- Zielgerichtetes Arbeiten ist in der Chorerziehung unabdingbar. Je größer das Ziel ist, desto intensiver und umfassender sollten die Bemühungen hierfür sein.
In der Nach-Corona-Zeit (sind wir hier schon?) ist ein vorsichtiger Neustart in den Chören zu beobachten. In Form einer Bestandsaufnahme wird geschaut, was noch möglich ist. Schließlich ist der Krankenstand gefühlt größer als früher. Immer wieder fehlen Sänger:innen durch berechtigte Vorsicht bei Krankheitssymptomen, bei Krankheiten wie einer simplen Erkältung. Teilweise sind die Fehlzeiten auch durch diese Vorsicht deutlich länger als früher. So gelingt der chorische Neustart oft nur bedingt, ähnlich wie ein Start mit angezogener Handbremse.
Andererseits ist nach dem langen Zeitraum der digitalen Vereinsamung der Hunger nach analogen Kontakten, nach gemeinschaftlichem Singen und Treffen ungeheuer groß. Feste und Open-Air-Events sind förmlich überlaufen.
So ist es notwendig, die Chorarbeit in einem großen Ziel zu bündeln. Hierfür sind zunächst die Werbung für neue Chormitglieder und die intensivierte, zielgerichtete Probenarbeit die […]
- Chorleiter Jörg Thum über das Potenzial von Wettbewerbsteilnahmen
Jörg Thum ist professioneller Chorleiter und nimmt mit seinen Chören – überwiegend aus dem Amateurbereich – regelmäßig an Wettbewerben teil. Wir sprachen mit ihm über die intensive Vorbereitung, die Emotionen dabei und was die Teilnahme an einem Wettbewerb mit einem Chor macht.
SINGEN: Herr Thum, was reizt Sie persönlich denn an Wettbewerben?
Jörg Thum (JT): Das muss man aus zwei Perspektiven betrachten: Zum einen finde ich es total spannend, dass man auf ein Ziel gerichtet alle Kräfte bündelt und letztendlich auch einen Chor damit total gut motivieren kann, wenn man sagt: „Wir haben zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Wettbewerb und bis dahin wollen wir die Stücke bestmöglich einstudieren und präsentieren.“ So etwas stärkt meiner Mei-nung nach einen Chor ungemein, zum einen musikalisch, zum anderen aber auch bezüglich der Gemeinschaft. Man darf nicht unterschätzen, wie viel Power es in einen Chor bringt, wenn […]
Kinderchorland-Preis geht an Stimmbande II der „Chorwerkstatt“ Neckartenzlingen
Die Deutsche Chorjugend hat gemeinsam mit den Chorverbänden in verschiedenen Bundesländern im Rahmen des SingBus-Programms den Kinderchorland-Preis für gute Kinderchorarbeit verliehen. Teilnehmen konnten Kinderchöre, in denen Werte wie Partizipation, Kindeswohl, Zusammenhalt und Gemeinschaft gelebt werden. Der Preis für Baden-Württemberg ging an den Kinderchor Stimmbande II der „Chorwerkstatt“ aus Neckartenzlingen.
Jugendarbeit wird in der „Chorwerkstatt“ seit ihrer Gründung 2001 mit großem Engagement betrieben. Wie in allen „Chorwerkstatt“-Gruppen steht auch hier das Leitmotiv „singen – bewegen – darstellen“ im Vordergrund. Aktuell singen ca. 130 Kinder und Jugendliche in den fünf Chorgruppen der Chorwerkstatt:
- Stimmbande I: Kindergartenkinder ab vier Jahren
- Stimmbande I+ mit Sing & Swing AG der Auwiesenschule Neckartenzlingen: Kinder der Klasse 1-2
- Stimmbande II mit Sing & Swing AG der Auswiesenschule Neckartenzlingen: Kinder der Klasse 3-6
- Jugendchor: ab Klasse 7
- Großer Chor: Keine feste Altersgrenze, Jugendliche […]
Viola Kramer über das Komponieren für Wettbewerbe
Unter dem Motto „Our Voice for Our Planet“ hat der neue Kompositionswettbewerb für Frauen „Females featured“ 2022 stattgefunden (mehr darüber auch in SINGEN 3/2023). Die prämierten Chorstücke erden am 18. Juni 2023 auf der Bundesgartenschau in Mannheim uraufgeführt. Eine der Preisträgerinnen in der Kategorie „Jugendchor“ ist Komponistin Viola Kramer mit ihrem Stück „Mutter Erde“. Wir haben mit ihr über das Komponieren von Auftragswerken, über Wettbewerbe und Altersgrenzen, über Frauen in der Musik und über den Erhalt unseres Planeten gesprochen.
SINGEN: Frau Kramer, Komponieren ist schon seit etlichen Jahren Teil Ihres Lebens. Was macht das Komponieren für Wettbewerbe so besonders?
Viola Kramer (VK): Wettbewerbe sind eine Herausforderung: Gefragt wird ein bestimmtes Format, was einem manchmal liegt – oder nicht. Wenn es einem nicht liegt, kann man entweder die Herausforderung liegen lassen – was ich meistens tue – oder versuchen, neue Wege zu gehen und […]
- Seit 2018 ist der Datenschutz ein Thema in allen Vereinen. Die Datenschutz-Grundverordnung des Europäischen Parlaments und des Rates gilt seither unmittelbar in allen europäischen Staaten – und auch für Vereine. Wir haben mehrfach darüber berichtet. Eine der vielen Fragen, die immer wieder gestellt werden, ist die nach der Löschung von gespeicherten Daten. Das gilt für elektronisch gespeicherte Daten ebenso wie für nicht automatisierte Datenverarbeitung in Listen, Karteikarten etc., und bezieht sich auf alle personenbezogenen Daten.
Die Verarbeitung personenbezogener Daten ist grundsätzlich unzulässig. Nur wenn das Gesetz die Verarbeitung erlaubt oder der betroffene Inhaber der personenbezogenen Daten einwilligt, darf eine Verarbeitung stattfinden. Widerruft ein Mitglied – oder ein Dritter, dessen Daten gespeichert sind – seine Einwilligung, muss eine Löschung unverzüglich erfolgen.
Wann müssen personenbezogene Daten gelöscht werden?
Hat ein Verein in zulässiger Weise personenbezogene Daten gespeichert, darf er sie allerdings nicht „auf ewig“ behalten. Art. 17 DS-GVO regelt vielmehr, dass personenbezogene […]
Auf in den April – mit einem „Froschkonzert mit Dagobert“
Wie das beliebte „Froschkonzert“ und andere heitere Froschlieder zeigen, haben unsere Lurche einen guten Ruf in der Singszene. Das war nicht immer so.
Jahrhundertelang gehörten Frösche, Unken und Kröten (man machte früher zwischen diesen Lurchen keine Unterscheidung) zu den unbeliebtesten Geschöpfen in Gottes schöner Natur. Sie galten unseren Vorfahren als eklig und hässlich, aufgrund ihrer Lebensweise im Morast als unrein und giftig, und man brachte sie mit Krankheit und Tod in Verbindung. Nach christlichen Moralvorstellungen zählten sie zum sittlich verderbten Gefolge des Teufels. In der Kunst dienten sie deshalb als Sinnbilder einer triebhaften, sündigen Lebensführung. (Aus jener Zeit stammt noch der Begriff „krottenschlecht“, der bekanntlich von den Krotten / Kröten hergeleitet ist.)
Das negative Zerrbild von den Lurchen begann sich im Zeitalter der Aufklärung allmählich zu wandeln. Man sah diese Tiere nun nicht mehr durch die moralisch gefärbte Brille der […]
Verabschiedung von Elisabeth Hardtke
Anfang März verabschiedete der Schwäbische Chorverband in Schnait die Leiterin des Silcher-Museums Elisabeth Hardtke. SCV-Präsident Dr. Jörg Schmidt dankte ihr für ihr großes Engagement. 2016 übernahm Diplom-Museologin Elisabeth Hardtke die Leitung des Silcher-Museums in Schnait und kümmerte sich darum, die Geschichte und die Geschichten von Friedrich Silcher im Haus zu entdecken und zu vermitteln. Im Laufe der Jahre wurde sie so zu einer wichtigen Expertin auf diesem Gebiet und führte im Zuge dessen auch neue Themenführungen ein. Unter ihrer Leitung wurden außerdem historische Gewänder für Kinderführungen angeschafft, die sich die jungen Museumsgäste während der Führungen überziehen durften. Der „Romantische Advent“ – ein Weihnachtsmarkt mit Kulturprogramm – entstand ebenfalls auf ihre Initiative hin.
Von 2016 bis 2023 war Elisabeth Hardtke das Gesicht des Schwäbischen Chorverbandes in Schnait und somit zuverlässige Ansprechpartnerin für alle Engagierten im Kulturbereich vor Ort. Auch an den Umtrukturierungsmaßnahmen in den letzten Jahren […]