Ein Rückblick auf 2017 und eine Vorschau auf 2018
Es geht wieder los im Silcher-Museum: Ab März öffnen wir unsere Türen für wissbegierige Besucher. Lassen wir unseren Blick ins alte Jahr zurück schweifen. Welche Höhepunkte gab es im Museumjahr? Was haben wir erreicht?
Frühjahr
Durch unsere Flyerversandaktion zu Beginn des Jahres 2017, bei der Kultureinrichtungen, Reisebusunternehmen, aber auch regionale Gastronomen und Hotels angeschrieben wurden, konnten wir zunächst einmal die Besucherzahlen in den Frühlingsmonaten um 87 % erhöhen – von 358(2016) auf 669 (2017).
Im Archiv konnten wir dank der finanziellen Unterstützung der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten (alim) die Autographen und einen Teil der Drucke von Friedrich Silcher ordnungsgemäß in geeigneten Materialien lagern. In diesem Jahr fahren wir damit fort, denn es warten noch viele gebundene historische Noten und Publikationen auf einen festen Platz, an dem sie langfristig lagern können.
Steigender Beliebtheit erfreuen sich die monatlich stattfindenden öffentlichen Führungen, wo wir eine Verdopplung der Besucherzahlen registrieren konnten. Zum bestehenden Themenkanon kam eine Führung vom Ausstellungskurator Rudolf Veit durch die Sonderausstellung „Lied, Lyrics und Wein. Silchers Lieder und ihre Dichter“ hinzu. Auf großes Interesse stieß die Führung „Silcher und die Frauen“. Außerdem fanden vier Konzerte, eine Lesung und zwei Kalligraphiekurse statt. Sehr hübsch waren auch die zehn Wiesenprinzessinnen, die beim Workshop „Kränze winden“ in den Schnaiter Wiesen mit dabei waren.
Sommer
Großen Erfolg hatten wir insbesondere mit dem Sommerferienprogramm, bei dem wir eine 30 prozentige Steigerung der Teilnehmerzahlen feststellen durften. Aufgrund der großen Nachfrage konnten wir bei einigen Programmen sogar Zusatztermine anbieten. Brigitte Lenz, die auch die Erwachsenenkurse für Kalligraphie durchführt, veranstaltete zwei Kalligraphiekurse für Grundschüler. Die Spinnkurse wurden wieder mitgestaltet von den Spinnerinnen der Spinngruppe vom Heimatmuseum Pflaster 14 in Weinstadt-Endersbach. Für die Kindergartenkinder ging es bei der „Märchenhaften Liederreise“ turbulent zu. Sehr gefreut habe ich mich, dass dieses Programm auch von einem Weinstädter Kindergarten gebucht wurde. Es kamen alle in dieser Einrichtung betreuten Kinder zu Besuch. Damit das Museum bunter wird, haben alle unsere „Museumskinder“ Wimpel mit Apfeldruck verziert. Ab nächstem Jahr erstrahlt das Museum mit grünen, gelben, orangen und roten Wimpeln, wenn Kinder ins Haus geladen sind.
Herbst
Im November trafen sich Vertreter der deutschen Musikermuseen in Schnait zu einem Arbeitstreffen und zum Kennenlernen des Silcher-Museums. Kurator Rudolf Veit führte die Gäste durch das Haus und erläuterte die Geschichte und Konzeption des Hauses.
Die anwesenden Museumsfachleute waren vom Silcher-Museum sehr angetan und tragen diesen Eindruck in ihre Häuser weiter. Übrigens sucht die Arbeitsgemeinschaft Musikermuseen Deutschland einen starken Partner, dem die deutschen Musiker eine Herzensangelegenheit sind und der sie der Öffentlichkeit stärker ins Bewusstsein rückt. Falls Sie jemanden kennen oder sich selbst angesprochen fühlen, dann freue ich mich, wenn Sie Kontakt mit mir aufnehmen.
Die Fahne vom Liederkranz Gablenberg mit dem Urbänle als Fahnenmotiv konnte mit Unterstützung der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg, der Eva Mayr-Stihl Stiftung und einigen Spendern restauriert werden. Da ihr noch ein Schaukasten fehlt, wird die Fahne voraussichtlich erst im Herbst 2018 nach Schnait zurückkehren können.
WINTER
Am 3. Advent erlebte das Silcher-Museum eine Premiere in seiner über 100jährigen Geschichte. Wir haben unsere Türen in der Adventszeit geöffnet und mit einem weihnachtlich-glänzenden Museum für strahlende Augen bei Groß und Klein gesorgt. Den musikalischen Part übernahm die Blockflötenklasse von Monika Robescu aus Waiblingen. Nachdem die jungen FlötistInnen schon im Gottesdienst geistliche Weihnachtsmusik gespielt hatten, kamen sie anschließend ins Museum und erfreuten uns mit ihrem Spiel von weltlichen Weihnachtsliedern. Das Silcher-Café fanden Hungrige und Durstige im Kellergeschoss, wo zahlreiche Kuchenspenden für das leibliche Wohl bereitstanden. In den Ausstellungsräumen verteilten sich verschiedene Marktstände, an denen man Honig, kalligraphische Kunst und Schönes aus Perlen, Glas und Papiersterne erwerben konnte. Auch der Weinstädter Oberbürgermeister Michael Scharmann kam mit seiner Familie. Über zweihundert Schnaiter, Weinstädter, Freunde und Neugierige, aber auch Erstbesucher konnten wir begrüßen. Die Resonanz war sehr positiv und dem Ruf nach Wiederholung werden wir nachkommen. Am 2. Dezember 2018 öffnen wir wieder unsere Türen beim „Romantischen Advent“.
Obwohl sich erfolgreiche Museumsarbeit nur unzureichend in Besucherzahlen ausdrücken lässt, möchte ich zum Schluss nicht die Abschlusszahlen vorenthalten. Wir konnten im letzten Jahr 2337 Besucher begrüßen, das bedeutet eine Steigerung um 19 % im Vergleich zum Vorjahr.
Wie geht es 2018 weiter?
In den besucherfreien Wintermonaten ha-
be ich an der neuen Sonderausstellung „Ich möcht’ als Reiter fliegen wohl in die blut’ge Schlacht“: Die Tragödie des Friedrich
Glück gearbeitet. Am 23. September 2018 jährt sich der Geburtstag des Komponisten Friedrich Glück zum 225. Mal. „Ein weltbekannter Unbekannter“, wie sein Freund Berthold Auerbach ihn nannte. Der 1793 in Oberensingen (bei Nürtingen) geborene Pfarrerssohn schrieb 1813 die berühmte Melodie zu Eichendorffs Gedicht „In einem kühlen Grunde“.
Von Friedrich Silcher stammt der vielgesungene vierstimmige Männerchorsatz dieses Liedes. Die musikalische Ausstellungseröffnung findet am Samstag, 3. März 2018 um 17 Uhr statt. Den musikalischen Part übernimmt das Carus-Quintett. Das Ensemble, das seinen Schwerpunkt auf romantischer Musik des 19. Jahrhunderts hat, brachte bereits mehrere erstklassige CDs mit Silcherliedern heraus. Wir dürfen uns also auf hervorragenden mehrstimmigen Gesang freuen. Sie sind alle herzlich dazu eingeladen. Über Anmeldungen freue ich mich sehr.
Alle weiteren Höhepunkte im Jahresprogramm finden Sie unter www.silcher-museum.de/veranstaltungen/. Um sangesfreudigen Kindern die alten Kinderliedern unter den Volksliedern näher zu bringen, findet in diesem Jahr viermal ein Singekreis unter dem Motto „Jahreszeiten“ statt. Durchgeführt werden die Veranstaltungen von Marcel Dreiling und Uta Scheirle. Das Sommerferienprogramm wurde erweitert und wir freuen uns auf viele Museumskinder. Alle Termine des Kinderprogramms finden Sie unter www.silcher-museum.de/kinderprogramm/
Es bieten sich somit viele Gelegenheiten, um mal wieder, egal ob allein, mit der Familie, Freunden oder im Verein, einen Besuch im Silcher-Museum einzuplanen. Ich freue mich, Sie in Schnait zu begrüßen und wünsche Ihnen für 2018 alles Gute.
Elisabeth Hardtke