• Nach Pfingsten ist vor Weihnachten. Oder wie die Erde für die
    ChorleiterInnen immer eine halbe Drehung voraus ist.

    „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging…“. Ohne Weihnachtsoratorium kein Weihnachten. Moment. Chorsänger Karl glaubt gar nicht an Gott – demnach auch nicht an das Kind in der Krippe. Chorsängerin Aleyna singt liebend gerne Weihnachtslieder, aber eigentlich ist sie Muslimin und feiert Weihnachten anders, als die meisten Christmettenbesucher. Die Teenager im Jugendchor möchten keine geistlichen Weihnachtslieder mehr singen, und dann ist auch noch die Sache mit den Eltern der Kinderchorsänger der Musikschule, die ihrem Nachwuchs die Musik nahe legen möchten, aber nicht wünschen, dass Religion allzu oft damit einhergeht. Dem Chorleiter oder der Chorleiterin bleibt also nichts anderes übrig, als ab und an nach einem Alternativrepertoire zu suchen. Weihnachten ja, Jesus, nein? Schwierig und für viele sinnlos… aber nicht unlösbar. Die […]

    Die Weihnachtsalternative

  • Ansichten eines verdammt inkonsequenten Hardliners

    Liebe Leser,

    gehören Sie auch zu denen, die sich darüber aufregen, dass im Frühherbst schon Schokoladennikoläuse, Spekulatius und Adventskalender in den Auslagen der Supermärkte stehen? Dann sollten Sie jetzt weiterlesen. Denn genau darum soll es hier gehen. Nicht nur im Supermarkt, auch in den zahlreichen Weihnachts- und Adventskonzerten gibt es so einige Dinge an denen man sich reiben könnte. Für den Liturgen ist die Quintessenz eigentlich ganz einfach: Advent ist nicht Weihnachten.

    Grundlegendes zum evangelischen Kirchenjahr:

    Das (evangelische) Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent (oder dessen Vorabend) und umfasst den Advents-und Weihnachtsfestkreis, die Sonntage vor der Passionszeit, die Passionszeit selbst, den Osterfestkreis, Pfingsten mit Trinitatis, die sogenannte „festlose Zeit“ nach Trinitatis und das Ende des Kirchenjahres mit dem Ewigkeitssonntag (katholisch und umgangssprachlich „Totensonntag“ genant).

    Der erste Abschnitt des Kirchenjahres ist eine Zeit der Vorbereitung auf das Kommen Christi, das naturgemäß […]

    Weihnachten und Advent: Jacke wie Hose?

  • Carsten Gerlitz ist Chorleiter, Komponist und Arrangeur. In dieser Funktion beginnt für ihn Weihnachten auch gerne schon im Sommer.

    Carsten Gerlitz gehört zu den bekanntesten Arrangeuren und Chorkomponisten in Deutschland. Weihnachtslieder sind auch bei ihm immer wieder ein großes Thema – und das ganzjährig.

    Nena Wagner: Wie empfindest du selbst Weihnachten?

    Carsten Gerlitz: Weihnachten ist so eine Mischung: Einerseits natürlich der ganze Stress, den man so hat und dann auch diese ganze Erwartungshaltung. Gleichzeitig finde ich Weihnachten auch immer schön, denn ich spiele seit einigen Jahren im alten Dorfkern von Lübars bei Berlin, meinem Wohnort, in einer alten steinernen Kirche am 24. Dezember im 16 Uhr Gottesdienst die Orgel. Ich spiele überhaupt nur einmal im Jahr Orgel. Das ist immer sehr lustig, weil ich zum Eingang immer etwas Spezielles spiele, wie zum Beispiel das „liars theme“, als Carrie Fisher gestorben war.

    Nena Wagner: […]

    Wie kommt man denn zum Weihnachtslied

  • Der Verlag Breitkopf & Härtel feiert 2019 seinen 300. Geburtstag.

    Breitkopf & Härtel wird 300. Zum großen
    Jubiläum sind im Daniela Wolff und Frank Reinisch im Gespräch mit Verlagsleiter Nick Pfefferkorn und mit dem Buchlektor Thomas Frenzel.

    Daniela Wolff/Frank Reinisch: 300 Jahre Breitkopf & Härtel im Jahr 2019: Das große Jubiläum fällt mit Sicherheit in ein besseres Jahr, als dies 1919 unmittelbar nach Kriegsende und 1969 mit den geteilten Feiern in den beiden deutschen Staaten der Fall war. Aber es wäre andererseits wohl auch nicht richtig, im Moment „Business as usual“ zu verlautbaren – weder für das Verlagsprogramm noch in der Leitungsebene im Verlag?

    Nick Pfefferkorn: Nein, ganz im Gegenteil. Selbst wenn es im Verlag ganz nach „Business as usual“ zuginge, könnte man bei einem 300. Firmenjubiläum ganz sicher nicht davon sprechen. Bereits als ich 2015 in den Verlag eintrat, wurde ich kurze Zeit später […]

    Seit drei Jahrhunderten im Musikbusiness

  • Nach sechseinhalb Jahren hat es sich herumgesprochen, dass nach dem neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag (!) zwischen allen deutschen Bundesländern ein völlig neues, nicht mehr an einzelnen Rundfunk- oder Fernsehgeräten orientiertes Gebührenmodell gilt, sondern die Gebühren auf Wohnung oder Betriebsstätte bezogen zu bezahlen ist.

    Nach § 5 (3) Ziff. 4 des Rundfunkbeitragsstaatsvertrages gilt, dass für jede Betriebsstätte höchstens ein Drittel des Rundfunkbeitrages zu entrichten ist, wenn diese eingetragenen gemeinnützigen Vereinen und Stiftungen zuzuordnen sind.

    1. Höchstgrenze des Beitrags

    Grundsätzlich ist also – pro Betriebsstätte – bei eingetragenen Vereinen aufgrund dieser Privilegierung der monatliche Beitrag auf 5,83 € gedeckelt. Mit diesem Betrag sind die Rundfunkgebühren unabhängig von der Zahl der Radiogeräte, Fernseher, Computer oder anderer Einrichtungen abgegolten, ebenso die Radiogeräte in Kraftfahrzeugen, die auf den gemeinnützigen Verein zugelassen sind.

    Voraussetzung der Vergünstigung ist die Anerkennung des Vereins als gemeinnützig durch das zuständige Finanzamt (Körperschaftssteuerstelle). Dazu muss dem Beitragsservice der aktuelle […]

    Mal was anderes: Rundfunkgebühren und Vereine

  • Der Einfluss Silchers über die Musik hinaus ist groß. Nicht nur zu seiner Zeit,
    sondern bis heute.

    Die Haigerlocher Galerie „Die Schwarze Treppe“ hat zu Silchers 230. Geburtstag am 27. Juni 2019 eine Ausstellung mit Werken von 30 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern organisiert.

    Die Homage an den Komponisten, die bis zum 21. Juli gezeigt wird, steht unter dem Motto „Das Silcher-Volkslied in der Kunst“. Zu sehen sind überwiegend Werke aus jüngster Zeit. Für die SINGEN ist diese außergewöhnliche Kunstaktion wiederum Anlass zu einem kleinen historischen Rückblick. Silchers Volkslieder sind nämlich seit ihrem Erscheinen ab 1826 nicht nur gern gesungen worden, sie waren auch über mehr als ein Jahrhundert lang beliebte Motive in den diversen Sparten der Bildenden Kunst.

    Die frühesten Illustrationen zu den „Silcherles“ finden wir in drei Bänden, die der Münchner Franz von Pocci (1807 – 1876) zusammengestellt und im Taschenformat herausgegeben hat: In den „Soldatenliedern“ […]

    Silchers Lieder in der Bildenden Kunst

  • Die Vereine suchen Chorleiter: Amateurmusik und Bundesakademie bilden sie aus.
    Ein gemeinsames Anliegen und gemeinsames Arbeiten.

    Dirigieren, Stimmbildung, Probenmethodik und Vermittlung stehen im Zentrum des bundeszentralen berufsbegleitenden Lehrgangs „Chorleitung“, der im Februar 2020 an der Bundesakademie Trossingen beginnt. An der Entwicklung dieses Lehrgangs maßgeblich beteiligt war und ist die stellvertretende Direktorin der Bundesakademie, Christina Hollmann. Sie gibt Einblicke in die Entwicklung des Lehrgangs und erklärt, warum eine solche Ausbildung ohne die Zusammenarbeit mit der Amateurmusik nur bedingt denkbar wäre.

    Ein Chor funktioniert nicht ohne eine gut ausgebildete Chorleitung. Daher ist es eines der größten Anliegen des Schwäbischen Chorverbandes, neben zahlreichen Weiterbildungen, vor allem die Ausbildung der Chorleiter zu fördern und immer neue Wege zu eröffnen. Einer der wichtigsten Partner bei dieser Aufgabe ist die Bundesakademie Trossingen, denn wo das Ausbildungssystem des Chorverbandes mit der C3-Ausbildung endet, da setzt der B-Lehrgang der Bundesakademie an

    Unsere Aufgabenstellung ist […]

    Nach C3 zu B: Das Zusammenwirken von Amateurmusik und der Bundesakademie

  • Viel Kreativität, unendliches Engagement und viel Lust auf Musik. Das alles steckt im Weihnachtsmusical, das im Chorverband Karl Pfaff aufgeführt wird.

    Große Produktionen wie Musicals, vor allem auch noch mit einer ganzen Schar Kinder, sind für das Publikum wundervolle Anziehungspunkte. Auch für die Kleinen ist eine solche Aufführung ein Erlebnis, das ihnen sicherlich für sehr lange Zeit als positive Erinnerung bleibt und das Singen im Chor mit einer sehr positiven Erfahrung assoziiert. Hinter den Kulissen bedeutet eine solche Produktion aber auch sehr viel Arbeit, Engagement und Finanzaufwand. Der Chorverband Karl Pfaff geht diesen Weg mit Ellen Strauß-Wallisch nicht zum ersten mal, aber diesmal wird es weihnachtlich. Die Chorleiterin hat für diese Adventszeit ein eigenes Stück geschrieben.

    Doch warum Weihnachten?

    Die bessere Frage: Warum nicht. Kaum ein Fest wird musikalisch so verwertet wie Weihnachten und die Adventszeit. Doch warum ist Weihnachten in der Chormusik ein so […]

    Do it Yourself: Warum nicht mal ein Musical selbst schreiben?