Viel Kreativität, unendliches Engagement und viel Lust auf Musik. Das alles steckt im Weihnachtsmusical, das im Chorverband Karl Pfaff aufgeführt wird.
Große Produktionen wie Musicals, vor allem auch noch mit einer ganzen Schar Kinder, sind für das Publikum wundervolle Anziehungspunkte. Auch für die Kleinen ist eine solche Aufführung ein Erlebnis, das ihnen sicherlich für sehr lange Zeit als positive Erinnerung bleibt und das Singen im Chor mit einer sehr positiven Erfahrung assoziiert. Hinter den Kulissen bedeutet eine solche Produktion aber auch sehr viel Arbeit, Engagement und Finanzaufwand. Der Chorverband Karl Pfaff geht diesen Weg mit Ellen Strauß-Wallisch nicht zum ersten mal, aber diesmal wird es weihnachtlich. Die Chorleiterin hat für diese Adventszeit ein eigenes Stück geschrieben.
Doch warum Weihnachten?
Die bessere Frage: Warum nicht. Kaum ein Fest wird musikalisch so verwertet wie Weihnachten und die Adventszeit. Doch warum ist Weihnachten in der Chormusik ein so besonderes Thema? Warum nicht mal Ostern oder Pfingsten oder Erntedank? „Das hat meiner Ansicht nach mit dem „Zauber der Weihnacht“ und der großen Botschaft dieses Festes zu tun. Wer erinnert sich nicht an die vielen kleinen Geheimnisse und Überraschungen, die die Kindheit in dieser Zeit besonders aufregend gemacht haben. Vom Adventskalender, über den gefüllten Stiefel vom Nikolaus, bis zur verschlossenen Wohnzimmertür? Aber neben all diesen Dingen geschieht doch auch etwas Anderes: die Familie rückt zusammen, man denkt an seine Lieben, verbringt viel Zeit miteinander, im Gottesdienst, beim Essen“, erklärt Ellen Strauß-Wallisch. Und dann ist da für sie auch noch die Musik, die all diese Emotionen bündelt. Man singt gemeinsam Advents- und Weihnachtslieder, bereitet sich im Advent schon mit dem Musizieren auf die Heilige Nacht vor. Und wenn dann im Gottesdienst „Stille Nacht“ ertönt, gibt es kaum etwas Ergreifenderes.
Um was für ein Projekt handelt es sich?
„Alfa eseto – oder ein Notenwart fällt vom Himmel – ein Weihnachtsmusical für die ganze Familie“, fasst die Chorleiterin kurz zusammen. Doch hinter dieser kleinen Antwort steckt großes Engagement, jede Menge Ideen und die Bereitschaft für dieses Projekt eine Menge möglich zu machen.
Wie ist die Idee entstanden?
Im Chorverband Karl Pfaff wurde schon mehrfach mit allen interessierten Kinder- und Jugendchören kooperiert und große Musicals auf die Bühne gebracht. Die Themen waren dabei immer unterschiedlich. Zweimal sind die Kinder und Jugendlichen mit dem Stück „Zirkus Bellitoni“ in die Welt der Artisten eingetaucht, danach folgten die Piraten, mit der „Zaubertrommel“. Nach diesen Ausflügen in die Welt der Abenteuer hatten die Verantwortlichen aus den Chören einen ganz besonderen Wunsch: ein Weihnachtsmusical sollte es werden. Natürlich nicht von der Stange, Ellen Strauß-Wallisch setzte sich selbst daran für den Regionalchorverband ein eigenes Weihnachtswerk zu komponieren.
Um was geht es in dem Werk, wer sind die Mitwirkenden?
„Eusebius, der Notenwart der Engel im Himmel, hat vor lauter Aufregung in die Notenmappen nicht die Noten, sondern versehentlich Butterbrotpapier eingepackt. Als ihm dieser folgenschwere Fehler bewußt wird, fliegt er buchstäblich vom Himmel auf die Erde. Er will alles wieder gut machen. Aber ob ihm das gelingt? Wir dürfen gespannt sein. Mitwirken werden Kinder und Jugendliche aus den Chören des Chorverbandes Karl Pfaff. Bisher waren das immer etwa 250 Beteiligte“, bestätigt die musikalische Leiterin des Projektes.
Warum ein eigenes Musical?
Ein Musical ist meist mit einem größeren Aufwand belegt, als ein klassisches Adventskonzert. Vor allem wenn Kinder- und Jugendliche aus vielen unterschiedlichen Vereinen zusammengebracht werden, stellt ein Musical die Organisatoren vor größere Herausforderungen. Kulissenbau, ein höherer Anteil an Soloparts, ein Orchester, das alles muss zwischen mehreren Vorständen koordiniert werden. Dennoch wird es ein Musical: „Weil es passgenau auf die vorliegenden Bedingungen angepasst werden kann“, gibt Strauß-Wallisch zu Bedenken und fährt fort: „Wir sind noch freier im Einbringen unserer eigenen Ideen. Und mit der Musik, die ich beisteuere, gelingt es mir sehr gut, sowohl Kinder, Jugendliche, als auch Erwachsene zu begeistern.“
Das Werk perfekt anpassen zu können ist ein großer Vorteil, macht den Arbeitsaufwand aber nicht geringer, denn die Musik muss eben auch erst entstehen. Jeder Chorleiter weiß, in der Weihnachtszeit hat man für Projekte dieser Größenordnung keine Zeit. Die Arbeit muss also im Vorfeld zu einer sehr unweihnachtlichen Zeit entstehen. Für die Musikerin ist es aber kein Problem, bei 30 Grad über Schneeflocken, Weihnachtsbäume und anderes zu schreiben. Weihnachtsstimmung wäre aber dennoch manchmal erwünscht. „Ich bin noch nicht ganz fertig und freue mich über Zusendung von selbstgebackenen Gutsle bis zum Ende der Sommerferien über die Geschäftsstelle. Das trägt ganz sicher zur Motivation bei. Spaß beiseite. Die Ideen sind nicht „witterungsabhängig“ und auch am Strand kann man es schaffen, in die „Gefühlswelt“ von Weihnachten abzutauchen. Aber es stimmt schon Weihnachtsstimmung ist wichtig. In diesem Fall sind das Buch, aus dem die Geschichte stammt, und ein kleiner Schutzengel Inspirationsstützen“, lacht sie.
Große Projekte, große Finanzen?
Das Projekt finanziert sich durch Teilnehmergebühren, Eintrittsgelder, Förderung der Verbände, wie zum Beispiel den SCV, den Kreisjugendring oder die Stadt Esslingen. Es gibt aber auch privater Gönner und Sponsoren, die dieses Projekt ebenfalls unterstützten. Um das Projekt schultern zu können geht der Chorverband auch moderne Wege. Beim Crowdfunding über die Plattform „Startnext“ sollen weitere Mittel generiert werden. Mit dieser Maßnahme kann jeder dieses Projekt unterstützen und gleichzeitig wird das Musical über die Plattform noch einem größeren Publikum bekannt.
Besteht die Chance der Wiederholung?
Tatsächlich ist Ellen Strauß-Wallisch eine „Wiederholungstäterin“, hat sich aber einige Zeit gelassen, das Thema Weihnachten erneut anzugehen. 15 Jahre sind seit ihrem ersten Weihnachtsmusical vergangen. „Mein erstes Werk, ´Melwins Stern´, ist bis heute ein sehr beliebtes Weihnachtsmusical vom Kindergarten bis zur Schule. Ich habe damit nur positive Erfahrungen gemacht. Und alles, was mir in diesem Zusammenhang zurückgemeldet wurde und was ich mit diesem Stück erlebt habe, ist eine große Bereicherung und möchte ich auf gar keinen Fall missen.“
Weitere Informationen zum Musical unter:
www.chorverband-karl-pfaff.de