Man stellt sich einer Fachjury und zeigt, was das Ensemble alles kann. Chorwettbewerbe sind ein Gradmesser für die eigene Arbeit.
Bei den Musikvereinen gehören Wertungsspiele und Wettbewerbe zum guten Ton. Dies ist bis heute fest in den Strukturen und Traditionen verankert. Doch auch Wettbewerbe unter Sängern gehörten und gehören von Anfang an zur Sängerbewegung dazu. und sind untrennlich mit der Geschichte verwoben. Dennoch ist ein heutiger Chorwettbewerb – ob regional, auf Landesebene oder sogar bundesweit – wohl kaum noch vergleichbar mit den Anfängen. Heute sind die Wettbewerbe Veranstaltungen, die allen Beteiligten einen Mehrwert bieten wollen. Doch warum soll man überhaupt zu einem Wettbewerb gehen?
Qualität ist schwer messbar, aber beurteilbar
Beurteilungen in Kunst und Musik stehen oft in der Kritik, da die Wahrnehmung immer relativ ist. Was dem einen gefällt, ist dem nächsten ein Graus. Die Bewertung von Musik ist daher an sich keine einfache […]
Wie bereitet ein Chor die Teilnahme an einem Wettbewerb sinnvoll vor?
Besondere Fortschritte in der Entwicklung eines Chores werden durch Ziele und einer langfristig angelegten Chorarbeit erreicht. So kann ein besonderes anspruchsvolles Konzert oder aber die Teilnahme an einem Chorwettbewerb ein solches Ziel sein. Intensive Proben in einem gut strukturiertem Zeitplan, die eine oder andere Kompaktprobe, vielleicht sogar aushäusig mit zusätzlichen Kräften wie z.B. Stimmbildnern oder Chor-Coaches, sind Mittel der Wahl.
Welcher Wettbewerb passt zu meinem Chor?
Ist die Teilnahme an einem Chorwettbewerb vorgesehen, muss zunächst entschieden werden, welcher der zum Teil sehr unterschiedlichen Wettbewerbs-Arten für den Chor passend ist. Um dies angemessen entscheiden zu können, ist der Besuch als Zuhörer bei diesem Wettbewerb zu empfehlen. Chorleiter, gerne auch mit einigen Chormitgliedern oder gar dem ganzen Chor können, so einen Eindruck bekommen, ob dies ein erreichbares und passendes Ziel ist. Nebenaspekte dieser Beobachtung sind: Chorkleidung, […]
Von Pflichtstücken und anderen interessanten Aspekten von Chorwettbewerben
Wenn jemand sagt, er gehe zum Chorwettbewerb, dann denkt man in erster Linie, dass er dort als Teilnehmer mit dem gesamten Chor aufschlägt. Doch ein Chorwettbewerb hat ein viel größeres Wirkungsfeld, als man denkt. Er ist eine Veranstaltung, die für mehr als teilnehmende Ensembles interessant ist. Jürgen Huttenlocher ist Mitglied im Musikbeirat des Schwäbischen Chorverbandes und regelmäßiger und begeisterter Besucher von Chorwettbewerben.
Warum zu einem Chorwettbewerb gehen?
Es ist klar: Das Herzstück eines jeden Chorwettbewerbs ist – wie der Name schon sagt – der Wettbewerb. Doch um von einem Wettbewerb zu profitieren, muss ich nicht mit meinem gesamten Chor am Wettbewerb an sich teilnehmen. Ein Wettbewerb bietet viele Möglichkeiten, als Sänger oder Chorleiter zu profitieren:
Einfach mal dabei sein:
„Abgucken, abhören, lernen. Und ab und an auch mal feststellen, wie man es nicht machen sollte“, erklärt […]
Wir haben in unseren Chören immer wieder mit dem Begriff „rechtefreie Werke“ zu tun. Häufig wird die Frage gestellt: Was ist das? Welche Bedeutung hat das für unsere Chorarbeit?
Was heißt „rechtefrei“?
Der Begriff begegnet uns im Umgang mit der GEMA ebenso häufig wie beim Umgang mit Kopien, die wir anfertigen dürfen, oder eben nicht. Im neuen Gesamtvertrag zwischen DCV und GEMA, der auch für alle Vereine und Chöre des Schwäbischen Chorverbandes ab dem 1. Januar 2018 gilt, ist von rechtefreien Werken und Bearbeitungen die Rede.
Ganz einfach zunächst:
Ein Werk (eine Komposition, ein Song, eine Bearbeitung) ist dann rechte- bzw. gemeinfrei, wenn es keinen Rechteinhaber mehr gibt. Das ist dann und zunächst der Fall, wenn der Rechteinhaber gestorben ist. § 64 des Urheberrechtsgesetzes besagt, dass das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers erlischt. Ist also der Urheber eines Werkes im Jahr […]
Zum 200. Jubeljahr des Philharmonischen Chors Heilbronn
Jahrhunderte alte Musiktradition zurückblicken, auch beim Chorgesang. Vor 200 Jahren wurde hier z.B. als direkter Vorfahre des heutigen Philharmonischen Chors ein Singkranz ins Leben gerufen. Er war einer der ersten Chorvereine Süddeutschlands.
1818: Vom Musikkränzchen zum „Singkranz“
Zunächst waren es die Musikliebhaber aus dem gehobenen Bildungsbürgertum, die 1818 aus einem privaten Kränzchen eine organisierte Gesellschaft mit dem Namen Singkranz formten. Ziel dieses Vereins mit gemischtem Chor und kleinem Orchester war es, hochrangige Werke der klassischen Chormusik einzustudieren und aufzuführen. Als erste Produktion konnte man 1819 Haydns Schöpfung präsentieren.
1819: Ein Silcher-Schüler mit dabei
Über die Frühphase des Singkranzes wissen wir durch sein Mitglied Heinrich Titot gut Bescheid. Titot, später Stadtschultheiß von Heilbronn, war als Student in Tübingen ein Schüler Silchers gewesen. Dem Singkranz diente er jetzt nicht nur als Chronist, sondern auch als Sänger; bereits bei der […]