Singen im Alter
Die ältere Stimme hat viele Facetten, doch nicht nur die Stimmphysiognomie setzt eigene Methoden voraus, sondern auch die Lebensumstände der Betroffenen. Anette Zanker-Belz und Ulrich Mangold beschäftigen sich intensiv mit den Herausforderungen der älteren Sängerinnen und Sänger. Sie haben sich hierzu unterhalten:
Anette Zanker-Belz: Ich bin Geragogin und Musikgeragogin und mich beschäftigt sehr stark, und ist ein Stück weit auch meine Vision: Wie können wir wirklich lebenslang miteinander in Verbindung sein? Selbst dann, wenn man z. B. auch in der Pflegesituation ist? Wie kann man lebenslang lernen und gestalten? Es ist einfach wunderbar: das alles ist im Musizieren enthalten. Besonders schön ist es, die Möglichkeit zu haben dies auch schon in jüngeren Jahren erleben zu dürfen.
Ich bin die Initiatorin und Entwicklerin des Projekts #lebenslangmusik . Dieses Projekt richtet sich hauptsächlich an Menschen im hohen Alter, wobei das nicht unbedingt Pflegebedürftigkeit bedeutet, obwohl es sehr oft Menschen in der Pflegesituation betrifft. Ich gehe gerade aktuell z. B. einmal in der Woche in ein Pflegeheim, um dort mit einer Gruppe zu musizieren, und mache schon sehr lange auch musikalische Hausbesuche. Letztendlich geht es darum, auch die ganzen wunderbaren Amateurmusikerinnen und -musiker und Chorsängerinnen und -sänger zu begeistern, #LebenslangMusikBegleiter zu werden und Menschen im hohen Alter das aktive Musizieren und die Teilhabe daran zu ermöglichen.
In der Ausbildung zum #LebensMusik-Begleiter bekommen die Teilnehmenden Methoden, Ideen und Impulse für ihren Einsatz bei den Menschen an die Hand, aber auch Zeit, um in den Austausch zu gehen, viel zu lernen und über sich, das eigene Altern oder auch das, was sich unmittelbar in der eigenen Familie ereignet, zu reflektieren. Es geht darum, eine Sensibilität zu entwickeln. Wir müssen zu einer Alterns- und Demenz-freundlichen Gesellschaft werden.
Ulrich Mangold: Ich komme im Namen der Musikakademie für Senioren Baden-Württemberg. Warum ich diese Initiative gegründet habe? Ich bin Kirchenmusiker und habe verschiedene Chöre hier in Stuttgart. Es riefen mich immer wieder Leute an, die sagten, sie würden gerne mitsingen. Dann kamen in verschiedenen Telefonaten immer wieder so merkwürdige Bemerkungen wie: „Ja, ich muss aber noch was dazu sagen: Ich bin jetzt über 60 und komme in Ruhe-stand. Darf ich überhaupt noch mitsingen? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit? Muss ich vorsingen?“ Außerdem gibt es große Ängste, ob es überhaupt noch die Chance gibt in einen Chor einzusteigen.
Das kommt daher, dass die Leute oft auch Ablehnung erleben. Wenn sie in sehr ambitionierte Chöre gehen wollen, müssen sie vorsingen, oft ist dort auch eine Altersgrenze. Wir haben Chöre, da ist mit 40 Schluss. Das schürt natürlich Ängste. Aber trotzdem haben die Leute oft lebenslang diese Vision, diesen Traum, sie würden gerne im Alter das wiedererleben, was in der Jugend einfach Spaß gemacht hat. Das hat mich aufhorchen lassen. Ich habe gemerkt, da ist ein Bedarf, ja der Wunsch, etwas Neues entstehen zu lassen. So haben wir einfach ein paar Leute zusammengetrommelt und die Musikakademie gegründet, die jetzt einen extremen Zulauf genießt.
Wir erreichen mit unserem Konzept die Leute, die frisch in den Ruhestand kommen. Bei uns dürfen sie sich erstmal in einer lockeren Atmosphäre ausprobieren. Wir haben ein Orchester mit Jazzband, bieten Theorie-Seminare, instrumentale Kurse in verschiedenen Richtungen und eben Chor. Das ist auch die größte Gruppe, weil sie am niederschwelligsten ist.
Auch ganz wichtig: Alle unsere Proben finden tagsüber statt. Wir proben von 10 bis 12 Uhr und wir haben jetzt eine Gruppe von ca. 80 Leuten, die sich da gefunden hat. Vor Corona, muss man natürlich sagen.
Während Corona haben wir online mit ca. 40 Menschen geprobt. Das Verrückte: Da gibt es dann wirklich bis zu Neunzigjährige, die vom Bildschirm zu Hause aus aktiv mitgesungen haben. Zum niederschwelligen Konzept gehört auch: Wir setzten uns keine großen Konzerte als Ziel. Es geht wirklich um die Freude am Singen – mehrstimmig, durchaus ambitioniert, aber dadurch fällt es vielen leicht daran teilzunehmen, die lange nicht gesungen haben und den Wiedereinstieg suchen. Für viele ist es die Chance, diesen Traum zu erfüllen, den sie ein Leben lang mit sich getragen, aber beruflich oder familiär nicht untergebracht haben. Jetzt können sie sich ausprobieren und viele gehen noch in einen anderen Chor. Über den leichten Einstieg haben sie so viel Spaß dran gefunden. Sie bleiben uns wirklich immer treu. Das ist einfach eine super Truppe geworden.
Anette Zanker-Belz: Was ich sehr schön finde, ist das, was Sie am Anfang zum Thema Altern und lebenslangem Musizieren gesagt haben. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Das ist einfach dieses sehr sehr starke Bedürfnis, sich vokal auszudrücken. Das ist so ein roter Faden.
Ulrich Mangold: Die Stimme ist das persönlichste Ausdrucksmittel, was wir in der direkten Kommunikation haben, aber wenn sich die Stimme zum Singen erweitert, dann kommt die ganze Emotion mit rein. Und das ist es, was auch Kinder erleben, wo sie sich austoben, ausprobieren, bis sie irgendwann wieder gedämpft werden durch das „nicht so laut“. Aber trotzdem steckt es ganz tief in uns und ist entscheidend und wertvoll. Man kann sich da immer wieder ein bisschen frei brechen. Ich sehe in der Musik immer diese Verbindung von Wort und Emotion. Dann hat man eine direkte Vernetzungen im Gehirn, die dann zum Tragen kommt und die Leute eben auch unterstützt. Und das kann auch einer Demenz vorbeugen. Das sehe ich schon irgendwie als Prävention. Es gibt auch Leute, die gezielt zu uns in den Chor kommen, weil sie irgendwie merken, das hilft ihnen weiter. Ja, da ist eine beginnende Demenz und sie sehen, da gibt‘s eine Chance, dem entgegenzuwirken, das zu verzögern.
Isabelle Arnold: Wie offen sind die Teilnehmenden, gerade in Bezug auf Unbekanntes beim Singen und Lernen? Oder gibt es eher Bezugspunkte in der Biographie? Wie gestaltet sich das?
Ulrich Mangold: Von der Literatur her sind wir sehr, sehr offen. Hier geht es um die Generation, die jetzt in den Ruhestand kommt und mit den Beatles aufgewachsen sind, also Pop- und Jazz-affin. Zudem sind viele hier Klassik-affin. Diese Genres müssen wir bedienen, aber sie sind trotzdem enorm offen. Sie lassen sich gerne in alle möglichen Genres und Richtungen mitnehmen. Es geht so ein bisschen Richtung populär. Dann sind sie sofort dabei und zu Hause.
Anette Zanker-Belz: Aber im Bereich der Pflegebedürftigen oder hoch betagten Menschen ist gerade die Repertoire-Frage sehr oft sehr begrenzt. Aber dennoch herrscht hier oft die falsche Vorstellung: In Hinsicht auf die Pflegebedürftigen oder hoch betagten Menschen gibt es oft die Vorstellung: diese Menschen singen nur Volkslieder oder wollen nur Volkslieder. Aber ich habe erlebt, dass da auch eine ganz große Offenheit besteht, neue Lieder zu hören und sogar noch zu lernen.
Isabelle Arnold: Musik ist ja auch immer so ein bisschen gefühlte emotionale Heimat.
Wie wichtig ist es, diese Heimat zu transportieren? Welchen Stellenwert hat es, die Teilnehmenden in ihrer klanglichen Welt abzuholen oder neue Sachen zu machen?
Anette Zanker-Belz: Ich kann sagen, dass ich das nicht so erlebt habe. Ich denke, dass ist eine Frage der passenden Mischung. Es gilt, sich die Bedürfnisse anzuschauen: Was sind da für musikalische Biografien? Da versuche ich anzudocken und diesen ganz individuellen Blick drauf zu haben. Das ist eben meine Aufgabe, als Begleiterin oder Leiterin. Es ist auch gut, einmal etwas ganz Unbekanntes, Neues einfließen zu lassen. Wenn man in der Gruppe oder auch zu zweit musiziert, schafft man es, neue gemeinsame Emotionen durch das gemeinsame Singen und Musizieren zu schaffen, und dann kann ich darauf wieder aufbauen.
Ulrich Mangold: Es ist eben wirklich biografisch, ganz persönlich und unterschiedlich. Natürlich, mit Beginn der Demenz kann man die Leute schon mit dem bekannten Repertoire, mit Liedern, mit denen sie aufgewachsen sind, abholen. Wir versuchen, Texte über die Melodie zu wecken. Manchmal sind sogar mehrere Strophen abrufbar. Da werden die Leute wieder lebendig und wach, wenn sie mit ihren geliebten und früher gesungenen Liedern konfrontiert werden.
Anette Zanker-Belz: Das ist ja letztendlich bei jedem von uns, selbst wenn wir nicht in eine Demenzerkrankung kommen, dass wir auch z. B. gegen Ende unseres Lebens durch diese Lieder und Melodien aus unsererm Leben, ein Gefühl von Geborgenheit und von Zuhause, von Heimat haben. Ein Beispiel: Die Stimme der Mutter z. B. bei Wiegenliedern. Da fühlen wir uns einfach sicher und geborgen und vielleicht auch ein Stück weit zu Hause. Der Kreis des Lebens schließt sich und man braucht keine Angst zu haben.
Isabelle Arnold: Lebendig und wach werden: Das fand ich jetzt eine ganz schöne Aussage zu diesem Thema. Kann man da auch Entwicklungen feststellen, wie das ist, wenn Menschen letztendlich wieder mit Musik konfrontiert werden?
Anette Zanker-Belz: Es gibt einen Spruch von Anselm Grün: „Das Leben bleibt nur lebendig, wenn es fließt.“ Und ich finde es interessant, wenn man an einen stillen, ruhenden See denkt. Was ist das für ein Bild, wenn da ein bisschen Bewegung reinkommt. Und mir ging es einfach so, wenn ich die Menschen zuhause besucht habe, wie sich zum Beispiel unmittelbar beim gemeinsamen Singen und Musizieren, die Körperhaltung geändert hat, sie sich aufgerichtet haben, diese Begeisterung, dieses Stück Jugendlichkeit, das in das Gesicht kommt, das finde ich sehr schön. Und die gesundheitsfördernden Aspekte, wie die erhöhte Sauerstoffzufuhr, die die Zellen belebt, sind stark, denn letztlich kommt alles in Fluss. Manchmal sind die Reaktionen äußerlich nicht so stark. Bei jemanden, der zum Beispiel im Pflegebett liegt und sich vielleicht nur noch ganz wenig bewegen kann: Man spürt doch, wenn man dort am Bett musiziert, dass etwas innerlich in den „Fluss“ kommt. Das sind nicht unbedingt messbare Ergebnisse. Und das ist oft unser Problem, wenn es um das Thema „Musik im Alter“ geht. Wir fragen uns vielleicht, was das „messbare Ergebnis“ ist. Es ist unsere Aufgabe, da sein Stück weit von dieser Haltung wegzukommen, hin zu einer Haltung, dass es kein Ergebnis im Sinne von messbarer Leistung ist, sondern dass es für diesen Menschen „im Fluss“ ist.
Ulrich Mangold: Das ist ja auch immer das Thema: Man kann ja meistens nur nebenbei einmal in der Woche eine Stunde in der Gruppe im Pflegeheim singen, und das müsste häufiger erfolgen. Sicher wäre es auch schön, wenn man die Pfleger motivieren könnte, da einfach spontan, wenn sie bei den Leuten sind, auch mal was zu singen. Zu summen wäre sicher hilfreich.
Anette Zanker-Belz: Ich finde es schön, dass Sie das erwähnen: Genau darum geht es in unserer Ausbildung zum #LebenslangMusikBegleiter letztendlich. im Bereich „Kinder und Jugendliche“ wird viel angeboten und das Thema Nachwuchsarbeit. ist auch sehr stark beim Schwäbischen Chorverband vertreten. Ich sehe das jetzt am Beispiel meiner Tochter im Kindergarten: Sie hat viele musikalische Möglichkeiten. Zum Glück singen die Erzieher mit ihr, wir singen in der Familie mit ihr, sie hat die Möglichkeit in die Musikschule zu gehen. Sie hat also verschiedene Orte, an denen sie singen und musizieren kann. Da sind wir echt auf einem guten Weg, dass wir das wirklich flächendeckend umsetzen. Dass unsere Kinder nicht mehr singen, sehe ich nicht. Das kann man sicher nicht so verallgemeinern, ich finde, dass in diesem Bereich sehr schöne Dinge laufen. Es wäre schön, diese Möglichkeiten ein Leben lang anbieten zu können.
Diese Lebenslang-Möglichkeit bedeutet zum Beispiel: Ein Mensch im hohen Alter kann einmal in der Woche mit einem #LebenslangMusikbegleiter singen oder auch in einem Chor. Wenn das nicht mehr möglich ist, dann auch zu Hause mit den Pflegenden und Angehörigen, auch einfach so im alltäglichen Tun Und dann wird auch in der Tagespflege gesungen oder das Personal im Pflegeheim singt mit dem Senior/ der Seniorin. Das wäre mein Wunsch, dass wir das gemeinsam wie ein „Puzzle“ zusammensetzen.
Ulrich Mangold: Ehrlicherweise muss man dazu auch sagen, dass dieses Konzept nur sinnvoll bei Menschen ist, die schon früher Freude am Singen hatten und damit aufgewachsen sind. Bei anderen kann es auch auf Ablehnung stoßen.
Isabelle Arnold: Thema Vereinsamung: Corona hat dieses Problem vielerorts verschärft. Wir gehen in Rente, der Freundeskreis auf der Arbeit fällt weg, die Kinder wohnen schon länger nicht mehr zu Hause, haben eigene Familien. Wie wichtig ist es, dass Vereine oder solche Gemeinschaften in irgendeiner Form solche Schicksale mit auffangen?
Ulrich Mangold: Das ist ein ganz wesentlicher Bestandteil in der lebenslangen Bildung. Aber ich merke, wie dieses super Netzwerk entsteht und sich erweitert. Es gibt in Chören und anderen Ensembles viele, die alleine leben, und für die dieses Netzwerk wirklich wichtig geworden ist. Die verabreden sich dann abends noch ins Konzert, gehen mal noch was Essen. Während Corona haben sie viel untereinander telefoniert und sind in Kontakt geblieben. Also dafür war das jetzt schon extrem wichtig. Aber, in dieser Generation ist ja auch eine digitale Spaltung klar. Es ist interessant zu sehen, wer digital erreichbar bei uns ist. Wer allerdings nicht an den digitalen Chorproben teilnehmen konnte, war leider auch verloren. Da haben wir dann Brief hingeschickt und auch den anderen gesagt: „Ruf die mal an.“ Aber viele sind digital eingestiegen, haben sich damit beschäftigt und haben sich Geräte angeschafft. Das war schon verrückt. Als ich dann die erste Probe zur üblichen Zeit angeboten habe, war ich eine halbe Stunde vorher da, um zur Not Fragen zu beantworten. Aber nach fünf Minuten lief alles. Das hat mich echt geflasht. Da waren wirklich Neunzigjährige dabei, die selbstverständlich jetzt schon mit der Technik umgegangen sind, es war eine wirklich verrückte Erfahrung.
Anette Zanker-Belz: Ich finde es auch spannend, dass das Thema Einsamkeit in unserer Gesellschaft ganz oft automatisch mit „Leben im Alter“ verknüpft wird. Das ist nicht so. Es ist sicherlich auch da wieder eine Frage: Was habe ich in der dritten Lebensphase oder schon davor getan? Wie ist mein Netzwerk, wie sind meine Beziehungen? Es ist also eine große präventive Aufgabe, um der Einsamkeit vorzubeugen. Bereits vor Corona habe ich erlebt, dass das Thema „Einsamkeit“ auch schon vor Corona vor allem bei den Alleinstehenden vorkam.
Viele, vor allem hochaltrige Frauen, die alleine verwitwet und solange wie möglich zu Hause leben wollen, vereinsamen. Eine Frau sagte mal zu mir: Es ist soweit ja alles gut, aber die Seele schmerzt so! Das Thema Einsamkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Frage ist: Was kann man präventiv anbieten? Wo kann man neue Netzwerke knüpfen? Wir wissen ja auch: Man braucht im Alter jetzt nicht tausende Menschen um sich herum, aber wenige, die sehr stabile Beziehungen und Netzwerke bilden. Umso schöner, wenn man diese Zeit mit gemeinsamem Musizieren verbringen kann. Hier ist auch das Engagement von Vereinen gefragt: Was können wir vielleicht denen anbieten, die im normalen Chor nicht mehr mitsingen wollen? Wie geht es dann weiter? Der rote Faden darf zu dieser starken Gemeinschaft nicht abbrechen. Das wäre ein präventiver Ansatz.
Ulrich Mangold: Wir haben durch unsere Verortung in Stuttgart eine Stadt Situation und sind auch sonst gut vernetzt. Aber etwa 45 Prozent der Stuttgarter leben alleine. Und das sind eben nicht nur junge Singles, sondern viele Geschiedene, Verwitwete oder gewählt alleinlebende Menschen. Und natürlich wir können das nicht aufbrechen. Wenn jemand einfach auch gerne alleine ist, dann ist das okay. Bei uns treffen sich eher die, die sich vernetzen wollen. Es ist wichtig, ein Ziel zu haben. Wir haben ein künstlerisches Ziel, das die Menschen miteinander verbindet, rauslockt und motiviert, dranzubleiben. Flankierend wird ein freundschaftliches Netzwerk geschaffen.
Isabelle Arnold: Losgelöst von äußeren Faktoren: Was würdet ihr euch für eure Arbeit wünschen? Welches Projekt würdet ihr gerne angehen?
Anette Zanker-Belz: Letztendlich ist es immer eine Frage, wie viel Unterstützung und Förderung ideeller und finanzieller Art man hat, um Dinge zu bewegen. Ich glaube, es wäre wichtig, dass wir das Thema „Singen im Alter“ als genauso wichtig einstufen wie Musizieren und Singen mit Kindern und Jugendlichen. Im Prinzip bräuchte man tausende #LebenslangMusikBegleiter, die hier unterstützen können. Mein persönlicher Wunsch ist, dass Menschen eine lebenslange Teilhabe an Musik haben. Wenn der Mensch nicht mehr aktiv zu seinem Chor gehen kann, muss es trotzdem die Möglichkeit geben, weiter dabei zu sein.
Ulrich Mangold: Was ich mir vorstellen will, das wäre einfach wirklich nur eine stärkere Vernetzung dieser Chöre, die wirklich gezielt etwas für diese Altersgruppe anbieten. Ich könnte mir auch ein größeres musikalisches Projekt vorstellen, das viele begeistert und viele mitnimmt. Das wäre sicher was Tolles.
Das Gespräch fand über Zoom mit Isabelle Arnold, Ulrich Mangold und Anette Zanker-Belz statt.
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