Spiele, Ausflüge und eine gute Portion Abwechslung bringen die Chorarbeit weiter.
Woran denken wir zurück, wenn wir an unsere eigene Zeit im Kinderchor denken? Natürlich, Konzerte oder andere Auftritte werden einem sicher in Erinnerung bleiben, die Musik, die einem besonders gefiel, auch jene, die den eigenen Geschmack nicht getroffen hat, vielleicht auch einige Proben. Doch ist eine Chorprobe nicht viel mehr als das? Die zahlreichen geknüpften Freundschaften, das Miteinander, die Probenwochenenden, Chorfahrten, Grillabende, Sommerfeste, Spielenachmittage, …
Mehr als musikalische Arbeit
Chorarbeit besteht selten nur aus Proben und Auftritten. Sie lebt von jedem einzelnen Chormitglied, von der Gemeinschaft, von der Musik, von Außermusikalischem, von Struktur, (vielleicht auch vom Chaos?), von Wiederholung, von Abwechslung … Jedes Kind bringt seine eigene Persönlichkeit, seine eigenen Ideen mit in die Chorprobe, doch um gemeinsam musizieren zu können, müssen wir im Chor den Spagat schaffen, dass alle Individuen gemeinsam an einem Strang ziehen. Ist dies geschafft, kann sich der Zauber der Musik ungehindert entfalten. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, diesen Zauber herzustellen.
Wann ist es sinnvoll, eine kreative Pause zu machen?
Wenn es zu chaotisch wird oder zu unterspannt, wenn schlechte Stimmung herrscht, oder die Stimmung fast schon „zu gut“ ist, wenn nichts klappen will oder alles prima läuft, warum nicht dann ein Gruppenspiel einschieben? Dadurch wird zwar das Proben und Üben am Repertoire nicht ersetzt, aber das Spielen kann sich positiv auf das Gruppengefüge auswirken, die Chorsängerinnen und -sänger lernen sich auf einer anderen Ebene näher kennen. Sorgt es nicht für Wunder (was es aber manchmal doch tut), dann auf jeden Fall für Abwechslung – und Abwechslung schadet selten.
Drei gute Ideen:
Die kuriose Geschichte: „Kreativität“
Vorbereitung:
Reihum werden in der Gruppe Begriffe gesucht, aus welchen eine Geschichte entstehen soll. Je weniger diese Begriffe offensichtlich miteinander in Verbindung gebracht werden können, desto besser (Kuh, Eisschokolade, Hosenträger, …). Alternativ dazu können die Begriffe auch von der Spielleitung festgelegt werden.
Nun kann ein Titel für die Geschichte gewählt werden, was den Einstieg bzw. das Finden eines „roten Fadens“ erleichtern kann.
Ablauf:
Eine Reihenfolge wird festgelegt und dieser Reihenfolge nach zieht nun jeder einen der Begriffe. Jeder hat nun die Aufgabe, die Geschichte unter Verwendung ‚seines‘ Begriffs weiterzuerzählen. Das Spiel kann mündlich, schriftlich oder sogar in digitaler Form (was das Spiel in Zeiten von Corona sehr gut möglich macht) gespielt werden.
Gruppenzählen: „Konzentration“
Vorbereitung:
Jede Mitspielerin und Mitspieler begibt sich in eine bequeme Sitzposition (besteht die Möglichkeit, so können die Mitspielenden sich auch auf den Boden legen) und schließen die Augen. Es ist wichtig, dass keiner untereinander über Blickkontakt kommunizieren kann.
Ablauf:
Die Gruppe bekommt die Aufgabe, gemeinsam von 1 bis 20 und zurückzuzählen (je nach Gruppengröße kann diese Zahl auch angepasst werden), wobei jeder maximal zwei Zahlen nennen darf. Es darf nicht gleichzeitig gesprochen werden. Passiert dies doch, muss wieder von vorne begonnen werden.
Tipp:
Manchmal ist hier „langsam“ der schnellere Weg zum Ziel.
Wörterspiel: „Teamwork“
Vorbereitung:
Die Spielleitung bereitet eine Liste mit 24 Begriffen, gerne aus dem musikalischen Bereich, vor und nummeriert diese. Anschließend werden die Begriffe auf einzelne Zettel geschrieben: Auf die Vorderseite die jeweilige Zahl, auf die Rückseite den dazugehörigen Begriff. Anschließend werden die Zettel im Probenraum (je nach räumlichen Gegebenheiten auch in weiteren Räumen oder im ganzen Gebäude) an mehr oder weniger versteckte Orte mit der Zahl nach oben angeklebt.
Ablauf:
Die Gruppe wird in Teams von drei bis vier Spielerinnen und Spieler aufgeteilt. Die Aufgabe besteht darin, die Zettel der Reihenfolge nach von 1 bis 24 aufzustöbern. Immer, wenn der nächste Zettel gefunden wird, darf dieser umgedreht werden und der Begriff auf der Rückseite muss anschließend der Spielleitung genannt werden. Die Spielleitung dokumentiert den Fortschritt der einzelnen Gruppen. Sieger ist, wer als erster alle Begriffe der Reihenfolge nach gefunden hat.
Natürlich kann es vorkommen, dass ein Zettel gefunden wird, der der Reihenfolge nach noch nicht dran wäre. Dieser darf dann noch nicht umgedreht werden, wohl aber sollte man sich den Ort des Fundes merken.
Tipp:
Die Teams sollten sich vor Spielbeginn eine Strategie überlegen, wie sie möglichst schnell und vor allem unauffällig zum Ziel kommen, denn es gilt nicht nur, selbst die schnellste Gruppe zu sein, sondern auch den anderen die Verstecke nicht zu verraten.