Neues Festival feiert im Juli 2022 in Fürstenfeldbruck Premiere
Wie kann ich auf Chorkonzerten aktuelle Themen aufgreifen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten habe ich fernab vom klassischen Programmkonzert? Wie gelingt es mir, mit meinem Chor neue Wege zu gehen – inhaltlich, musikalisch und dramaturgisch?
Chormusik kann mehr
Vom 28. bis 31. Juli 2022 feiert im Veranstaltungsforum Fürstenfeld (Fürstenfeldbruck) ein neues Festival Premiere:
vokalSINN. Unter dem Motto „Chormusik anders denken“ will die Initiatorin und Künstlerische Leiterin Inga Brüseke zeigen, dass Chöre noch viel mehr können, als man denkt: „Chormusik hat das Potential, als Kunstform eine ästhetische Erfahrung zu ermöglichen. Es gibt inzwischen sehr viele Menschen, die das erkannt haben und es auch nutzen möchten. Chorkonzerte können über alle Sinne kommunizieren, Fragen aufwerfen, interaktiv sein oder in ungewöhnlichen musikalischen Zusammenstellungen neue Formen erproben und damit neue musikalische Horizonte eröffnen“, erklärt sie.
Dabei sieht Inga Brüseke solche neuen Ansätze keineswegs als Kritik an klassischen Konzertformaten, sondern als Ergänzung: „Wenn ein Chor ein schönes Programm mit toller Musik in einem klassischen Konzertformat präsentiert, ist das ein wunderbares Erlebnis, das ich selbst ebenfalls gerne umsetze. Aber es gibt eben auch das Andere, und das gibt es immer mehr. Mit vokalSINN möchten wir eine Plattform bieten, dieses Andere zu zeigen, damit zu experimentieren und sich inspirieren zu lassen.“
Sechs Workshops für versierte Chorsänger:innen und Chorleiter:innen
Mit innovativen Ansätzen selbst experimentieren können Teilnehmende in insge-amt sechs Workshops zu Themen wie „Bewegung und Präsenz“, „Chorimprovisation“, „Chorphonetik und Obertongesang“ sowie „Das Konzept von CHOREOS“, dem bekannten Projekt mit Akteur:innen aus ganz Deutschland, das Chormusik mit szenischer Darstellung verbindet und im Rahmen des Festivals auch einen Konzert-
auftritt haben wird. Die Anmeldephase für die Workshops startet im ersten Quartal 2022 unter www.vokalsinn.com. Sie richten sich sowohl an versierte Chorsänger:innen als auch an Chorleiter:innen, die Lust haben, Neues auszuprobieren.
Bereits jetzt bewerben: Masterclass „Lichtgestalten“
Zudem ist das Bewerbungsverfahren eines weiteren ganz besonderer Kurses offen: Die Masterclass in Dirigieren und Konzertdesign. „Das ist ein komplett neuer Workshop, der eigens für vokalSINN konzipiert wurde“, erläutert Inga Brüseke. „Hier finden parallel zwei Kurse statt: Ein relativ klassischer Dirigierkurs und ein Kurs für Konzertdesign. Die Teilnehmenden beider Kurse werden sich im Laufe des Festivals immer wieder begegnen und gemeinsam ein inszeniertes Konzert vorbereiten, das zum Ende des Festivals dann auch zur Aufführung kommt.“
Als Dozierende konnten mit Prof. Andreas Herrmann (Dirigieren) und Ilka Seifert (Konzertdesign) zwei erfahrene Expert:innen auf ihren Gebieten gewonnen werden. Als Studiochor wird der Junge Kammerchor Lucente vor Ort sein. „Wir dürfen wirklich gespannt sein, was bei diesem Konzert herauskommt“, schwärmt Inga Brüseke. „Vielleicht gibt es da einen Konzertparcours durch das Veranstaltungsforum, in dem das Festival stattfindet, außerdem impliziert das Thema „Lichtgestalten“ natürlich, dass viel mit Licht gearbeitet wird. Vor allem aber dürfen mit Sicherheit alle Beteiligten tolle Inspirationen für ihre eigenen Chöre mit nach Hause nehmen.“
Die Bewerbung für den Dirigier- und Konzertdesign-Kurs ist bis 20. März 2022 möglich und erfolgt mit einem kurzen Motivationsschreiben, Vita und, wenn vorhanden, einem Link zu Video oder Homepage an kurs@vokalsinn.com. Die Teilnahmegebühr liegt bei 320,00 €, für Studierende bei 280,00 €. Die vollständige Ausschreibung zur Masterclass findet sich unter www.vokalsinn.com.
Konzerte mit außergewöhnlichen Konzepten und hochkarätiger Besetzung
Wer sich lieber auf eine vergleichsweise „passive“ Weise inspirieren lassen möchte, hat an den drei Festivalabenden die Gelegenheit dazu: Hier stehen jeweils zwei Chorkonzerte mit renommierten Akteur:innen auf dem Programm. „Es wird unter anderem CHOREOS als ein Gastchor dabei sein, der sich Chormusik in Szenen und mit Bewegung auf die Fahne geschrieben hat“, erzählt Inga Brüseke. „Außerdem haben wir mit dem Jungen Kammerchor Rhein-Neckar einen Chor dabei, der in seinem Programm Chormusik mit Elektronik verbindet und zusätzlich mit einer unterstützenden Inszenierung im Hinblick auf Raumregie und Licht arbeitet.“
In einem weiteren Konzert verknüpft das Vokalensemble chrismós Chormusik mit Improvisation und tritt hierbei auch in Interaktion mit dem Publikum. Gespannt sein dürfen die Konzertbesucher:innen außerdem auf den via-nova-chor und Cantus Domus.
Begegnungen, Inspirationen und Konzertgenuss…
… das sind die drei Faktoren, auf die sich Initiatorin Inga Brüseke am meisten freut und die das Festival auch ausmachen werden. „Ich hoffe einfach, dass da viele Impulse entstehen, wie man Chormusik noch so denken kann, Impulse, die andere inspirieren, und gleichzeitig einfach Konzertgenuss bieten.“