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SINGEN Juni 2025, Thema

Einsingen: das Hallo-wach-Programm

Sandra Bildmann
1. Juni 2025
Das Einsingen ist auch Aufwärmtraining für den Körper. Foto: Thirdman pexels

Worauf es ankommt und warum es das Einsingen per se nicht gibt

 

Warum gibt es ein Einsingen? Wer profitiert davon? Und was verstehen wir darunter? Meint „sich einsingen“ ausschließlich das Aufwärmen der Stimme? Mitnichten.

 

Singen ist wie Joggen: Wer laufen geht, beansprucht primär Füße und Lunge. Doch ohne eine zielgerichtete Erwärmung sind alle anderen körperlichen Mitspieler nicht startklar – das Verletzungsrisiko steigt. Selbiges gilt für das Singen: Man benutzt dabei nicht nur die Stimme, sondern bringt zahlreiche beteiligte Körperteile miteinander in Einklang. Auch sie wollen auf ihre Mission vorbereitet werden.

 

Vornweg: „Das Einsingen“ ist eine persönliche Angelegenheit mit individuellen Bedürfnissen. Auch jede:r Profi bringt sich anders in Form. Die einen brummen nur fünf Minuten vor sich hin, die anderen folgen einem ausgeklügelten Schlachtplan, der eine Stunde dauern kann. Die Spanne ist riesig. Das Einsingen in einem (Amateur-)Chor steht vor der Herausforderung, all diese Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen – und das in möglichst wenig Zeit, damit noch genug für die Probenarbeit übrig bleibt. Das Einsingen ist also das Aufwärmprogramm für den optimalen Einsatz der Stimme und kein Abarbeiten einer bisweilen nervigen Routine. Jede:r Sänger:in ist aufgerufen, selbst auszuprobieren und in sich hinein zu spüren, was guttut, was hilft, was aber auch eher kontraproduktiv ist. Das lässt man dann nämlich weg. Auch in einem Chor sollte niemand etwas mitmachen müssen, wobei er/sie sich nicht wohlfühlt oder wovon die Stimme Schaden nimmt. Wer sich bereits nach dem Einsingen heiser fühlt, muss definitiv etwas ändern!

 

Das Hallo-Wach-Programm

 

Niemandem schaden – aber den allermeisten helfen – wird es, vor den ersten Tönen den Körper aufzuwecken. Das Hallo-Wach-Programm sieht manchmal affig aus und man mag sich etwas komisch und albern vorkommen, wenn die Chorleitung Grimassen fordert, um die Gesichtsmuskulatur anzuregen; wenn Kniebeugen oder Strecken eher an einen Fitness-Kurs erinnern oder wenn spezielle Atemmuster probiert werden. Die Devise lautet: Hemmungen abbauen! Und wenn alle mitmachen, ist es auch nicht mehr peinlich.
Weiß der Körper, dass es losgeht, lassen sich die fürs Singen notwendigen Muskeln und Körperregionen viel besser ansteuern und einsetzen. Weiche Glissandi im Geistersound („Huuuuiii“, „Oooohhhh“) weisen die Stimme sanft auf ihren Dienstbeginn hin.

 

Effektive Übungen auswählen

 

Wer das Einsingen anleitet, sollte immer im Blick haben, dass die Übungen ihren Effekt bringen können. Dazu gehört, den Sänger:innen genügend Zeit zu geben, die Übung zu verstehen, zu atmen, den Stimmsitz zu finden etc. Eine lockere Atmosphäre kann hilfreich sein, dabei sollte aber stets darauf geachtet werden, die Übungen zielgruppenorientiert auszusuchen. Für Erwachsene sind lustige Spiele aus der Kinderchorpädagogik eher nicht empfehlenswert. Man möchte schließlich, dass die Übungen ernsthaft ausgeführt werden. Nur dann sind sie effektiv.

 

Außerdem muss manchmal unterschieden werden: Soprane und Tenöre brauchen Höhe, Alti und Bässe Tiefe. Grundsätzlich gilt: Beim Einsingen sollte man mindestens einen Halbton höher bzw. tiefer einsingen, als es die Literatur, die anschließend gesungen wird, erfordert. Und alle steigen selbstbestimmt aus, wenn es ungemütlich wird. Mit Staccato-Übungen aktiviert man das Zwerchfell, im Legato liegt der Fokus meist auf Atemführung und Phrasierung.
Sind erstmal die individuellen Stimmen bereit, erfüllt das Einsingen im Chor noch einen zweiten Zweck: das Finden des Chorklangs. Denn im zweiten Schritt werden z. B. durch Übungen zur Vokalformung aus den zahlreichen individuellen Stimmen ein chorisches Gefüge.

 

In jedem Fall sollten Chor und die Person, die das Einsingen übernimmt, miteinander im Austausch sein, ob das, was unter Einsingen firmiert, die Bedürfnisse der Sänger:innen erfüllt und sie sich bereit für das Chorsingen fühlen. Denn Vieles kann, nichts muss!

Chor, Probe, Singen, Stimmbildung
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