Musik begleitet uns unser Leben lang.
Vocals on Air gehört nun schon seit vielen Jahren fest zum Medien-Programm des Schwäbischen Chorverbandes. Was mit einem kleinen Geistesblitz und einem Augenzwinkern in einer Tagung der Chorjugend seine Geburtsstunde fand, liegt heute nicht nur den Hörerinnen und Hörern, sondern auch den Autoren und Autorinnen, Redakteurinnen und Redakteuren, dem Team von ProStimme, den Entscheidungsträgern im Verband … sehr am Herzen. Die Liste der Menschen, die am Erfolg und der Zukunftsperspektive dieses lange schon seines Projektstadiums entwachsenen Medium ist immens. Nun wagen wir uns auf neue, für uns unbekannte Pfade, denn Vocals on Air macht derzeit eine starke Veränderung durch. Seit diesem Monat erscheint es nicht mehr wie gewohnt als Radiomagazin des Schwäbischen Chorverbandes, sondern als Vocals on Air – Der Podcast. So einfach, so kompliziert.
Was ändert sich für Hörerinnen und Hörer?
Mit dem neuen Format wollen wir uns den Hörgewohnheiten unserer Choristinnen und Choristen besser anpassen. So steht der Podcast an jedem ersten und dritten Dienstag bis zur Mittagspausenzeit zum Reinhören bereit und kann so schon die Pause mit interessanten Informationen, spannenden Reportagen und einem tiefen Blick in das Chorleben verschönern. Dabei werden die Folgen sich auch zeitlich im Rahmen von zirka 30 Minuten bewegen. Wer aber nicht sofort die Möglichkeit hat, in das Programm reinzuschnuppern, der kann natürlich wie das bei einem Podcast üblich ist, jeder Zeit nachhören. Da der Podcast nicht nur über die Website www.vocalsonair.de zum Download bereit steht, sondern auch im Sortiment der üblichen Podcast-Anbietern, kann man sich durch ein Abo immer sofort auf den neuesten Stand bringen.
Das war nun die technische Seite. Doch was bekomme ich als Hörer nun bei Vocals on Air auf die Ohren? kurz: Infotainment. Ab dem 4. Mai 2021 geht Vocals on Air mit einem Staffel-Programm an den Start. Das bedeutet, es gibt ein Thema, wie nun zum Beispiel in der ersten Staffel „Kein Leben ohne Musik oder: Müssen wir, wenn wir alt sind, Schlager hören?“ Diese Staffel zieht sich thematisch über mehrere Sendungen. Mal sind es drei, es können aber auch bis zu fünf Folgen geben. Dabei wird das Thema von unterschiedlichen Seiten beleuchtet. Die Themen sind vielfältig. Heute beschäftigen wir uns aber exemplarisch mit der ersten Staffel und werfen einen kurzen Blick auf die Entstehung und das Konzept dieses wichtigen Themas. Chefin vom Dienst ist diesmal Helene Conrad.
Ein interessantes Experiment mit viel Engagement
„Als ProStimme mich in Bezug auf das Projekt angefragt hat, da hat es direkt Klick gemacht, da ich vor einiger Zeit in Ludwigsburg an der Pädagogischen Hochschule Erwachsenenbildung studiert habe. Und dieser Studiengang hatte damals schon den Zusatz: lebenslanges Lernen. Aktuell bin ich zwar nicht als Diplom Pädagogin oder in der Erwachsenenbildung tätig, aber dieses Motto, dieses Thema etwas ein Leben lang zu begreifen, in diesem Fall Bildung hat mich gepackt. Im Grunde geht es hierbei um nichts anderes, als dass man nicht einfach eine Ausbildung macht und fertig, sondern man sich das restliche Leben damit beschäftigt. Sich mit dem Thema weiter beschäftigt und mit Weiterbildung, Fortbildung etc. immer weiter lernt täglich und sich überhaupt damit zu beschäftigen hat mir gefallen“, ist Helene Conrad begeistert. Als Redakteurin beim Norddeutschen Rundfunk gestaltet sie eine Wunsch-Musiksendung, für die sie wöchentlich Interviews führt mit Menschen, deren Leben auf vielfältige Weise von Musik geprägt ist. Nicht nur beruflich, sondern vor allem als Hobby, in der Familie oder weil viele Freunde aus diesem Bereich kommen – kurz: Das Singen eint diese Menschen auf vielen Ebenen. Diese kleinen Geschichten erzählen ihr so viel über die Menschen und ihre Leidenschaft. „Diese Lebensgeschichten sind es, die das Thema lebendig machen. Diese Geschichten – das hat auf einmal sofort Klick gemacht, als ich vom Staffelthema hörte.“
Von was handelt die Staffel?
Singen ist in jedem Altersbereich unterschiedlich. Das sind physiologische Veränderungen, aber auch die gesamtgesellschaftliche Konstellation, in der man sich bewegt. Daher sind die einzelnen Sendungen chronologisch aufgebaut. Letztlich durchläuft diese erste Staffel von Vocals on Air einen ganzen Lebenszyklus. „Wenn man jetzt zum Beispiel mal in einen Knabenchor reinschaut ist es etwas völlig anderes, als wenn man tatsächlich mit Menschen spricht, die mit 80 immer noch fleißig im Chor singen bzw. Menschen, die sich vielleicht schon gar nicht mehr daran erinnern, wie ihr Sohn aussieht oder wer er ist, aber sich an die Musik ihrer Kindheit und Jugend erinnern. Dieses Thema bietet die Möglichkeit, all diese unterschiedlichen Altersbereich mal aufzudröseln und zu schauen, wie Musik durch die Lebensjahrzehnte funktioniert und was der Strang ist, der alles zusammenhält. Das finde ich eigentlich am aller spannendsten an der Geschichte“, erklärt die Redakteurin. Doch einen kleinen Twist gibt es dann in der gut geplanten Chronologie dann doch:
Warum starten wir im Alter und gehen dann zur Jugend zurück?
Die Idee kam aus dem Team und auch Helene Conrad musste sich mit der Idee erst einmal anfreunden. „Für mich macht das mittlerweile total Sinn. Am Anfang dachte ich: Oh, okay, wenn wir nach der Umstellung von Vocals on Air auf Podcasts mit der ersten Sendung mit Musik, Senioren und Demenz starten, könnte das neue Hörer vielleicht abschrecken. Nicht nur, weil es nun eine wichtige Sendung zum Einstieg in das neue Format gibt, gefällt mir die Zielsetzung nun richtig gut. Irgendwie finde ich das Ziel nochmal schöner zurück zur Kindheit zurückzukommen. Ich hoffe, dadurch bleiben die Zuhörerinnen und Zuhörer hoffentlich noch mehr am Ball, einfach weil es spannend ist zu erfahren: wo geht‘s denn hin? Ja, es geht zur Kindheit und was gibt es da über Singen zu berichten?“ freut sich Conrad heute. Dabei hat jedes Lebensalter auch thematisch seinen ganz besonderen Reiz – sei es das Projekt „Kinderchorland“, das die Redakteurin sehr reizt und sie darauf hoffen lässt, dass es mit mehr Kontaktmöglichkeiten wieder möglich ist eine spannenden Reportage mit den engagierten Organisatoren zu machen, oder auch #lebenslangmusik, das das Singen wieder zu den älteren Mitmenschen bringen will. „Ohne auf alle Projekte einzugehen, wird #lebenslangmusik“ auch total spannend und wenn es klappt und wir tatsächlich eine tolle Familie finden, die uns nochmal so aus ganz persönlicher und individueller Sicht erzählt, wie eben mehrere Generationen, in einem Chor waren oder alle gesungen haben, dann finde ich natürlich, nochmal spannend, so etwas ganz Persönliches zu erfahren.
Wie geht es weiter?
Für alle Beteiligten ist diese erste Staffel ein bisschen ein Sprung ins kalte Wasser. Durch die Umstellung auf Podcast müssen die neuen Strukturen erst einmal unter realen Bedingungen getestet werden. Die ersten Staffel wird ausgewertet werden, dann wird man besser nachvollziehen können, was funktioniert, was funktioniert nicht. Dann kann man drüber nachdenken, wie man die Vorgehensweise noch anpassen muss. In dieser ersten Zeit muss man erstmal ein Gefühl für Abläufe, Produktion und Inhalte bekommen. Gerade jetzt müssen die Verantwortlichen für jede Staffel sehr viel miteinander und auch mit den Hörerinnen und Hörern kommunizieren. Diese Erfahrung bestätigt auch die Redakteurin der ersten Staffel. „Es ist ja immer wichtig im Team zu arbeiten. Ich freue mich jetzt auch mit den Redakteurinnen und Redakteuren zusammen zu arbeiten. Es ist gut, eine inhaltliche und auf die einzelnen Themen bezogene Rückmeldung zu bekommen. Und meistens kommt man ja gemeinsam auf viel tollere Ideen. Die Unterstützung durch ProStimme ist dabei nicht zu vergessen. Wann muss ich was abgeben? Es gibt eine gute Struktur. Ich habe irgendwie das Gefühl, das Team von ProStimme behält das gut im Blick. Das unterstützt mich, weil ich mich dann auf andere Aufgaben, wie den Kontakt mit den Autorinnen und Autoren, Formate und dem Content konzentrieren kann. Das macht jetzt gerade richtig Spaß.“