Tipps zur Willkommenskultur bei der Schnupperprobe
Vom 22. bis 28. September 2025 ist es wieder soweit: Die bundesweite „Woche der offenen Chöre“ findet zum dritten Mal statt! Ziel der Aktion des Deutschen Chorverbands (DCV) ist es, Chöre und Singbegeisterte unkompliziert zusammenzubringen. Deshalb sind alle Chöre und Vokalensembles dazu eingeladen, ihre Proben in der „Woche der offenen Chöre“ aktiv für Interessierte zu öffnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die reguläre Probe in diesem Zeitraum als offene Probe gestaltet oder eigens ein Termin hierfür angesetzt wird. Der Probentermin kann auch in diesem Jahr wieder auf der Probenlandkarte sichtbar gemacht werden, die online auf der Website des DCV zu finden ist.
Sich der Aktion anzuschließen, ist für Chöre eine gute Möglichkeit, neue Leute für sich zu begeistern – vielleicht sogar dauerhaft, denn die Erfahrungen der ersten beiden Ausgaben der „Woche der offenen Chöre“ zeigen: Viele Probengäste werden zu festen Chormitgliedern! Doch wie kann es gelingen, die potenziellen Mitsänger:innen bei der Probe so zu empfangen, dass sie sich wohl fühlen und wiederkommen? Hier finden sich einige praktische Anregungen.
Zur Vorbereitung: Ein „Wunschkonzert“ entwerfen
Wer selbst schon einmal zu einer gut eingespielten Gruppe hinzugekommen ist, weiß: Das kann manchmal ganz schön einschüchternd sein. Deshalb ist es hilfreich, sich als Gastgeber-Chor vorab in die Probengäste hineinzuversetzen und ein „Wunschkonzert“ zu entwerfen. Was hat einem schon mal einen guten Einstieg ermöglicht oder was hätte man sich dabei gewünscht? Was können die angestammten Chormitglieder konkret tun, um die Gäste willkommen zu heißen und sie in das Chorgeschehen einzubinden? Was könnte davon abhalten, sich auch längerfristig für den Chor zu begeistern – und was kann man tun, um das zu vermeiden? Eine kleine Checkliste kann nützlich sein, um sich als Chor auf die offene Probe vorzubereiten.
Vor der Probe: Die Gäste herzlich empfangen
Eine gelungene Willkommenskultur beginnt bereits vor dem Singen: Wenn potenzielle Mitsänger:innen den Probenort oder -raum nicht finden, deshalb zu spät kommen oder gar die ganze Probe verpassen, ist das kein guter Start für die gemeinsame chorische Zukunft. Deshalb empfiehlt es sich, vorab auf den eigenen Kanälen (Webseite, Social Media) darüber zu informieren, wie man den Chor am besten findet und welche Barrieren auf dem Weg vorhanden sind. Vor Ort kann es helfen, den Raum mit Schildern auszuweisen und die Gäste dort zusätzlich durch ein Chormitglied in Empfang zu nehmen. Um den Start zu erleichtern, können feste Ansprechpersonen pro Stimmgruppe oder „Chorpat:innen“ ernannt werden, die sich den Gästen in den ersten aufregenden Minuten annehmen, ihnen bei der Suche nach einem Platz helfen und sie mit Noten versorgen. Apropos Noten: Diese sollten natürlich in ausreichender Anzahl für die Gäste bereitliegen.
In der Pause: Interesse an den neuen Gesichtern zeigen
Ist der erste Teil der offenen Probe ge-schafft, beginnt weiterer wichtiger Abschnitt: die Pause! Die neuen Gesichter im Chor sollten hier keinesfalls allein stehen gelassen, sondern freundlich angesprochen und in Gespräche miteinbezogen werden – eine gute Gelegenheit, um gleich noch einmal etwas Werbung für den eigenen Chor zu machen und begeistert vom anstehenden Sommerkonzert, der nächsten Probenfahrt oder dem engen Zusammenhalt der Chormitglieder zu berichten. Außerdem können die Besucher:innen dabei ermutigt werden, selbst Fragen zum Chor zu stellen.
Nach der Probe: Feedback einholen
Nach der offenen Probe ist vor der nächsten Probe! Doch möchten die Gäste überhaupt wiederkommen? Auch, wenn diese Frage nach dem ersten gemeinsamen Singen unter den Nägeln brennt, sollten die – im besten Fall – künftigen Mitsänger:innen damit nicht bedrängt oder unter Druck gesetzt werden. Mit einer freundlichen Erkundigun, ob den Besucher:innen die Probe gefallen hat und sie sich wohl gefühlt haben, liegt man hier aber auf jeden Fall richtig. Und nicht vergessen: Kontaktdaten austauschen! So kann später leicht der Faden aufgenommen und eine kleine Dankesnachricht mit der Bitte um Feedback verschickt werden. Daraus lassen sich wertvolle Erfahrungen für den eigenen Chor gewinnen – ganz egal, nur bei einem einmaligen Besuch bleibt oder die Chorfamilie neue Mitglieder dazu gewinnt.