Es soll gut, sogar ausgezeichnet klingen, dabei aber möglichst wenig kosten und natürlich am besten keine Technik beinhalten. Aus einem Chor das Beste herauszuholen ist schon lange nicht mehr eine Frage der Stimmbildung. Gute Aufnahmen und gute Auftritte hängen oft auch von der richtigen Technik ab. Doch nicht immer ist hier mehr auch wirklich besser.
Welche Technik benötige ich, um meinen Chor / mein Ensemble sinnvoll aufnehmen zu können
Diese Frage lässt sich nicht in einem Satz beantworten. Ein Chor, der Bach-Motetten in einer schön klingenden Kirche singt, ist nicht vergleichbar mit einer fünfköpfigen A-cappella-Band, die hauptsächlich Popmusik singt. Zwischen diesen beiden Extremen bewegen sich viele Aufnahmen.
Im ersten Fall, dem „klassischen“ Ansatz, lebt die Musik von der natürlichen Akustik des Raumes, in dem sie aufgeführt wird. Das Ziel der Aufnahme ist es zunächst, das Konzerterlebnis möglichst naturgetreu abzubilden. Je schöner der Klang des Konzertsaals bzw. der Kirche ist, desto besser stehen die Chancen auf eine gut klingende Aufnahme. Wenn die Voraussetzungen also gut sind, ist es möglich, schon mit einer einfachen Stereo-Mikrofonanordnung und einem kleinen Aufnahmegerät gute bis sehr gute Ergebnisse zu erzielen.
Entscheidend ist dann nur, an welcher Position dieses, aus zwei Mikrofonen bestehende so genannte „Hauptmikrofon“ positioniert wird. Kommen zum Chor allerdings Instrumente hinzu, beispielsweise ein Klavier oder ein Orchester, wird es schwieriger. Auch Gesangssolisten stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Dann ist es oft nicht mehr ausreichend, nur mit einem Stereo-Hauptmikrofon zu arbeiten, denn es lässt sich dafür keine perfekte Position finden, an der alle Instrumente, der Chor, die Solisten und auch die Akustik des Raumes in einem guten klanglichen Verhältnis zueinander stehen. Dann ist eine professionelle Vorgehensweise mit Stützmikrofonen für die einzelnen Instrumente erforderlich. Jedes dieser Mikrofonsignale wird separat aufgenommen, um die endgültige Mischung anschließend anzufertigen. Hier können verschiedener Effekte wie gegebenenfalls künstlicher Nachhall hinzugefügt werden. Für die professionelle Aufnahme eines Oratoriums beispielsweise sind 30 bis 40 Mikrofone keine Seltenheit. Bedenkt man, dass ein gutes Kondensatormikrofon meist schon einige hundert bis tausend Euro kostet, wird schnell klar, dass man als Amateur hier an Grenzen stößt.
Im zweiten Fall, also dem der A-cappella-Band wird man mit einem portablen Audiorecorder und zwei Mikrofonen auch kaum zu einem befriedigenden Ergebnis kommen. In diesem Genre, so wie auch in der Popmusik im Allgemeinen, geht es schließlich nicht darum, einen Konzertsaal akustisch abzubilden. Vielmehr sind die gestalterischen Möglichkeiten der Nachbearbeitung, des Schnitts und der Mischung der individuellen Stimmen ein wesentlicher Bestandteil der Stilistik. Ebenso der Einsatz verschiedener Effekte. Man ist gut beraten, hier von vornherein einen professionelleren Ansatz zu wählen. In Mehrspurtechnik muss jeder Sänger mit einem einzelnen Mikrofon aufgenommen werden. Livekonzerte, bei denen Beschallungstechnik im Einsatz ist, bieten sich für einen solchen Mitschnitt an. Denn der einfachste Weg besteht darin, alle einzelnen Mikrofonsignale vom Mischpult abzuzweigen und über ein entsprechendes Interface mit dem Computer aufzuzeichnen.
Zu einem besseren Ergebnis führt die Studioproduktion. Nicht zuletzt hat man im Studio die Möglichkeit von Overdub-Aufnahmen, was der Kreativität weitere Spielräume ermöglicht. Ganz nebenbei reduziert sich dabei unter Umständen die Zahl der erforderlichen Mikrofone, so dass im Overdub-Verfahren theoretisch ein einziges Mikrofon genügt, um nacheinander alle Stimmen einzusingen. In jedem Fall aber nimmt bei Pop-Produktionen die Nachbearbeitung den größten Teil der Arbeit ein. Das zentrale Werkzeug ist hier eine digitale Audio-Workstation, also die Software, die mit den entsprechenden Effekten und Plugins ausgestattet ist. Kompressoren, Equalizer, Hall, Delay… um nur einige zu nennen. Sie existieren alle in unzähligen Varianten.
Sieht man einmal von guten Lautsprechern ab, auf die man bei solcher Arbeit nicht verzichten darf, ist – technisch gesehen – überwiegend Software erforderlich, die in den meisten Fällen recht erschwinglich ist. Doch sollte man sich nicht täuschen. Der Umgang damit erfordert ein hohes Maß an Geschick, Fingerspitzengefühl und ein gutes Gehör. Das ist durchaus vergleichbar mit dem Beherrschen eines Instruments. Um ein wirklich überzeugen-des Ergebnis zu erreichen, ist viel Übung und Erfahrung nötig.
Ich habe einen portablen Audiorekorder. Mein Chor gibt ein Konzert, die Akustik in der Kirche ist in Ordnung. Wie gehe ich vor, um bei der Aufnahme den Klang zu optimieren?
Bei gängigen Audiorecordern wird meist schon ein Stereo-Mikrofonaufsatz mitgeliefert, auf dem die beiden Mikrofone platzsparend als XY-Anordnung verbaut sind. Damit lassen sich oft schon recht gute Ergebnisse erzielen. Wichtiger als die Frage nach den richtigen Mikrofonen ist die Frage nach der besten Position, an der die Mikrofone aufgestellt werden.
Es gibt aber auch einige Audiorecorder, die die Möglichkeit bieten, statt des mitgelieferten Stereomikrofons zwei externe Mikrofone über XLR-Buchsen anzuschließen. Wer bereit ist, einige hundert Euro in ein Paar gute Kondensator-Mikrofone zu investieren, kann so das Ergebnis weiter verbessern. Dabei muss man aber bedenken: Kondensatormikrofone funktionieren nur, wenn der Recorder auch die notwendige Phantomspannung liefert.
Auf ein Stativ mit Stereoschiene montiert, lässt sich zum Beispiel eine AB- oder eine ORTF-Anordnung realisieren. Dazu werden die beiden Mikrofone mit einem gewissen Abstand nebeneinander montiert. Das bewirkt, dass der Schall, je nach Einfallsrichtung, die beiden Mikrofone zeitversetzt erreicht. Und dadurch entsteht beim Hören ein deutlich verbesserter räumlicher Eindruck. Mehr Infos dazu findet man schnell im Internet.
Wie schon gesagt, es ist vor allem entscheidend, an welcher Position das Hauptmikrofon aufgestellt wird. Oft wird bei Konzertmitschnitten leider der Fehler gemacht, das Mikrofon irgendwo weit hinten im Publikum zu positionieren. Das ist für eine Aufnahme viel zu weit entfernt. Der gesungene Text ist dann kaum verständlich, weil fast nur der Hall des Raumes aufgenommen wird.
Die am besten geeignete Mikrofonposition befindet sich meistens irgendwo im Bereich hinter dem Dirigenten, in wenigen Metern Abstand zum Chor. Dort mischen sich direkte Schallanteile, die von der Bühne kommen, oft sehr gut mit den diffusen Schallan-teilen aus dem Raum, so dass gleichzeitig eine gute Sprachver-ständlichkeit und ein angenehmer Raumklang entstehen. Je halliger ein Raum ist, desto näher sollten die Mikrofone am Chor stehen. Auch ist es gut, die Mikrofone in einer gewissen Höhe anzubringen. Unerlässlich ist es in jedem Fall, für den Soundcheck einen Kopfhörer dabei zu haben. So kann man schon vor einer Aufführung, am besten bei der Generalprobe das Ergebnis kontrollieren. Es lohnt sich immer, mehrere Positionen zu vergleichen und sich anschließend für die beste zu entscheiden. Die wichtigsten Kriterien sind dabei die Sprachverständlichkeit und der Nachhall. Beide müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
Welche Formate sind die Gängigsten?
Man unterscheidet bei Audiodateien bekanntlich zwischen unkomprimierten Formaten (meistens als wav-Datei) und komprimierten, genauer gesagt: datenreduzierten Formaten (wie zum Beispiel mp3-Dateien).
Unkomprimierte Formate gewährleisten die maximale Klangqualität. Allerdings benötigen sie weit mehr Speicherplatz. Darum ist bei einer gewöhnlichen Audio-CD nach einer Spielzeit von 80 Minuten Schluss.
Wählt man bei der Codierung jedoch eine hohe Bitrate, ist auch die Klangqualität einer mp3-Datei sehr gut und der erforderliche Speicherplatz wird dennoch auf einen Bruchteil reduziert. Deshalb eignen sich mp3-Dateien besonders, wenn die Aufnahmen platzsparend archiviert oder online verteilt werden sollen.
Es gibt allerdings einen Haken an der Sache: Komprimierte Formate eignen sich ausschließlich zum Hören. Mp3-Dateien sind kein geeignetes Format zur Weiterbearbeitung! Natürlich ist es technisch ohne Weiteres möglich, eine vorhandene mp3-Aufnahme zu bearbeiten (z. B. Hall hinzufügen, Lautstärke oder Klangfarbe anpassen), allerdings muss man wissen, dass dann bei der nächsten Codierung besonders leicht hörbare Qualitätsverluste entstehen.
Darum ist es ratsam, bei der Aufnahme grundsätzlich zunächst mit unkomprimiertem Material zu arbeiten, besonders dann, wenn man noch weitere Nachbearbeitungsschritte plant. Frühestens dann, wenn man das fertige Ergebnis zum Hören weitergeben möchte, sollte man die Umwandlung in ein komprimiertes Format vornehmen.
Muss ich mich auf eine Aufnahme speziell vorbereiten, oder bietet sich ein Konzertmitschnitt an?
Wenn es um Aufnahmen geht, gilt immer: Noch wichtiger als die Frage nach der besten Technik ist die Frage, wie gut der Chor bzw. die Musiker in der Lage sind, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Das A und O für eine gelungene Aufnahme ist ein top vorbereiteter Chor, der sich im richtigen Moment in die richtige Stimmung versetzt. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, dann kann sowohl ein Konzertmitschnitt als auch eine Studioproduktion zum Erfolg werden. In Konzerten entstehen oft spannende „Live-Momente“, in denen eine emotionale Tiefe erreicht wird, die im Studio nur schwer zu erzeugen ist. Leider müssen wir in Konzerten aber auch immer mit den unvorhergesehenen Kleinigkeiten, den ärgerlichen Fehlern und Publikumsgeräuschen leben. Das ist bei einer Studioproduktion überhaupt kein Problem. Denn hier hat man immer noch eine zweite, dritte oder, wenn es sein muss, auch eine zehnte Chance. Und das führt am Ende natürlich zu einem wesentlich fehlerfreieren Ergebnis.
Welche akustischen Voraussetzungen müssen im Aufnahmeraum mindestens erfüllt sein?
Grundsätzlich darf der Raum nicht zu klein sein. Und wenn mög-lich, sollte er keine niedrige Decke haben. Akustisch gesprochen sind es nämlich die so genannten „frühen Reflexionen“, die den Klang eines Chores maßgeblich beeinflussen. Ein zu enges Refle-xionsmuster erlaubt es dem Klang nicht, sich zu entfalten. Ein gewöhnlicher Probenraum eignet sich deshalb eher nicht.
Die Wahl des Aufnahmeraums hängt aber auch ein Stück weit vom Repertoire ab. Oft haben Kirchen eine sehr gute Akustik. Und gerade wenn es sich um traditionelles, geistliches Programm handelt, ist ein längerer Nachhall erwünscht. Bei moderneren Arrangements, insbesondere bei stark rhythmisch geprägten Stücken, sollte man aber einen Saal mit kürzerem Nachhall vorziehen. Am wichtigsten ist aber, dass sich der Chor beim Singen sehr wohl fühlt. Schließlich müssen die Chorsänger bei einer Produktion etliche Stunden lang konzentriert durchhalten. Das subjektive Empfinden der Musiker ist ein sehr wichtiger Faktor, der sich am Ende immer in irgendeiner Weise in der Aufnahme widerspiegelt.
Thema Studioproduktion: Mit wie viel Zeit und Kosten muss ein Chor rechnen?
Bis zur fertigen CD sind viele Schritte erforderlich, die alle ihre Zeit brauchen. Es geht los mit der Planung: Wann – wo – welche Stücke – welche Besetzung? Die Aufnahmen selbst gehen dann meistens über zwei bis drei Tage. Wenn das geschafft ist, wird anschließend vom Tonmeister das beste Material ausgewählt und zusammengeschnitten. Das ist eine mühevolle, aber entscheidende Arbeit, die wiederum einige Tage dauert. Danach wird die Produk-tion gemischt und anschließend wird das Master erstellt. Auch das Booklet muss grafisch gestaltet werden. Erst dann geht das Master zur Vervielfältigung ins Presswerk.
Eine Studioproduktion ist genau wie ein Konzertmitschnitt eine Dienstleistung. Die Kosten sind abhängig vom Aufwand und bewegen sich normalerweise irgendwo vom unteren bis zum oberen vierstelligen Bereich.
Wann muss ein Chor mit Beschallung unterstützt werden?
Ich bin der Meinung: Weniger ist mehr. Ich habe ehrlich gesagt noch selten ein Chorkonzert erlebt, bei dem die fehlende Verstärkung zum Problem wurde. Zumindest gilt das für Chöre, die ohne Band auftreten. Dagegen habe ich schon viele Auftritte gehört, bei denen durch mangelhaften oder übertriebenen Einsatz von Technik kaum mehr ein Genuss möglich war.
Natürlich wissen wir, dass es viele Situationen gibt, in denen eine Verstärkung notwendig ist. Wird der Chor von einer Band begleitet, dann ist dieser Punkt schon recht bald erreicht. Auch bei den Auftritten im Freien geht es oft nicht ohne technische Hilfe. Leider, und das macht die Sache problematisch, ist die Spanne, innerhalb der man sich mit eigenen Mitteln helfen kann, nur begrenzt. Schnell kommt man in einen Bereich, in dem man entweder als Amateur überfordert ist, oder in dem preiswertes Equipment an seine Grenzen stößt. Dann läuft man Gefahr, sich durch die Technik mehr zu schaden als zu nutzen. Ich spreche hier insbesondere von den Lautsprechern, die leider allzu oft ein Schwachpunkt sind, wenn in diesem Punkt gespart wird.
Ein Mindestmaß an Technik: Was braucht ein Chor wirklich?
Bevor ich auf die Technik eingehe, zunächst das Wichtigste. Wenn ein Chor eigenes Equipment verwendet, braucht man einen Techniker! Das muss nicht gleich ein Profi sein. Aber man braucht eine Person, die Spaß daran hat, sich bei Auftritten voll und ganz um die Anlage zu kümmern. Das bedeutet auch, dass sie oder er während der Veranstaltung nicht im Chor mitsingt, sondern am Mischpult sitzt, gut zuhört und aktiv mischt. Jedes Stück, jeder Solisteneinsatz, jedes Instrumentalsolo kann eine Nachregelung der Einstellungen erfordern. Und dafür ist aufmerksames und musikalisches Zuhören des Technikers sehr entscheidend. Es ist auf keinen Fall damit getan, einfach eine Anlage aufzubauen, einzuschalten und sie dann mehr oder weniger unbeaufsichtigt nebenher laufen zu lassen.
Die Zahl der Chormikrofone hängt natürlich von der Größe des Chores ab. Vier gleichmäßig vor dem Chor verteilte Mikrofone sollten ein Mindestmaß sein, besser sind sechs oder acht. Verwendet man zu wenige, so stechen leicht einzelne Stimmen aus dem Chor heraus. Anders als vorhin bei der Aufnahme beschrieben, ist es bei einer Beschallung nämlich immer wichtig, mit den Mikrofonen möglichst nahe ans Geschehen heranzugehen, um Rückkopplungen zu vermeiden. Klanglich eignen sich Kondensatormikrofone mit Nierencharakteristik für den Chor am besten.
Ist eine Begleitband notwendig?
Über die Erfordernisse einer begleitenden Band zu sprechen, würde den Rahmen sprengen. Je nach Besetzung und Größe wird es da schnell etwas komplizierter. Meist benötigt man für den direkten Anschluss elektronischer Instrumente wie Keyboard oder Bass einige DI-Boxen. Für akustische Instrumente (z. B. Klavier, Schlagzeug, Saxophon) sind wiederum entsprechende Mikrofone erforderlich. Auch kann es je nach Aufstellung und Besetzung notwendig sein, die Musiker mit Monitoren oder In-Ears-Kopfhörern auszustatten.
In jedem Fall aber ist es wichtig, dass der Chor die Band gut hören kann. Darum können hier ein bis zwei Monitore nützlich sein. Um alle Signale anzuschließen und den Klang einzustellen, ist selbstverständlich ein passendes Mischpult erforderlich. Ob analog oder digital ist tatsächlich eher eine zweitrangige Frage. Analoge Pulte sind einfacher zu bedienen, während die digitalen Pulte gute Speichermöglichkeiten bieten und bei geringerer Größe wesentlich leistungsfähiger sind. Für einen schönen Chorklang aber ist es in jedem Fall von Vorteil, wenn sich mit einem Mischpult direkt gute Hall- oder Ambience-Effekte zufügen lassen.
Lautsprecher
Das Thema Lautsprecher ist sehr entscheidend für das klangliche Ergebnis. Und das in weit höherem Maße als das Mischpult. Lautsprecher gibt es in allen Größen und Preisklassen, in aktiver und passiver Ausführung. Sie alle im Einzelnen zu erörtern wäre ein uferloses Unterfangen. Tatsächlich ist es so, dass die Kosten für Beschallungslautsprecher in den meisten Fällen doch recht gut mit der Qualität einhergehen. Anders herum gesagt: Wenn man versucht, an Lautsprechern Geld zu sparen, dann sind Enttäuschungen oder böse Überraschungen nicht auszuschließen und es kann passieren, dass einem die Technik mehr zum Hindernis wird als zur Hilfe.
Trotzdem möchte ich hier gerne eine Empfehlung aussprechen. Zu den Lautsprechersystemen, mit denen man gerade im Vokalbereich erstaunlich gute Erfahrungen machen kann, gehören so genannte aktive Säulenlautsprecher. Diese sind in den letzten Jahren nicht ohne Grund in Mode gekommen. Es handelt sich um eine besondere Art von Beschallungslautsprechern, bei der eine ganze Reihe kleinerer Lautsprecher in einem länglichen Gehäuse übereinander angeordnet sind. Gegenüber konventionellen Lautsprechern zeichnen sie sich in der horizontalen Ebene durch eine extrem breite Abstrahlcharakteristik aus. Gleichzeitig geben die Lautsprecher in der vertikalen Richtung nur sehr wenig Schall ab. Der entscheidende Vorteil dieses Prinzips ist, dass sie den Schall nur genau dorthin abstrahlen, wo er gebraucht wird, nämlich dorthin, wo das Publikum sitzt, in der horizontalen Ebene. „Unnötiger“ Schall, der nach oben oder unten nur die leeren Bereiche des Raumes anregen würde, wird unterbunden. Mit diesem Prinzip lassen sich selbst unter schwierigen Bedingungen und auch in sehr halligen Räumen in punkto Sprachverständlichkeit noch erstaunlich gute Ergebnisse erzielen. Nicht zuletzt bewirkt die gleichmäßige, breite Abstrahlung, dass man auch auf der Bühne unter Umständen noch einen recht guten Klang hört. Dadurch kann man auf ein Monitoring oft sogar ganz verzichten.
Über den Autor
Daniel Keinath studierte Tonmeister und Schulmusik an der Hochschule für Musik Detmold. Weitere Studien führten ihn zum Banff Centre in Alberta / Kanada. Seit 2012 arbeitet er bei den Bauer Studios in Ludwigsburg, wo einer seiner Schwerpunkte in der Aufnahmeleitung klassischer Musikproduktionen liegt. Er ist selbst ein leidenschaftlicher Chorsänger. Als Live-Techniker ist er regelmäßig mit Adonia-Musicals auf Tour und für den Chorverband unter anderem bei den Mitschnitten des A-cappella-Wettbewerbs „Scala Vokal“ aktiv.