Ehrenpräsident Dr. Lorenz Menz über Vergangenheit und Zukunft im SCV
Zunächst wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein gutes Jahr 2024! Wir haben das Glück, in Frieden und Freiheit leben zu dürfen – ein hohes Gut im Blick auf die Krisen- und Kriegsherde auf unserem Planeten. Uns allen wünsche ich, dass wir in diesem Jubiläumsjahr des SCV vielfach landauf, landab erfahren, welchen Reichtum wir damit haben, dass es den SCV gibt! Es ist diese große Chorfamilie, die sich auch nach 175 Jahren jung, schwungvoll, ideenreich und fröhlich präsentiert. Das ist ein guter Grund, ein Jahr lang und mit vielfältigen Projekten dieses Jubiläum zu feiern.
Chöre als Heimat für alle
Unsere Chöre sind aus dem Alltagsleben unserer Dörfer und Städte nicht weg zu denken. Ihnen verdanken wir festliche Stunden. So ist an vielen Orten eine Chorfamilie gewachsen, in der jüngere und ältere […]
Der Präsident des SCV, Dr. Jörg Schmidt, im Interview
In seinem Jubiläumsjahr hat der Schwäbische Chorverband einiges vor, doch auch grundsätzlich steht er mit seinen Mitgliedsschören vor großen Herausforderungen. Etwa 120.000 aktive und fördernde Mitglieder in rund 1.500 Vereinen zählt der SCV – und blickt damit auf eine immense „Gästeliste“ für die ganzjährige Chor-Feier. Die SINGEN wirft mit dem SCV-Präsidenten, Dr. Jörg Schmidt, einen Blick in die Zukunft.
SINGEN: Eine Party mit 120.000 Menschen – wie hört sich das für Sie an?
Jörg Schmidt: Nach verdammt viel Arbeit. Die Leute sollen sich ja aber nicht nur bespaßen lassen, sondern selbst dafür „arbeiten“, dass sie Spaß und ein Event haben. Das kann aber niederschwellig passieren, denn arg viel Arbeit ist nicht damit verbunden. Man kann das, was man sowieso macht, unter des Motto des SCV stellen und dann haben alle das Gefühl, in der großen […]
Die Liedertafel, eine Versammlung 1849, drei Neugründungen und die Felix-Plakette
Carl Friedrich Zelter gründete am 24. Januar 1809 in Berlin die „Liedertafel“, eine Gruppe singender Männer, die anfangs auf sechs Sänger je Stimme begrenzt war. Hierbei stand weniger das Singen an sich im Vordergrund, als vielmehr die Schaffung neuer Gesangsliteratur, denn die Herren um Zelter hatten alle Berufe als Dichter, Berufssänger oder Komponisten. Zunächst trat die Gruppe nicht in der Öffentlichkeit auf, was sich jedoch 1819 änderte, als die Gruppe zum Sängerverein wurde. Zelters Initiative kann hierbei als Startpunkt für die deutsche Gesangsbewegung gesehen werden.
Erste Gesangsvereine
Zeitgleich entstanden ab 1820 im süd-deutschen Raum Gesangsvereine, die die breite bürgerliche Masse zum Singen zusammenbringen wollte. Als Vorbild galt der 1810 von Hans Georg Nägeli gegründete vierstimmige Männerchor in Zürich, der das Ziel hatte, möglichst alle Bevölkerungsschichten zu „kultivieren“, ganz im Sinne Pestalozzis. Die ersten Gesangsvereine […]
Insbesondere: die Einwilligung
Durch die Coronazeit hat die Datenschutz-Grundverordnung und ihre praktische Anwendung im Verein einiges an Stellenwert und Brisanz verloren, die sie zunächst nach Inkrafttreten am 24. Mai 2016, Beginn der Geltungsdauer am 25. Mai 2018, auch für die Vereine zunächst gehabt hatte.
Die Datenschutz-Grundverordnung regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten, also solcher natürlicher Personen, von Daten also, mit denen eine natürliche Person anhand bestimmter Merkmale und Kennungen diese – in der Verordnung „betroffene Person“ genannt, identifizieren lässt, Art. 4 Ziff. 1 DS-GVO.
Auch in Vereinen werden diese personenbezogenen Daten „verarbeitet“ (Art. 4 Ziff. 2 DS-GVO) und zwar mit oder ohne Hilfe automatisierter Verfahren: Das Erheben, Erfassen, die Organisation, das Ordnen, die Speicherung, die Anpassung oder Veränderung, das Auslesen, das Abfragen, die Verwendung, die Offenlegung durch Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung, den Abgleich oder die Verknüpfung, die Einschränkung, das Löschen oder […]
Kleiner Rundblick über die sechs Bundes-Jubiläen seit 1874
Am 25. November 1849 trafen sich Abgeordnete aus 27 schwäbischen Gesangvereinen im Gasthof „Zu den Aposteln“ in Göppingen und fassten dort folgenden Beschluss:
„Die Liederkränze Schwabens vereinigen sich zur gemeinsamen Pflege des Volksgesangs und damit der Volksbildung und eines deutschen Sinnes in einem allgemeinen Schwäbischen Sängerbund.“ Damit schloss sich die liberale Sängerschaft Württembergs zu einem zukunftsorientierten Verband zusammen; er sollte die politischen Ideen des Liberalismus und die kulturellen Ideale des damaligen Bürgertums am Leben erhalten. Als wichtige treibende Kräfte dieser Verbandsgründung sind hier zu nennen: „Sängervater“ Karl Pfaff (1795-1866), der erste Präsident des Bundes; Dr. Otto Elben (1823-1899), der Geschäftsführer und Nachfolger Pfaffs; und Dr. Immanuel Faißt (1823-1894), Chorkomponist und langjähriger Chormeister des Bundes.
25 Jahre: das erste Gründungsjubiläum in Reutlingen 1874
25 Jahre später, am 28./29. Juni 1874, feierte der „Schwäbische Sängerbund“ (SSB) sein […]
Neue SINGEN-Reihe: Neues und Altes aus dem Silcher-Museum
Das Silcher-Museum in Schnait wurde vor knapp einem Jahr für den Publikumsverkehr geschlossen, dennoch liegen dort noch viele Schätze aus vergangenen Zeiten. In der neuen Reihe der SINGEN werden einige Exponate vorgestellt und eingeordnet. Die erste Ausgabe befasst sich mit dem „Arbeitskreis für Hausmusik“ und einem Aufsatz von Jörg Erb aus dem Jahr 1936 mit dem Titel „Sollen wir immer noch Volkslieder singen?“.
Der heutige IAM, der „Internationale Arbeitskreis für Musik“, wurde 1923 als „Finkensteiner Bund e.V.“ gegründet und ging aus der Singbewegung des Sudetendeutschen Walther Hensel hervor. Unterstützt wurde dieser von Karl Vötterle, dem Gründer des Bärenreiter-Verlags. Der Finkensteiner Bund sah sich ganz im Sinne der musikalischen Jugend- und Erwachsenenbildung von Fritz Jöde. 1933 gaben sich die Mitglieder den Namen „Arbeitskreis für Hausmusik e.V.“, blieben in der Zeit des Nationalsozialismus aber weitestgehend unpolitisch.
Rechtfertigung für das […]