Die SINGEN stellt einige Popchöre aus dem Verbandsgebiet vor
Popchöre haben bis dato kein eigenes Genre im Verband, sie werden unter „sonstige Chöre“ geführt. Die SINGEN stellt außergewöhnliche Chöre aus dem SCV-Gebiet vor.
Choriosity Ulm
Unter der Leitung von Martin „Monty“ Winter singt der Ulmer A-cappella-Popchor einen bunten Mix aus Pop, Rock und Jazz. Die „Naturals“, wie sie sich selbst nennen, weil es wenige Naturtalente, aber dafür „100% authentische A-cappella-Power“ gibt, singen bis zu achtstimmige Arrangements. Der Verein ist überregional bekannt und mit knapp 120 Sänger:innen einer der größten Chöre der Region. Das Besondere: basisdemokratische Entscheidungen in Arbeitskreisen. Statt eine:n alles entscheiden zu lassen, gibt es Kommunikation über Chats, bei denen jede:r mitlesen und spontan Ideen einbringen kann – auch für Interpretation und Repertoireauswahl. Jedes Mitglied kann Stückvorschläge machen. Ähnlich verhält es sich im Musik-Team, das die Interpretationen im Blick behält. Dort ist jede Stimmgruppe vertreten. Chorleiter Martin Winter arbeitet in den musikalisch-
en Gremien mit, Entscheidungen werden aber gemeinschaftlich getroffen. Da der Chor stetig wuchs, wuchsen auch die damit verbundenen Aufgaben. Zwangsläufig mussten diese auf mehrere Schultern verteilt werden. 2025 wird ein Doppelkonzert mit dem Musikwerk Stuttgart folgen. Der Chor tätigt regelmäßig Begegnungskonzerte mit anderen Chören, zuletzt mit „Twäng!“ aus Freiburg und dem „Sinfonischen Blasorchester Fahlheim“. Zum zehnjährigen Jubiläum 2023 sangen sie bereits die beliebtesten Arrangements der letzten zehn Jahre. Auch eine Verlosung und eine Müllsammelaktion gehörten zur „10 Jahre – 10 Aktionen“-Einheit. Das Beste, so der Chor, seien aber natürlich die Konzerte.
TONIC Stuttgart
Der junge Chor „Tonic“ hat ein überaus vielseitiges Repertoire. Jung ist er nicht nur aufgrund des Mitgliederaltersdurchschnitts, sondern auch, weil er erst 2021 gegründet wurde. Im Repertoire werden Stücke aus den Bereichen Pop, Jazz, Rock und Zeitgenössisches von 45 Sänger:innen zum Besten gegeben. Gesungen werden dabei meist eigene Arrangements, die bis in die Achtstimmigkeit gehen.
Christoph Peukert ist nicht nur Chorleiter, sondern arrangiert auch die meisten Stücke. Dabei werden alle Songs auswendig gesungen, zumindest im Konzert. So kann sich „intensiv um den Chorklang, die Dynamiken und das Zusammenspiel der Stimmen“ gekümmert werden, wie es der Chor im Chor-ABC seiner Webseite erläutert.
Im April 2024 Konzert trat „Tonic“ gemeinsam mit „Bosse“ in der Liederhalle Stuttgart auf. Chöre konnten sich im Vorfeld der Tour bewerben und das Stuttgarter Ensemble gewann die Ausschreibung. Außerdem tätigte der Verein im Dezember ein Benefizkonzert mit dem „Musikwerk“, einem anderen Stuttgarter Popchor.
Musikwerk Stuttgart
Das 2015 gegründete „Musikwerk Stuttgart“ umfasst drei Chöre: den Kinder- und Jugendchor, den Popchor ab 18 Jahren, sowie den „Offenen Chor“. Darüber hinaus gibt es das „Offene Familiensingen“, das generationsübergreifendes gemeinsames Singen ermöglicht. Der Popchor ist aufgrund seiner großen Beliebtheit so stark nachgefragt, dass wenige frei gewordene Plätze nur ca. alle sechs Monate nachbesetzt werden. Statt einer Auswahl nach Chorerfahrung oder Vorsingen wie in vielen anderen Chören gilt hier ein Losverfahren, um allen Interessierten die gleiche Chance auf einen Platz zu bieten. Die Erfolge des Popchors unter der Leitung von Arnd Pohlmann sprechen für sich: Beim Wettbewerb des Deutschen Chorfests 2022 konnte der Chor den ersten Platz in der Kategorie Jazz/ Pop 2 gewinnen. Der „Offene Chor“ startete 2019 als Angebot für diejenigen, die gerne einfach mal unverbindlich singen wollen oder keinen Platz im Popchor bekommen haben. Mittlerweile hat sich bei diesem rein spendenfinanzierten Mitsingen eine eigene sehr treue Fangemeinde etabliert mit wöchentlich mehr als 100 Teilnehmer:innen und einem großen Repertoire vierstimmiger Popsongs. Der reguläre jährliche Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 200,00 € pro Person über 18 Jahre. Darüber hinaus ist jedes aktive Mitglied zu ehrenamtlicher Mitarbeit verpflichtet. Für den Popchor sind das sechs Stunden pro Jahr, für den Kinder- und Jugendchor jeweils drei.
Wireless! Tuttlingen
Neben dem Seniorenchor „Hornberg Spätlese“ und dem gemischten Chor „Cantutti“ hat auch die Vocal Pop Group „Wireless!“ in der Chorgemeinschaft Tuttlingen ihr Zuhause. 2013 gegründet, machte das Ensemble früh auf sich aufmerksam und gelangte bis ins Halbfinale des SWR4-Chorduells in Waiblingen und Ludwigsburg. 2017 folgte der 2. Platz beim Landeschorwettbewerb Baden-Württemberg in der Kategorie „Populäre Chormusik – A-cappella“, damals noch unter der musikalischen Gesamtleitung von Uli Groß, die 2022 die Leitung an Alexander Schirmer abtrat. Zwei CD-Aufnahmen kann das junge Ensemble mit Sänger:innen zwischen 15 und 35 Jahren bereits verzeichnen.
Chormäleon
Dieser Verein ist der Chor der DHBW in Stuttgart. Mit einem breiten Repertoire aus Pop, Rock, Musical, Gospel und Evergreens sorgt er bei Konzerten für viel Furore – mal a cappella, mal mit Begleitung. 2024 feierte der Chor sein 25-jährigens Jubiläum. Unter der Leitung von Holger Frank Heimsch wurden dabei nicht nur populärmusikalische Lieder aufgenommen, sondern auch ein A-cappella-Cover von Beethovens fünfter Symphonie. In Jahren 2020 bis 2023 versüßte der Chor seinen Fans die Adventszeit mit einem eigenen Adventskalender, bei dem jeden Tag ein neues Adventslied zu hören war. Bereits 2016 produzierte er anlässlich des Deutschen Chorfests in Stuttgart einen Flashmob für den SWR. 2022 folgte die bisher größte Aufführung des Vereins: Mit Zirkus und Liveband wurde „The Greatest Showman“ nach dem Film-Musical mit Hugh Jackman aufgeführt. Wenn den Sänger:innen das Repertoire noch nicht genug ist oder es besondere Anlässe gibt, finden sich in dieser tollen Gemeinschaft kleine Ensembles für einzelne Stücke zusammen.
Unerhörte Tonartisten
Auch dieser Popchor kommt aus Stuttgart. Da sich das Ensemble nicht zwischen „unerhört“ und „Tonartisten“ entscheiden konnte, wurde beides in den Vereinsnamen inkludiert. Das semiprofessionelle Ensemble singt vier- bis siebenstimmige Arrangements und bildet sich regelmäßig in Workshops weiter, die Gesangstechnik oder Bühnenpräsenz beinhalten. Coach Robert Kast begleitet sie dabei. Der 2016 gegründete Verein ist verhältnismäßig jung. Statt eines Vorstandes bedient sich das Ensemble lieber an eigenen „Taskforces“, bei denen jede:r anhand der eigenen Stärken mitbestimmen kann. Das Repertoire bestimmen jedoch alle mit, basisdemokratisch. Mit acht Konzerten im Jahr 2024 war das Ensemble gut aufgestellt, darunter auch einige Kooperationskonzerte.
Popchor Ulm
Dieser Ulmer Chor mit knapp 35 Sänger:innen nahm beim Chorwettbewerb des SCV 2023 in Kornwestheim unter der Leitung von Chorleiter Roland Eppelt „mit sehr gutem Erfolg“ teil. Der Popchor ist ähnlich jung wie die anderen genannten Chöre, erst 2016 wurde er gegründet und ist seitdem äußerst aktiv. Über zehn Auftritte zählte der Chorkalender im vergangenen Jahr. Sei es die Eröffnung der Genussmesse, die Eröffnung der Vielfaltswoche, die Ulmer Kulturnacht oder gar eine ganze Sommertournee unter dem Motto „Wir bei euch“ – im Großraum Ulm ist dieser Popchor gesetzt. Regelmäßig tritt er beim Böfinger Popchor-Open-Air-Konzert auf und begeistert seine Zuhörer:innen.