Ein Rückblick auf 365 Tage des Projektes.
Zu Beginn des neuen Jahres kann die Chorlandschaft auf ein „Jahr der Chöre“ zurückblicken, das – nach nunmehr über 2,5 Jahren der Pandemie – an vielen Stellen einen wichtigen Neuanfang markiert hat.
Die „Jahr-der-Chöre“-Initiative des Deutschen Chorverbands sollte dabei sowohl ein Zeichen hinsichtlich der gemeinschaftlichen Lobbyarbeit für das Singen setzen und Signalwirkung für die öffentliche Förderer entfalten als auch Chöre flächendeckend dazu ermutigen, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen beziehungsweise erfolgreich und mit neuem Schwung weiter fortzuführen.
Wichtiger Impuls für den Wiedereinstieg ins Vereinsleben
So konnten bestehende Angebote nochmals besondere Aufmerksamkeit erhalten, während landauf und landab auch neue Projekte ins Leben gerufen wurden. Vielerorts entstanden dabei interessante Kooperationen von Vereinen und Verbänden mit relevanten Partnern.
Highlights 2022 waren sicherlich Großereignisse wie das Deutsche Chorfest in Leipzig, bei dem 350 Chöre und rund 9.500 Sänger:innen in mehr als 500 Konzerten auf den Bühnen der Stadt standen. Hier waren die mediale Resonanz und öffentliche Aufmerksamkeit enorm.
Auch in anderen Regionen herrschte Bewegung: Mit großem Zuspruch wurden Pilotprojekte wie die „Thüringer Chorschätze“ seitens des Chorverbands Thüringen und des Residenzverbunds „Schatzkammer Thüringen“ auf die Beine gestellt. In verschiedensten Konstellationen und Größen, mit modernem oder klassischem Repertoire präsentierten sich rund 30 Chöre in den fürstlichen Residenzen des Landes. In Hamburg konnte zum zweiten Mal der Aktionstag „aufatmen!“ quer durch alle Bezirke der Hansestadt stattfinden – ein wichtiger Fingerzeig für die kommunale Kulturpolitik im Blick auf die Relevanz der Amateurmusikszene vor Ort.
Chöre erobern neue Orte
Daneben präsentierte sich die Chorszene in unerwarteten Settings. Der Musik- und Dokumentarfilm „Unsere Herzen – ein Klang“ stellte auf der großen Leinwand nicht nur die Kraft des gemeinsamen Singens ins Zentrum, sondern in über 170 Kinos bundesweit luden Chöre und Chorleitende rund um die Vorführung das Kinopublikum zum Mitsingen ein.
Parallel dazu schärften wissenschaftliche Studien und übergeordnete Kampagnen wie die des Bundesmusikverband Chor und Orchester (BMCO) „Die 3plus“ den Fokus, von welch zentraler Bedeutung das gemeinsame Singen ist – denn nicht oft genug können die positiven Wirkungen, die das Singen und Musizieren für Gesundheit, Bildung und Gemeinschaft haben, ins Bewusstsein gerufen und kommuniziert werden.
Einen wesentlichen Beitrag zur Sichtbarmachung der Vielfalt der Chorszene stellt insbesondere die digitale Chorlandkarte dar – über 3.700 Chöre und Vokalensembles hatten sich dort vor Jahresende eingetragen. Diese Karte soll über das „Jahr der Chöre“ hinaus auch zukünftig Bestand haben und weiter wachsen.
Großes Anliegen ist es dabei, dass der im „Jahr der Chöre“ eingeschlagene Weg gemeinschaftlich fortgesetzt wird und die Chöre verstärkt Impulse und Möglichkeiten für die Öffentlichkeitsarbeit und zur Mitgliedergewinnung erhalten. Im Ausblick auf das Jahr 2023 gehört dazu auch, dass für die zweite Jahreshälfte bundesweit eine Woche der offenen Chorproben geplant ist – eine Aktion, die der Sächsische Chorverband bereits als regelmäßiges Angebot etabliert hat. Hier geht es sowohl darum, neue Leute zu ermutigen, Teil der Chorgemeinschaft vor Ort zu werden als auch um die übergeordnet größtmögliche öffentliche Aufmerksamkeit für die Angebote der Chorszene. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze über die Website des Deutschen Chorverbands unter www.deutscher-chorverband.de.