Grundsätze einer gelingenden Projektarbeit
IMPULS, NEUSTART, KUNST trotz ABSTAND, AUFHOLEN, … Die Versalien vieler Förderprogramme lachen gerade den Vereinsverantwortlichen entgegen. Selten wurden so viele Mittel für Amateurmusik und Ehrenamt auf Bundes- und Landesebene ausgeschüttet. Das Ziel: Die Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und das vielfältige und gemeinschaftliche Vereinsleben mit all seinen gesellschaftlichen Auswirkungen nicht nur am Leben zu halten, sondern für zukünftige Generationen zu erhalten und fit zu machen.
Die Gelder sind da, der Bedarf ist groß, doch in vielen Vereinen und Verbänden spielt bei den Gedanken an Förderanträge immer eine große Portion Skepsis mit. Welcher Aufwand ist mit einem Antrag verbunden? Habe ich ein Projekt? Passt es dann überhaupt? Welche Risiken habe ich zu tragen? Was mache ich, wenn der Antrag nicht bewilligt wird? Steige ich überhaupt bei den Programmen durch und verstehe, was ich tun muss und was ich lieber lassen sollte? Es ist wichtig, sich diese Fragen und viele mehr tatsächlich zu stellen, bevor man einen Fördertopf ins Auge fasst. Man muss diese Fragen aber weder alleine beantworten, noch sollten sie einen davon abhalten, sich mit dem Thema Fördermittel zu beschäftigen und den Schritt in den Förderdschungel zu wagen.
Mit Machete und guter Gesellschaft durch den Förderdschungel
Grundsätzlich gibt es zwei Richtungen, aus denen ich mich einem Fördertopf nähern kann. Je nachdem, welche Ausgangsbasis man hat, muss man sich weiter oder nicht so weit in den Dschungel wagen. Option Nummer eins: Ich entwickle ein Projekt speziell für ein Förderprogramm. Bei diesem Ansatz ist die Herausforderung, die Idee für das Projekt zu finden und zu entwickeln. Das Förderprogramm gilt ja als gesetzt. Ich kann den Dschungel also umgehen und mich direkt mit einem Programm auseinandersetzen. Der Nachteil an dieser Vorgehensweise? Ich muss alles auf dieses Programm anpassen und bin wenig frei in der Ausprägung meiner Veranstaltung. Wenn es aber passt, dann passt es und erspart viel Zeit beim Richtlinienlesen. Option Nummer 2: Ich habe eine Idee und versuche, sie durch externe Geldquellen zu verwirklichen. Bei dieser Variante ist der Weg durch den Dschungel nicht zu vermeiden. Eine gute Taktik: Mit einem Team fällt es leichter. Je mehr Personen sich durch Richtlinien, Zielgruppen und Anforderungen lesen, umso schneller kann das passende Programm gefunden werden oder auch die bestehende Projektidee an potenzielle Töpfe angepasst werden. Und es gibt viele hilfreiche Portale mit Übersichten über Förderprogramme und Tipps.
Richtig lesen, nicht überfliegen: Der Weg zur erfolgreichen Förderung
Förderanträge stellen ist meistens aufwändig und es gibt nur wenige Menschen, die hierfür eine echte Passion entwickeln. Umso ärgerlicher ist es, dass immer wieder Anträge abgelehnt werden müssen, weil sie die Förderrichtlinien nicht erfüllen. So ist viel Zeit und Engagement auf beiden Seiten verpufft und schlimmer noch, die Hemmschwelle für eine Beantragung zukünftiger Vorhaben hat sich angehoben.
Das sind Ablehnungsgründe, denen man durch eine intensive Auseinandersetzung mit dem betreffenden Förderprogramm entgegenwirken kann. Die Krux liegt eben oft im Kleingedruckten. Aber auch hier gibt es Abhilfe. Viele Fördermittelträger geben nicht nur Seminare für den Umgang mit ihren Programmen, sondern bieten auch kostenfreie Beratungen an. Die Mitarbeiter:innen wissen genau, auf was es ankommt und können kompetent und am konkreten Fall argumentieren. Was aber auch klar sein muss: Diese Angebote sind wichtig, entbinden aber nicht von der eigenen Verantwortung, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Bei Problemen muss man aber nicht aufgeben, sondern eine Lösung finden. Und das Gute an Förderanträgen. Sie haben manchmal ein bisschen etwas von einem herausfordernden Kreuzworträtsel: Hat man mal einige gelöst, wiederholen sich oft Strukturen, man lernt mit dem Wording umzugehen und wird sicherer bei der Bearbeitung und Abwicklung. Aller Anfang ist schwer, doch die zeitliche Investition lohnt sich.
Brainstormen bis der Ideenschrank voll ist
Um schnell und ohne großen Aufwand an Förderprogrammen partizipieren zu können, ist oft das Vorhandensein einer guten Idee ein essenzieller Einstieg. Die Lösung: ein Ideenschrank, der bis auf den letzten Einlegeboden mit Projektideen, unausgegorenen Ansätzen und einfach mal ins blaue Gesponnenem ist. Der Hintergrund dafür ist, dass kreatives Entwickeln unter Druck eine Herausforderung ist, vor allem wenn „Ideen spinnen“ nicht zum täglich Brot gehört. Innovation auf Knopfdruck funktioniert selten. Umso wichtiger ist es daher, immer einige Ideen in der Hinterhand zu haben, auf denen man aufbauen kann. Auch dies funktioniert am besten im Team. Einfach mal zusammensetzen und darüber nachdenken, was jeder mal in diesem Verein tun würde, wenn das Thema Ressourcen keine Rolle spielen würde. Unter den Chormitgliedern mal abfragen, welches Lied sie gerne einmal auf die Bühne bringen würden, vielleicht auch gleich, wo diese Bühne nach dem eigenen Wunsch sehen müsste. Je mehr Personen hier mitdenken, umso voller der Ideenschrank. Kein Werten, kein Kritisieren, nur sammeln. Da dieser Schrank ja nur für interne Zwecke gedacht ist, gibt es übrigens auch kein Plagiat. Ein gut gedachter Flyer, ein spannendes Werbemittel, ein ansprechender Post in den Sozialen Medien? Als Ideengeber sind all diese Dinge gern gesehen.