Der Junge Kammerchor Ostwürttemberg und die Chorvereinigung Weil der Stadt erzählen von ihren Erfahrungen
Junger Kammerchor Ostwürttemberg
Der Junge Kammerchor Ostwürttemberg, kurz JKO, wurde 2005 im Rahmen einer Initiative der Landkreise Heidenheim und Ostalbkreis gegründet. Als Projektchor, der zweimal im Jahr probt und konzertiert, gilt es hier noch vielmehr, eine kontinuierliche Vereinsarbeit aufrecht zu erhalten.
In der Anfangsphase gab es innerhalb des Vorstands viele Mitglieder und einen zusätzlichen Beirat. Ziel war es, möglichst viele Kontakte zu nutzen, um den Chor bekannt werden zu lassen. Nach personellen Veränderungen in der Geschäftsstelle wurde der „Arbeitskreis Entlastung der Geschäftsführung“ aufgrund zu hoher Personalkosten und zur Erneuerung der Ämterstruktur gegründet. Außerdem wurde neben der Geschäftsführung eine chorinterne, jugendliche Person im Chormanagement hinzugefügt. Im Laufe der Zeit wurden Entscheidungsfindungen in großen Vorstandssitzungen immer langwieriger, weshalb der „Arbeitskreis Beirat“ gegründet wurde und die Beiräte nur noch bei Bedarf hinzugezogen wurden. Außerdem wurden die Chormitglieder stärker einbezogen und in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Chorkleidung/-produkte, Projektorganisation und Konzertreisen mit kleinen Aufgaben versehen. Insbesondere im Marketing konnte so viel erreicht werden.
Das Resultat aus den letzten zwanzig Jahren Vereinsarbeit lautet beim JKO: Lieber die Vorstände reduzieren und „kleine Helfer:innen“ innerhalb des Chores suchen, statt große Gremien etablieren. Die Organisation wird von einer kleinen Gruppe verwaltet, aber durch alle unterstützt.
Chorvereinigung Weil der Stadt
Ein Vorteil einer Chorgemeinschaft ist, gute Unterstützung von vielen Seiten zu bekommen. Die Chorvereinigung Weil der Stadt e.V. stellt dabei bei Weitem nicht die einzige Chorgemeinschaft im süddeutschen Raum dar. So verwaltet beispielsweise ein Social-Media-Team alle sechs Mitgliedschöre. Noch spezieller: Der Chor hat eine eigene Chor-App, die alle Mitglieder, „auch unsere über 80-Jährigen“, überzeugte, so die Vorsitzende Heike Wolf. Die App beinhaltet neben allgemeinen Terminabfragen auch vereinsinterne Arbeiten zur Organisation von Festlichkeiten. Damit gäbe es eine „enorme organisatorische Erleichterung“, denn es entfalle „die ganze Zettelwirtschaft“ und auch ein E-mail-Verteiler sei integriert. Dennoch geht natürlich die reguläre Ämterverteilung nicht am Chor vorbei. Auch hier wird versucht, ausgehend von der Vorsitzenden „kleinere Entlastungspakete zu schnüren“. Neben dem ambitionierten Chorleiter Kai Müller, der seit fast 34 Jahren als musikalischer Leiter tätig ist, kann sich der Verein auf ein eingespieltes Vorstandsteam stützen, was in der Vereinskommunikation versucht, flache Hierarchien zu halten. Außerdem wird mit kleineren Aufgaben versucht, möglichst alle Chormitglieder miteinzubeziehen.
Die Devise des Chores ist: Innovationswille, Digitalisierung und den Zusammenschluss mit anderen Vereinen zur Verbesserung der eigenen Struktur nutzen.