• Thema

  • Welche Genres mit dem Label „Jazz- und Popchöre“ gemeinhin zusammengefasst werden, was sie kennzeichnet und ihren Boom erklärt

     

    Schaut man sich die Anmelde- und Teilnehmerzahlen der letzten zehn Jahre beim Deutschen Chorwettbewerb oder dem Deutschen Chorfest an, stellt man fest: Jazz- und Popchöre boomen! Davon zeugen auch die vielen A-cappella-Festivals im In- und Ausland; Großereignisse wie das Aarhus Vocal Festival in Dänemark oder Black Forest Voices bei Freiburg erfreuen sich größter Beliebtheit bei einer wachsenden Zahl von Chören. Aber was sind das eigentlich für Chöre, die diesen Boom bilden? Was heißt, im Chor-Zusammenhang, „Jazz und Pop“? Und woher rührt die unglaubliche Begeisterung, die diese „Schnipschöre“, wie sie gelegentlich etwas verächtlich genannt werden, bei den Aktiven wie auch beim Publikum erzeugen?

     

     

    Mit dem Label „Jazz- und Popchor“ werden ganz unterschiedliche musikalische Genres bezeichnet: die (eher seltenen) tatsächlichen Jazzchöre ebenso wie Pop-, Gospel- oder gar Barbershopchöre. Ein erstes wichtiges Kriterium für […]

    Zeitlos und zeitgemäß

  • Vier Popchor-Expert:innen des SCV im SINGEN-Gespräch

     

    Das Feld der Popchöre ist so groß wie vielfältig. Die SINGEN hat dafür mit den vier Dozent:innen der PC3-Ausbildung, Maximilian Stössel, Sascha Rieger, Karoline Lindt und Julian Knörzer gesprochen. Das Interview zeigt, wie nah sich Pop/Jazz und Klassik in vielen Fällen sind und was Sänger:innen wie Chorleitungen sich abschauen können.

     

     

    Braucht es aufgrund der Vielfalt in der Popularmusik (Groove, Body Percussion, Beatbox etc.) mehr Können als Popchorleiter:in?

     

    Max S.: Nein, das würde ich nicht sagen. Ich würde es auch nicht gegeneinander ausspielen. Es braucht andere Fähigkeiten, das stimmt schon. Letztendlich gibt es wunderbare Beispiele, wie Anne Kohler oder Erik Sohn, die zeigen, dass man total gut vom jeweils anderen Genre profitieren kann. Wenn du eine absolute Groove-Maschine bist, kannst du auch eine Bachmotette grooviger einstudieren. Barockmusik mit durchlaufenden Sechzehntel-Koloraturen, das ist ein bisschen wie eine durchlaufende Hi-Hat. Andersrum kann man sagen, allen Menschen, die […]

    Das große Popchorleitungs-Interview

  • Mit Bühnenpräsenz das Publikum verzaubern

     

    Celine Dion betritt die Bühne langsam, elegant und bedacht. Sie wird verfolgt von einem Spotlight und das Intro des ersten Titels des Konzertes beginnt. Zu welchem Lied das Intro gehört ist kaum zu erkennen, doch Spannung liegt in der Luft. Dann singt sie den ersten Ton und ballt zum zweiten hohen, lauten Ton ihre Faust und bewegt das Mikrofon weg von ihrem Mund, um den Klang so aufzufangen, wie sie ihn möchte. 5 Sekunden Konzert, nur 2 Töne gesungen und so viel Aussage. Was macht eine wirklich unvergessliche Performance aus? Ist es die Stimme? Die Musik? Oder vielleicht doch die Energie, die ein Künstler auf der Bühne versprüht?

    Wenn man sich die großen Stars wie Beyoncé, Celine Dion, Billie Eilish oder Harry Styles ansieht, wird schnell klar: Es ist nicht nur ihr Gesang, sondern vor allem ihre Bühnenpräsenz, die das Publikum in ihren […]

    Die Kunst des Auftritts

  • Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Pop- und klassischem Gesang und was Chöre ausprobieren können

     

    Die Welt des Gesangs ist extrem vielfältig. Vom Barock bis hin zur Romantik und Moderne findet man bereits eine riesige stilistische Bandbreite. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich zudem abseits der klassischen Musik Stile entwickelt, die im Allgemeinen als „Popularmusik“ bezeichnet werden. Unter diesem Oberbegriff (abgekürzt Popmusik) wird also all das zusammengefasst, das zu den Genres Jazz, Pop, Rock, Chanson, Musical, etc. gehört. Hier soll es nun um den Popgesang gehen – im Chor sowie solistisch. Der Artikel richtet sich bewusst auch an klassische Sänger:innen und Chöre, die sich mit Popgesang auseinandersetzen wollen; er beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten und soll praktische Tipps geben, um den Übergang zu erleichtern.

     

    Der sichtbarste Unterschied zwischen den zwei Welten: Im Popgesang wird in der Regel mit Mikrofon gesungen, im klassischen Gesang nicht. Dies erlaubt es den Popsänger:innen, die […]

    Faszinierende Symbiose aus beiden Welten

  • Die SINGEN stellt einige Popchöre aus dem Verbandsgebiet vor

     

    Popchöre haben bis dato kein eigenes Genre im Verband, sie werden unter „sonstige Chöre“ geführt. Die SINGEN stellt außergewöhnliche Chöre aus dem SCV-Gebiet vor.

     

    Choriosity Ulm

    Unter der Leitung von Martin „Monty“ Winter singt der Ulmer A-cappella-Popchor einen bunten Mix aus Pop, Rock und Jazz. Die „Naturals“, wie sie sich selbst nennen, weil es wenige Naturtalente, aber dafür „100% authentische A-cappella-Power“ gibt, singen bis zu achtstimmige Arrangements. Der Verein ist überregional bekannt und mit knapp 120 Sänger:innen einer der größten Chöre der Region. Das Besondere: basisdemokratische Entscheidungen in Arbeitskreisen. Statt eine:n alles entscheiden zu lassen, gibt es Kommunikation über Chats, bei denen jede:r mitlesen und spontan Ideen einbringen kann – auch für Interpretation und Repertoireauswahl. Jedes Mitglied kann Stückvorschläge machen. Ähnlich verhält es sich im Musik-Team, das die Interpretationen im Blick behält. Dort ist jede Stimmgruppe vertreten. Chorleiter Martin Winter arbeitet […]

    Jazz, Pop und ganz viel Motivation

  • Vereinsmanagement

  • Die Zahl der Vereine, die sich auflösen, hat in und nach der Pandemie erheblich zugenommen. Erfreulich ist, dass die Zahl inzwischen wieder ab- und dafür die Zahl der Neugründungen zunimmt, wenn auch auf niederem Niveau. Zugenommen hat die Zahl der Kooperationen und die der Fusionen von Vereinen, die alleine nicht (mehr), gemeinsam mit einem oder mehreren anderen Vereinen aber sehr wohl in die Zukunft blicken können. Mich haben im Rahmen der Erstberatung des Schwäbischen Chorverbandes eine Reihe von Anfragen erreicht, die sich auf das Liquidationsvermögen beziehen.

     

    Zunächst: Ich bin wiederholt gefragt worden, ob das Liquidationsvermögen (also das, was nach der „Versilberung“ des Vereinsvermögens und Begleichung aller Verbindlichkeiten übrigbleibt) nicht einfach an die Vereinsmitglieder zu gleichen Teilen ausbezahlt werden kann.
    Das ist grundsätzlich möglich, aber: Das geht nur bei sogenannten „selbstnützigen Vereinen“. Bei Vereinen also, die nur dem Interesse ihrer Mitglieder dienen, was nur im Fall der wirtschaftlichen Vereine (§ […]

    Wer bekommt das Liquidationsvermögen des Vereins nach seiner Auflösung?

  • Aus der Geschichte

  • Singen und Alkohol – ein Thema nicht nur zur Faschingszeit

     

     

    „Ein volles Glas, ein frohes Lied verscheucht alle Sorgen“: Solche und ähnliche Sprüche finden wir oft auf alten Scherzkarten und Bildern, die das Singen mit dem Genuss von Alkohol assoziieren. Das Bedürfnis, den Alltagszwängen für kurze Zeit durch ein Rauschmittel zu entfliehen und dieser Flucht einen musikalischen Ausdruck zu verleihen, ist nicht neu. Schon die Minnesänger des Mittelalters haben das berauschende Nass, das „die Kehle schmiert“, mit dem Vortragen heiterer Lieder verknüpft. Und diese Tradition dürfte noch deutlich weiter zurückreichen, vermutlich bis in die Anfänge der Alkoholproduktion in Noahs Zeiten.

     

    In der organisierten Sängerschaft des 19. Jahrhunderts gehören dann Lieder, die den Alkohol thematisieren (genauer: verherrlichen) zum Repertoire eines jeden Männergesangvereins. Regelrecht kultiviert hat man das in der Studentenschaft. „Akademische Liedertafeln“ wie z.B. die Tübinger hielten ihre öffentlichen Singstunden ab 1830 an Biertischen ab, das gegenseitige „Zutrinken“ war dabei […]

    „Ein volles Glas, ein frohes Lied …“

  • Singen und Stimme

  • Der neue C3-Popchorleitungskurs (PC3) des Schwäbischen Chorverbandes

     

    Als Musiker, Chorleiter und Hochschul-Dozent habe ich schon viele spannende Projekte erlebt, aber der C3-Popchorleitungskurs (PC3) des Schwäbischen Chorverbands (SCV) ist etwas ganz Besonderes. Im September 2024 lief das erste Kursjahr an und ich möchte Ihnen einen kleinen Einblick in dieses innovative Ausbildungsprogramm geben.
    Der PC3-Kurs ist brandneu und wurde 2023/24 von Inga Brüseke, Maximilian Stössel, Sascha Rieger und mir konzipiert. Er erstreckt sich über acht Seminarwochenenden im Großraum Stuttgart. Bereits an den ersten drei Wochenenden wurde deutlich, wie motiviert und engagiert die Teilnehmenden sind. Besonders ist die intensive Arbeit mit dem Ausbildungschor, der aus den Teilnehmenden selbst besteht. Diese Praxisnähe gibt den (angehenden) Chorleiter:innen die Möglichkeit, das Gelernte direkt auszuprobieren und umzusetzen. Das direkte, konstruktive Feedback aus den eigenen Reihen schult alle kontinuierlich mit.

     

     

    Im Juni 2025 wird der Kurs ein absolutes Highlight erleben: Das Seminarwochenende wird integriert in das „Black Forest […]

    Praxisnah, fundiert und vielfältig

  • Beim Beatboxen imitieren wir Schlagzeug und Drum-Computer-Klänge nur mit Mund und Stimme und kreieren damit spannende Beats.

     

    Julian Knörzers Top 3 Basics fürs Beatboxen

    Top 1: Spaß am Experimentieren mit Mund und Stimme
    Wenn du dir Videos von Beatboxing-Meisterschaften anschaust, wirst du erstaunt sein, wozu der menschliche Vokaltrakt fähig ist! Aber jede:r hat mit den ersten einzelnen Sounds angefangen.

    Top 2: Rhythmusgefühl und Übung
    Rhythmusgefühl sowie alle Sounds kann und muss man trainieren. Du solltest ein Metronom als beste:n Freund:in ansehen. Manche Sounds oder Rhythmen bekommst du sehr schnell hin, für andere musst du einfach lange üben – das gehört dazu.

    Top 3: Die ersten drei Sounds
    Alles beginnt mit den ersten drei Sounds: die Bassdrum (ein stimmlosen “b”), die Hi-Hat (ein “ts”) und die Snaredrum (ein “k”). Diese Sounds sortieren wir zu einem Pattern in langsamem Tempo, zum Beispiel: b ts k ts b ts k ts.
    Wenn das gut läuft, kommen weitere Sounds […]

    Top 3 Basics für das Beatboxen

  • Neue Regelungen für Kleinunternehmer

    Die Kleinunternehmer-Regelung in §19 UstG ist an das EU-Recht (die Mehrwertsteuersystem-Richtlinie) angepasst worden. Das hat auch Auswirkungen auf Vereine.
    Der wirtschaftliche Bereich eines Vereins, also zum Beispiel der Verkauf von Bratwurst und Bier, fällt grundsätzlich unter die Kleinunternehmerregelung bevor er beim Überschreiten der Freigrenzen umsatzsteuerpflichtig wird.

    Bislang galt

    Beträgt der Umsatz eines Kleinunternehmers – also auch eines Vereins – jährlich weniger als 22.000 € brutto, muss darauf keine Umsatzsteuer gezahlt werden und der Verein behält seinen Kleinunternehmer-Status für das Folgejahr. Für das folgende Geschäftsjahr durfte zudem der geschätzte Umsatz 50.000 € brutto nicht überschreiten.

    Neu ab 2025

    Die Freibetragsgrenze wurde auf 25.000 € angehoben. Dies gilt auch rückwirkend auf das Steuerjahr 2024. Neu hinzugekommen ist außerdem eine harte Grenze von 100.000 €: Wird diese im laufenden Kalenderjahr überschritten, muss sofort in die Regelbesteuerung gewechselt werden, nicht erst am Jahresende. Aufgrund der internationalen Anpassung können auch Selbstständige aus Deutschland die […]

    Grenze zur Umsatzsteuerbefreiung wird 2025 angehoben

  • Gemeinsam mit dem sonic. art Saxophonquartett nahmen die Zurich Chamber Singers für das im Herbst 2024 erschienene Album „The Light of Paradise“ 14 kurze Stücke des walisischen Komponisten Paul Mealor auf.

    Mealor, Jahrgang 1975, ist für sein Chorwerke – sowohl a cappella als auch mit instrumentaler Begleitung – bekannt. Die vorliegenden Stücke in englischer Sprache sind von den Reisen Margery Kempes inspiriert, der Autorin des nach ihr selbst benannten Buchs, einer der frühesten bekannten Autobiographien der englischen Literatur. Das Hören dieser Musik lässt Assoziationen zu Kempes ausgedehnten Pilgerreisen entstehen, bebildert akustisch die heiligen Stätten von Jerusalem und Rom über Santiago de Compostela bis nach Canterbury.

    Die Zurich Chamber Singers, die auch solistisch in Erscheinung treten, beweisen mit dieser Einspielung, welche Emotionalität durch lupenreine Intonation und Homogenität eines Ensembleklangs a cappella ausgedrückt werden kann. Das Saxophonquartett ist ein im ersten Moment überraschender, aber umso überzeugenderer Partner. Besonders wirkungsvoll dürften Aufführungen […]

    Emotionale Pilgerreise