sich das Erlernen der Mundharmonika … 

 

… aber die Gruppe zeigt sich sehr lernfähig und nach kurzer Zeit beherrschen sie das Instrument schon so weit, dass sie gemeinsam mehrere Lieder spielen können. Mit dem Singen tun sich die zum Großteil aus dem Instrumentalbereich stammenden Kinder anfangs schwer. „Ich will nicht singen!!“ hört man da hinter vorgehaltener Hand immer wieder murmeln. Doch über das gemeinsame Singen in der Gruppe fängt es dann doch an allen Spaß zu machen. Bald hört man die Kinder im Laufe der Woche sogar schon beim Mittagessen selbständig singen. 

 

Schon nach kurzer Zeit, erscheinen die Kinder als eine gefestigte und harmonische Gruppe. Teamwork, Hilfsbereitschaft und gegenseitiges Interesse ist an der Tagesordnung. Nur das selbstbewusste Auftreten vor der Gruppe gestaltet sich für alle noch recht schwierig. Wie als Dirigent auftreten, was tun, um die volle Aufmerksamkeit der Musiker und Sänger zu erlangen? Keine leichte Aufgabe wie die angehenden Musiklotsen erkennen.  

 

Bei Orlando Schenk, von der Akademie des gesprochenen Wortes, erlernen sie grundlegende Dinge in Sachen Performance und Rhetorik. Und wie man dem Chor die ein oder andere Ansage erteilt. 

 

Interessant zu beobachten ist, wie diese Lektionen im Auftreten in den darauffolgenden Proben bereits zu fruchten scheinen. Überraschend ist auch, wie jedes Kind selbstbewusst den lokalen Swing-Chor dirigiert, dessen Probe man am Dienstagabend besuchte. 

 

Bei der Frage, welches der Kinder Mitglied in einem Verein sei, schnellen sofort alle Hände nach oben. Aber warum gibt es überhaupt Vereine und welche Bedeutung haben Sie für unsere Gesellschaft? In einer kurzen Theoriestunde mit Tanja Wolf erfahren die Kinder so manches über die grundlegenden Aufgabenfelder innerhalb eines Vereins und die übergeordneten Verbandsstrukturen. Danach dürfen sie in Gruppen Ihren eigenen Verein „gründen“.  

Wichtigste Fragen dabei: „Wie erfülle ich die gesetzlichen Grundvoraussetzungen?“ Wofür steht unser Verein und was wollen wir einheitlich erreichen? und „Wie gewinne ich Mitglieder?“- Fragen, auf die die Kinder vielleicht zukunftsweisende Antworten haben. 

Nachwuchsdirigenten bei der Arbeit
Die Stimme als Instrument schulen 

 

Für viele mit der Höhepunkt in der Ausbildungswoche, ist die Arbeit mit der eigenen Stimme zusammen mit Jan Martin Chrost. Hier haben die Lotsen die Möglichkeit, an zwei Tagen im Einzelunterricht professionell an ihre Stimme zu arbeiten. Von diesem individuellen Coaching gestärkt, traut sich dann schließlich auch jeder, ein Lied seiner Wahl allein bei einer kleinen Prüfung vor der Gruppe vorzutragen. Diese Abschlusspräsentation ist wahrscheinlich bei allen mit einer der aufreibendsten, aber auch emotionalsten Momente. Die Entwicklung, welche die Kinder in der einen Woche durchmachen, tritt deutlich zu Tage. Und wenn die schüchternen Kinder zu Beginn der Woche am Ende selbstbewusst den Chor dirigieren oder im Sologesang alle zu Tränen rühren, weiß jeder, warum es diese Ausbildung geben sollte.  

 

Mit großem Stolz präsentierten die Musiklotsen in einem kleinen Konzert ihr ganzes erlerntes Können. Ihre Eltern, Musiklehrer, Vereinsvorstände, aber auch Vertreter der Verbände sind anwesend. Neben einer Urkunde, erhalten sie an diesem Nachmittag auch die Möglichkeit und die Bitte, sich musikalisch weiterzubilden und ihre Talente weiter zu fördern. 

 

Denn wie Lehrgangsleiter Holger Frank Heimsch sagte: „Es kommen Rohdiamanten, die noch geschliffen werden müssen.“ 

 

Aus- und Fortbildung, Chorjugend, Verband
Musiklotsenausbildung 2020
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