Studie des Musikinformationszentrums zum Amateurmusizieren in Deutschland
Die Repräsentativbefragung in der deutschen Bevölkerung ab 6 Jahre wurde von November 2024 bis Januar 2025 vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des miz durchgeführt. Die Untersuchung beleuchtet neben Einstiegsalter und Zugangswegen sowie den Orten, Formationen und Häufigkeiten des Musizierens erstmals auch das ehrenamtliche Engagement, Kosten, Musikunterricht und die Herausforderungen und Motivationen der Amateurmusizierenden.
16,3 Millionen Menschen, rund 21 % der Bevölkerung ab 6 Jahren in Deutschland, musizieren mindestens gelegentlich in ihrer Freizeit. Seit 2020 ist die Zahl der Amateurmusizierenden um 2 Millionen gestiegen. Das Musizieren ist stark alters- und schichtgebunden. In höheren sozialen Schichten wird deutlich häufiger musiziert als in niedrigeren. Unter Kindern und Jugendlichen ist dies aber weniger stark ausgeprägt. Besonders viele Kinder und Jugendliche musizieren, fast 50 % der 6 bis 15-Jährigen. Erwachsene ab 30 Jahren, die einmal musizieren, bleiben oft lebenslang aktiv.
Instrumente beliebter als Singen
Instrumentalspiel ist verbreiteter als Singen, 81 % spielen ein Instrument, 41 % singen. Noch stärker als vor vier Jahren sind es aktuell vor allem die über 60-jährigen Amateurmusizierenden, die in ihrer Freizeit singen, etwa 58 % in Chor, Gesangsverein oder auch privat.
Frauen singen häufiger als Männer (47% vs. 32%), Männer spielen häufiger Instrumente (88% vs. 75%). Zentrale Orte des Musizierens sind meist das private Umfeld (67 %), danach Chöre (31 %), Kirchen (23 %) und Orchester/Ensembles (14 %). Etwas vergrößert hat sich der Kreis derer, die ein Musikinstrument spielen und gleichzeitig in einem Chor, Gesangsverein oder auch bei privaten oder geselligen Anlässen singen. Gesangsunterricht nehmen aber mehr Frauen (5%) als Männer (2%) in der Gruppe der Amateurmusizierenden, insgesamt sind es 4% der Amateurmusiker:innen ab 16 Jahren, bei den Kindern zwischen 6 und 15 Jahren sind es sogar 13%.
Was sagt die Studie über Chöre?
Erstkontakt mit dem Musizieren hatten 38% zuerst an der Schule, dicht gefolgt von der Kategorie Chor/Orchester/Musikverein und Ensemble (31%). Auf dem Dritten Platz folgen Familienangehörige (28%) und erst dann die Musikschulen (24%).
31 % aller Amateurmusizierenden ab 6 Jahren musizieren in einem Chor, von den musizierenden 6-15-jährigen singt jede:r Vierte im Chor. Für Erwachsene, die singen, ist der Chor der häufigste Ort des Musizierens: 72 % der singenden Amateurmusizierenden singen in einem Chor.
Die Gründe für das Musizieren liegen auf der Hand: fast alle Befragten gaben den Spaß als Faktor an, mit größerem Abstand folgt der Ausgleich zum Alltag und anderen eine Freude machen.
Die vollständige Studie finden Sie auf der Homepage unter www.miz.de.