Social Media 2022: News und Trends für Vereine
2021 war nicht nur wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ein turbulentes Jahr, auch die Social Media Welt hat sich rasant weitergedreht: Dank Lockdown, geschlossenen Bars und Restaurants und kaum kulturellem Leben, haben viele User so viel Zeit wie nie in den sozialen Medien verbracht. Das hat nicht nur neue Plattformen hervorgebracht, auch die bestehenden Medien haben mit neuen Features auf das geänderte Nutzerverhalten reagiert. Wir resümieren die spannendsten Entwicklungen des Jahres 2021 und wagen einen Blick in die Social-Media-Glaskugel, was uns das Jahr 2022 bringen wird.
Viele von uns werden sich noch an Clubhouse erinnern: Zu Beginn des Jahres 2021 DIE neue Plattform schlechthin. Die Audio-App, die zunächst nur für iPhone-Nutzer verfügbar war, kam wie Phönix aus der Asche und sorgte während des Lockdowns im letzten Winter für Furore. Doch schon nur wenige Monate später dümpelt die App nur noch vor sich hin und taucht in der neuesten Statistik (Statista, Stand 07. Januar 2022) der beliebtesten sozialen Netzwerke nicht einmal mehr auf. Was als der neueste Trend vorausgesagt wurde, hat sich schnell als Eintagsfliege herausgestellt. Dafür hat eine andere Plattform, die schon längst totgesagt wurde, wieder frischen Wind eingehaucht bekommen: Facebook.
Facebook: Totgesagte leben länger!
Bereits seit Jahren gilt Facebook als Greis zwischen den teilweise noch sehr jungen sozialen Netzwerken: In den letzten Jahren stagnierte die Zahl der Nutzer, in vielen Altersgruppen sank die Zahl der regelmäßigen User sogar. Besonders bei den Teenagern war der Verlust enorm, viele Jugendliche unter 18 Jahren sind zu anderen Plattformen abgewandert. Doch abschreiben sollte man diese Plattform dennoch nicht. Denn stattliche 63 % aller Erwachsenen in Deutschland geben an, Facebook zu nutzen. Besonders im Sektor der Ü30-jährigen spielt Facebook nach wie vor eine große Rolle und ist damit besonders für Vereine weiterhin interessant: ob zur Mitgliedergewinnung, zum Promoten von Veranstaltungen oder als Informationskanal.
Um auch bei jüngeren Zielgruppen weiterhin relevant zu bleiben, hat Facebook im Jahr 2021 deshalb einige Neuerungen eingeführt, der wohl größte Paukenschlag war jedoch die Namensänderung: Aus dem Konzern „Facebook“ wurde „Meta“. Und genau darin liegt der Trend, der die Social Media Welt in den kommenden Jahren beschäftigen wird: Das Metaverse. Laut der Webseite von Meta möchte das Metaverse nichts anderes sein als „die nächste Stufe der Evolution sozialer Vernetzung“. Im Grunde kann man sich das Metaverse als eine Art digitale Parallelwelt vorstellen, das sich auf neue Formen der Virtual und Augmented Reality spezialisiert. Für große Unternehmen wird das Metaverse in den nächsten Jahren eine spannende Möglichkeit, um neue Formen der Werbung auszuprobieren. Bis das Metaverse allerdings auch bei kleineren Firmen und Vereinen ankommt, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen. Wir sind gespannt!
Instagram: Fotoplattform war gestern!
Zum großen Mutterkonzern „Meta“ gehört auch die Plattform Instagram. Erstmalig seit seiner Markteinführung hat die Plattform zwar leichte Einbußen bei der Nutzerzahl, dennoch liegt Instagram bei den beliebtesten sozialen Medien nach wie vor auf Platz 4 – nach Facebook, YouTube und WhatsApp, aber noch vor TikTok. Und: von einer Milliarde monatlich aktiver Nutzer der Instagram-App sind 71 % unter 35 Jahre alt. Während Facebook also vor allem bei den Ü30-jährigen eine Rolle spielt, ist Instagram relevant bei jungen Erwachsenen. Damit ist Instagram nach wie vor ein ideales Mittel, um als Verein auch eine jüngere Zielgruppe zu erreichen.
Hinzu kommt, dass Instagram im Jahr 2021 einige Features eingeführt hat, die vor allem kleineren Accounts zugutekommt: Während es bis vor Kurzem den großen Accounts mit über 10.000 Followern vorbehalten war, Links in der Story zu platzieren, ist es ab sofort nun jedem möglich –
ganz unabhängig der Followerzahl. Für Vereine bedeutet das, dass ab sofort nicht mehr der umständliche Weg über die Bio gewählt werden muss. Links, z. B. zum nächsten Konzert, dem nächsten digitalen Event oder dem Kartenvorverkauf, können ab sofort über den „Link“-Button direkt platziert und eingefügt werden – bessere Klickzahlen und mehr Aufmerksamkeit auf den Link sind garantiert!
Eine weitere Neuerung im Bereich der Stories wird gerade von Instagram getestet: Während bis dato ein Story-Abschnitt nur 15 Sekunden lang sein durfte, testet Instagram gerade den Upload von Videos mit bis zu 60 Sekunden. Damit geht Instagram einen weiteren konsequenten Schritt in Richtung Video-Plattform. Die Einführung der Reels (Kurzvideos, die bis zu 60 Sekunden lang sein können), unterstützen diesen Trend. Die lustigen Kurz-Videos boomen und verdrängen die regulären Bild-Posts immer mehr aus den Timelines der Nutzer. Wer also Reichweite und Aufmerksamkeit möchte, der kommt im Jahr 2022 nicht umhin, auf den Zug aufzuspringen und Reels zu produzieren.
Die wohl größte Neuerung auf Instagram ist allerdings keine Neuerung im eigentlichen Sinne, sondern eine Rückkehr zum alten Insta-Feed. Aufgrund des Algorithmus hat Instagram in den vergangenen Jahren die Inhalte nicht mehr chronologisch ausgespielt, sondern nach verschiedenen Parametern (wie Beliebtheit oder Posting-Frequenz). Das hat dazu geführt, dass Posts von Vereinen, die nicht regelmäßig posten, fast gar nicht mehr bei ihren Followern angezeigt wurden. Instagram hat allerdings nun auf die anhaltende Kritik reagiert und testet einen neuartigen Feed, der den Nutzern drei Ansichten zur Verfügung stellt: Der aktuelle Feed, also die Startseite, bleibt bestehen. Neu ist der „Gefolgt“-Feed: Hier werden chronologisch nur Posts von Instagram Accounts, denen man folgt, ausgespielt. Accounts, denen man besonders gerne folgt, kann man zukünftig als „Favoriten“ markieren. Für sie gibt es dann ebenfalls einen eigenen Feed.
Diese neuen Ansichten sind aktuell in der Testphase – läuft der Test gut, steht die neue Feed-Option spätestens zum Halbjahr allen Nutzern zur Verfügung. Was bedeutet das für Vereine? Schaffen sie es, mit interessanten Inhalten viele Fans an sich zu binden, die ihnen folgen oder sie als Favoriten markieren, steigt die Chance, dass auch die Beiträge zukünftig wieder mehr Menschen erreichen – ganz ohne Algorithmus.
TikTok: Das Netzwerk für Jugendliche
Instagram entwickelt sich immer mehr zur Video-Plattform und versucht, sich damit gegen TikTok zu behaupten. Denn TikTok ist beim Zuwachs der Nutzer im Jahr 2021 ungeschlagen. Weltweit wurde 2021 die 1,5 Mrd. Nutzergrenze geknackt. In Deutschland wächst das Videonetzwerk ebenfalls rasant: Aktuelle Schätzungen gehen von ca. 18,2 Mio. Deutschen aus, die die Plattform nutzen. Spannend ist auch, dass 69 % der Nutzer zwischen 16 und 24 Jahre alt sind. Damit ist TikTok vor allem in der Jugendarbeit für Vereine interessant. Wer Nachwuchs gewinnen möchte, muss in die Lebenswelt der Jugendlichen vordringen – und dafür ist TikTok DIE Plattform.
Wer nun Angst hat, dass die eigenen Videos nicht professionell genug sind: Keine Sorge! Bei TikTok geht es im Gegensatz zu Instagram nicht so sehr um Perfektion, sondern um Authentizität. TikTok ist unter den großen Social-Plattformen die letzte Bastion, wo keine bezahlte Werbung möglich ist und Reichweite noch ohne große Finanzierung erreicht werden kann.
Das Fazit
Wer im Trend liegen möchte, der produziert Videos – ganz egal, ob bei TikTok oder bei Instagram Reels. Wichtig dabei ist jedoch: Authentisch bleiben, sich treu bleiben. Fokussieren Sie sich auf Ihre Zielgruppen, probieren Sie aus, was Ihren Followern gefällt und trauen Sie sich, auch mal etwas Neues auszuprobieren!