•  

    Die SCV-Mitgliedschaft im Check

    66.000 aktive ChorsängerInnen in gut 1.600 Vereinen: Der Schwäbische Chorverband (SCV) zählt zu den größten Amateurmusikverbänden in Deutschland. Das große Ziel: die „Pflege des Gesangs“ fördern. Als echter Traditionsbetrieb unterstützt er seit mehr als 150 Jahren Chöre aus der Region. Im Gründungsjahr 1849 schwang neben der Lust am Singen noch eine politische Komponente mit: die Rechte des Bürgertums stärken und der Gedanke, Deutschland einigen zu wollen. Heute ist der stolze Pathos der Gründerzeit einem umsichtigen Pragmatismus gewichen: GEMA-Meldungen, Vereins-
    beratung, Hilfe bei der Chorleiterförderung des Landes. Der SCV will seine Mitgliedsvereine mit Know-how stärken. Doch warum lohnt sich eine Mitgliedschaft? Wo liegen Chancen, wo Schwächen? Ein Praxischeck.

    „Früher gehörte es zum guten Ton, Mitglied im Schwäbischen Chorverband zu sein. Das war eine Selbstverständlichkeit“, sagt Reinolf Weida, erster Vorsitzender der Chorvereinigung Liederkranz Sindelfingen. Gegründet wurde sein Chor 1830, also sogar noch vor dem SCV. Die […]

    Zwischen Vereinspraxis und dem Chor der Zukunft

  • Chorstrukturen etablieren und festigen

     

    Seit Oktober 2016 gibt es die „Musica Cantorum – Katholische Singschule“ in Heidenheim an der Brenz. Sie wurde auf die grundlegende Idee aufgebaut das Chorsingen im kirchlichen Kontext der Gemeinde St. Maria und Christkönig und dem Dekanat Heidenheim für die Zukunft zu stärken und den Fortbestand der Kirchenmusik und des Chor- und Gemeindegesangs zu ermöglichen. Doch was ist aus den Vorsätzen geworden? Wie haben sich die Anfänge entwickelt? Ging der Plan auf? Nach drei Jahren des Bestehens kann man ein erstes Fazit ziehen…

     

    Planbarkeit und Flexibilität

    Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass es einer Idee bedarf, damit sich etwas entwickeln kann. Ohne eine Idee und damit einem definierten Ziel, ist die Gefahr groß, ziellos oder unmotiviert zu agieren. Für einen langfristigen Aufbau böte dies keinen Nährboden. Doch sollten Ideen und die daraus resultierenden Strukturen sich nicht verhärten. Entwicklung […]

    Gestärkt in die Zukunft

  • Wie man sich Stimmgesund bis ins hohe Alter erhalten kann.

     

    Singen im Chor ist für viele Menschen eine Leidenschaft. Circa 1,5 Millionen Menschen singen regelmäßig in einem Chor. Für viele bedeutet der Chor nicht nur musikalische Erfüllung. Neben dem Gemeinschaftsgefühl, welches durch das gemeinsame Singen, das Erleben von klanglicher Harmonie und musikalischem Zusammenwirken entstehen kann, ist für viele ihr Chor auch wie eine große Familie, mit der man zusammen alt wird.

     

    Keine Angst vor dem Alter

    Dementsprechend habe auch viele Menschen Angst, mit dem Alter aus dem Chor austreten zu müssen, weil die Stimme „altersbedingt“ brüchiger wird, der Tonhöhenumfang oder gar die Tonhöhengenauigkeit schwindet und man mehr und mehr merkt, dass man die musikalischen Anforderungen nicht mehr erfüllen kann. Doch ist es wirklich naturgegeben, dass die Stimme „altersbedingt“ langsam aber sicher abbaut und für uns alle irgendwann der Verlust der Singstimme in unseren Genen festgeschrieben […]

    Ein Leben lang singen ist möglich

  • Mitgliedergewinnung ist Einstellungssache: Wie ich der Verein bin, der ich sein will.

    Land auf, Land ab hört man die Chöre klagen: Es fehlt an neuen Mitgliedern, die eigenen Mitglieder werden immer älter. Doch im Nachbarort scheint es das Problem gar nicht zu geben, dort hat der Chor gerade einen Aufnahmestopp ausgerufen. Woran liegen diese Unterschiede?

     

    Eine Spurensuche

    Zu Beginn meiner Seminare mache ich gerne ein kleines Vorstellungs-Spiel. „Warum sollte ich als neuer Sänger gerade bei Eurem Chor anfangen?“. Die Antworten lassen sich in zwei Gruppen teilen. Der Großteil sagt so etwas Ähnliches wie: „Wir haben das Problem, dass wir alle schon etwas älter geworden sind. Wenn wir keinen Nachwuchs finden, gibt es uns in zehn Jahren nicht mehr.“

    Eine kleinere Gruppe geht einen anderen Weg: „Bei uns hast Du sicher Spaß und lernst schnell Menschen aus deiner Umgebung mit gleichen Interessen kennen. Wir unternehmen viel […]

    Mitglieder halten: Wie gehe ich auf meine Mitglieder ein?

  • Jeder weiß es, viele sind betroffen: Die Zahl der Chöre im Schwäbischen Chorverband, die sich abmelden und auflösen, zeigt eine steigende Tendenz. Das gilt nicht nur für die Männerchöre, sondern für die Chöre allgemein, insbesondere außerhalb der Ballungszentren.

    Über die Ursachen haben wir schon oft gesprochen und geschrieben. Sie sind mit zwei Begriffen konnotiert: Überalterung und mangelnde oder fehlende Nachwuchsarbeit in Chor und Verein. Es gibt auch andere Gründe, beispielsweise einen zurückgehenden Bindungswillen vieler Chorsänger – gemeint ist die Bindung an einen Verein und die dauerhafte Mitarbeit in ihm. Hier sind wir beim Thema Projektchöre innerhalb und außerhalb eines Vereins, in denen dieser Wille, sich nur für konkrete Projekte (Konzerte, Wettbewerbe etc.) zusammenzufinden, zum Ausdruck kommt. Ich kenne Projektchöre, die weit über zehn Jahre alt sind.

     

    Heute noch konkurrenzfähig sein

    Auch die Auswirkungen der modernen Informationsgesellschaft (Smartphone, stark zunehmende Computernutzung in Freizeit und Ausbildung, dadurch […]

    Zukunftssicherung der Chöre und Vereine im Schwäbischen Chorverband

  • Vor 250 Jahren wurde im Remstal ein Volksmusiker geboren, der es zu einiger Bekanntheit gebracht hat. Aber es ist nicht Friedrich Silcher.

     

    Das Geburtstagskind heißt Johann David Pfeffer, bekannt als „der Spielmann Pfeffer von Stetten“. Am 11. Januar 1769 hat er in der nicht weit von Silchers Geburtsort Schnait liegenden Remstalgemeinde das Licht der Welt erblickt.

    David war das vierzehnte Kind eines bettelarmen Schreiners. Seine eigene Aussicht auf eine bessere Zukunft war deshalb eher düster. In der Familie herrschte als typische Armenkrankheit die Schwindsucht (Tuberkulose). Sie kostete vielen seiner Angehörigen das Leben, am Ende auch ihm selbst. Manche Mitglieder der Pfeffer-Familie wiederum gerieten auf die schiefe Bahn. Ein Bruder Davids z. B., der als „unnützer Pursch“ das Zuchthaus von innen kennengelernt hatte, beschloss sein „vitam vagabundum“ zuletzt „nacket und bloß“ am Straßenrand.

     

    Musikant auf Kirchweihen und Märkten

    David aber ging nicht unter, er hatte etwas […]

    „Mit Aufspielen und Absingen der frivolsten Lieder“

  • Mentoren für das Singen mit Kindern bringen die richtigen Töne in die Kindertagesstätten.

     

    Es ist ein wundervoller Sommertag. Löwenstein tront zwischen den unzähligen Wengerten über dem Neckartal. Alles ist so schön ruhig hier. Man könnte fast meinen, hier ist alles pure Erholung. Doch der Schein trügt. Hier wird hart gearbeitet, gelernt aber zwischendurch auch in diesem Idyll gerne mal ein paar Minuten entspannt, bevor es zur neuen Lerneinheit geht. Hier dreht sich alles um das Singen mit Kindern, hier bekommen Erzieherinnen und Erzieher ihr Rüstzeug für einen guten Umgang mit der Kinderstimme zur Hand.

     

    Singen mit Kindern ist wichtig; aber richtig muss es auch sein

    Seit vielen Jahren engagieren sich Amateurmusikverbände – darunter auch der Schwäbische Chorverband – in der Zusatz-
    qualifizierung für Erzieher für das Singen mit Kindern. Mit im Boot sind dabei das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie die Stiftung „Singen mit […]

    Es ist so schön, wenn man die Freude an der Musik weitergeben kann