Kindeswohl in der Chorjugend im SCV
„Das Wohl der anvertrauten Kinder und Jugendlichen steht für die Chorjugend im SCV an oberster Stelle.“ Dieser Satz leitet den Verhaltenskodex des Kindeswohlschutzkonzepts der Chorjugend ein. An oberster Stelle steht bei jedem Ausbildungsangebot, Event oder jeder Attraktion das Wohl der anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Um dies zu gewährleisten, arbeitet eine Projektgruppe im SCV seit Frühjahr 2022 mit dem Deutschen Kinderschutzbund präventiv und interaktiv zusammen. Ziel ist es, Angebote als sichere Räume zu gestalten, in denen sich Kinder und Jugendliche entfalten können und ihre Persönlichkeiten entdecken und entwickeln können.
Kindeswohl
Kindeswohl ist ein umfassender Begriff. Neben der persönlichen Entfaltung der Kinder steht auch die Vermeidung von jeglicher Gewalt und Unangemessenheiten im Vordergrund. Kindeswohl zeichnet sich aber auch durch grundlegende Dinge wie den Umgang miteinander, die Partizipation der Kinder, die Äußerung von Kritik und das eigene Verhalten als Vorbildfunktion aus. Oft geht es dabei nicht nur um das körperliche Auftreten, sondern auch um die Wortwahl und Kommunikation mit Kindern.
Was ist ein Schutzkonzept?
Ein Schutzkonzept legt klare Maßstäbe und Richtlinien vor, wie man sich vor und mit den Kindern verhalten soll. Bestehend aus Verhaltenskodex, Handlungsleitfaden, Richtlinien zur Personalverantwortung und Beschwerde- und Anlaufstellen bietet es Orientierung im Umgang mit Kindern, Vorgaben im Verhalten von Nähe und Distanz und Abläufe für Verdachtsfälle. Es dient zum einen der Information der Kinder und deren Eltern, aber auch als Stütze für Verantwortliche, Betreuer und Dozenten, um Unklarheiten zu klären und Missverständnisse zu meiden. Das Schutzkonzept kann auch im Erwachsenenbereich Anwendung finden, um Hierarchien und Machtgefälle zu verhindern.
Die Projektgruppe
Das durch den Deutschen Kinderschutzbund begleitete Team besteht aus Vertreter:innen des Jugendvorstandes, Mitarbeiter:innen der SCV-Geschäftsstelle und Vertreter:innen aus Regionalchorverbänden und wurde stellenweise durch Dozent:innen und Ausbildungsteilnehmer:innen erweitert. Somit sind vielzählige Erfahrungswerte und Anwendungskenntnisse vorausgesetzt.
Unser Fortschritt
Nach ersten Impulsen und Informationen wurde eine Risiko- und Potentialanalyse durchgeführt. Darunter fiel eine Dokumentenanalyse, eine anonyme Online-Befragung, eine Hospitation bei einer Ausbildung durch eine der beiden zuständigen Fachkräfte und eine Information am Chorjugendtag 2022 in Ulm. Darauf folgten Überlegungen zur Personalverantwortung und zum Beschwerdemanagement sowie die Erstellung eines eigenen Verhaltenskodexes und Handlungsleitfadens. Alle Schritte werden dabei sorgfältig und ausführlich im Team besprochen. Am Chorjugendtag am 23./24.09.2023 in Plochingen wird es eine weitere Information zum aktuellen Stand geben. Hierzu verweisen wir gerne auf die Anmeldung bis zum 31.07.2023 unter www.s-chorverband.de/anmeldung-zum-
ordentlichen-chorjugendtag-2023
Der Verhaltenskodex
Der Verhaltenskodex ist eine Orientierungshilfe für angemessene Verhaltensweisen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Um dies zu dokumentieren, bitten wir alle, die in der Chorjugend im SCV Verantwortung übernehmen und Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, diesen Kodex zu unterzeichnen und ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen. Der brandneue Verhaltenskodex der Chorjugend steht auch hier anbei für Sie zur Information.
Katharina Burger,
Vorsitzende der Chorjugend im SCV:
Grenzüberschreitungen sind so verdammt schnell passiert und Kommunikation kann einfach so schnell misslingen, deswegen müssen wir uns immer neu daran erinnern, wie wir gegenüber Kindern/Jugendlichen auftreten. Chöre sind Wohlfühlräume und das soll so bleiben. Dafür ist es notwendig, dass wir das Kindeswohl beachten.
Sophie-Caroline Danner,
stellvertretende Vorsitzende der Chorjugend im SCV:
Mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen formen wir aktiv die Gesellschaft der Zukunft. Es ist unerlässlich, sie einerseits zu schützen und gleichzeitig Werte sowie Grenzen zu vermitteln. Wenn sie sich dieser früh bewusst sind, werden sie in Zukunft unterbewusst danach handeln können.
Jan-Martin Chrost, stellvertretender
Musikdirektor der Chorjugend im SCV:
Auf das Wohl der Kinder zu achten, ihnen sichere Räume sowie Bedingungen zu schaffen und ihnen dadurch eine möglichst gute Entwicklung zu gewähren, sollte zur absoluten Selbstverständlichkeit in allen Bereichen unseres Lebens zählen. So profitiert nicht nur der Nachwuchs davon, sondern die gesamte musikalische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, weil dies eine Grundlage zur sängerischen, musikalischen und chorischen Ausbildung mit intrinsisch motivierten und begeisterten Persönlichkeiten schafft – das wird man hören können!