- Mädchen spielen mit Puppen, mögen rosa und finden Jungs merkwürdig. Jungs spielen Fußball, raufen miteinander und finden Mädchen doof. Doch Singen mögen alle. Es ist nur die Frage, ob sie es zusammen wollen.
Warum Mädchen nicht in Knabenchören singen
Vor einem Vierteljahrhundert stellte eine Mutter in einer kleinen Schwarzwaldstadt die vorwurfsvolle Frage: „Ist es eine Strafe, in dieser Stadt als Mädchen geboren zu werden?“ Warum diese Frage? Die Mutter wollte ihr Kind musikalisch und sängerisch fördern – und vermisste vor Ort eine Chancengleichheit für Mädchen und Jungen. Das war nicht immer so!
Beleuchtet man die Chorszene der kleinen Schwarzwaldstadt in den Nachkriegsjahren bis zu den frühen Achtziger Jahren, so gab es eine große Anzahl Erwachsenenchöre mit steigendem Anspruch. Auch die Kinderchorlandschaft war vielfältig, jedoch war der Anteil von Jungen zu vernachlässigen.
Demnach hatte die weibliche Sangeslust vielerlei Anlaufstellen. In diesem Kontext hätte niemand gefragt, ob es eine Strafe sei, als Mädchen […]
Warum musikalische und musikpädagogische Weiterbildung so wertvoll ist
In die Akademie zu gehen, ist jedes Mal ein Entrücken aus dem Alltag. Diese Insel verlässt Du mit einem Rucksack, gefüllt, getankt, gestärkt mit ergänzenden Sichtweisen, neuen Erfahrungen, motivierenden Anregungen, neuen Kontakten und auch gut tuender Bestätigung des eigenen Handelns. Ich kehre bereichert zurück in den Musikalltag und frage mich:
„Wann kann ich wiederkommen und weiter auftanken?“
So beschreibt die Musikpädagogin Andrea Krüger aus Niedersachsen nicht nur ganz persönlich, wie sie von den Angeboten der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen profitiert. Sie liefert zugleich eine ganz wunderbare Definition von Weiterbildung.
Raum zum Experimentieren, Zeit und Ruhe, um Neues zu erproben, Begegnungen für kollegialen Austausch, eine intensive Verknüpfung von Theorie und Praxis – das sind seit der Gründung 1972 Angebot und Anspruch der Bundesakademie für musikpädagogisch arbeitende Menschen in Musikschulen, Schulen, Vereinen, Kirchen, Kindertagesstätten und freier Arbeit. Die Bundesakademie ist eine Weiterbildungseinrichtung für […]
Der junge Calwer Männerchor zum ersten Chor des Jahres gekürt.
Eine besondere Auszeichnuung
Mit dem Projekt „Chor des Jahres“ hat der Schwäbische Chorverband zusammen mit dem ersten Titelträger, dem jungen Männerchor, CalvVoci Neuland betreten. Bisher wurde noch nie einem Chor eine solche Auszeichnung zu Teil. Alle Beteiligten sind gespannt darauf, was sich aus dieser neuen Idee in der Praxis durch diese intensive Zusammenarbeit für außergewöhnliche Projekte entwickeln können. Doch zunächst einmal die Frage:
Was bedeutet es, Chor des Jahres zu sein?
Chor des Jahres, das bedeutet, dass man in seiner Amtszeit quasi das Aushängeschild des Schwäbischen Chorverbandes ist. Es bedeutet nicht, dass die Herren von CalvVoci in Zukunft nur noch in orange-farbenen Hemden die Bühne betreten werden, sondern vielmehr eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Ensemble und Schwäbischem Chorverband. Bis zur Auslobung des Titels „Chor des Jahres“ beim Carl-Friedrich-Zelter-Chorwettbewerb 2018 sind CalvVoci bei repräsentativen Auftritten des Schwäbischen Chorverbandes die erste Wahl.
Aktuell werden […]
Mädchen-, Knaben- oder doch lieber ein gemischter Kinderchor? Unsere Experten im Bereich Kinderchor aus dem Musikbeirat nehmen Stellung und geben Tipps für die Praxis.
Marcel Dreiling ist nicht nur Musikdirektor des Schwäbischen und Deutschen Chorverbandes, sondern er ist auch ein sehr erfolgreicher Chorleiter im Bereich der Kinder- und Jugendchöre. Einen Namen hat er sich unter anderem in Rottweil gemacht.
Als langjähriger Leiter der Rottweiler Mädchenkantorei weiß ich um die Vorzüge der Geschlechtertrennung im Kinderchor. Vielen gemischten Kinderchören geht es gleich wie Ministranten-Gruppen. Nach der zögerlichen Aufnahme der ersten Mädchen in die ursprüngliche Jungs-Gruppe sind die Mädchen bald in der Überzahl und verdrängen die Jungs.
Gleichgeschlechtliche Gruppen sind ganz allgemein stabiler und leichter zu händeln. Das hört dann aber bei den Jugendlichen noch lange nicht auf und setzt sich bedingt in Männer- und Frauenchören fort. Ich bin Lehrer an einer Schule, die früher eine Mädchenschule war. Die Jungs wurden am altsprachlichen […]
- Was im Miteinander von Chorleiter und Vereinvorstand für ein besseres Verständnis beachtet werden sollte.
Das Verhältnis zwischen dem Verein und seinem Chorleiter
Seit Beginn meiner Beratungstätigkeit für die Vereine und Chöre des Schwäbischen Chorverbandes spielt deren Verhältnis zu ihren Chorleitern eine nicht unerhebliche Rolle. Ich habe mich deshalb auch in der Rubrik „kurz und bündig“ immer wieder einmal zu diversen Fragen geäußert. Im Jahr 2016 will der Schwäbische Chorverband insgesamt das Verhältnis zwischen Chor und Chorleiter stärker in den Blick nehmen. Damit will er dazu beizutragen, dass die immer wieder auftauchenden Fragen Chorleitern wie Chören in dem Sinn bewusster werden, dass sie sich mit ihnen auseinandersetzen – und mitein-ander! -, bevor, was nicht allzu selten geschieht, das Kind eines Konfliktes „in den Brunnen gefallen“ ist.
Konflikte zwischen Chorleitern und Chören gibt es bedauerlicherweise eine ganze Reihe:
Die Frage beispielsweise, ob ein Chorleiter Angestellter oder freier Mitarbeiter eines Chores sein soll, ist […]
- Im Jahr 2004 wurde es ernst. Das Land Baden-Württemberg hatte massive Probleme, seinen Staatshaushalt auszugleichen. Es musste gestrichen und gekürzt werden, und die Amateurmusik wurde nicht verschont. Schon 2003 fing es an: minus 55.800 Euro. Der Kürzungsbetrag für alle Amateurmusikverbände in Baden Württemberg im Jahr 2004 betrug aber zusätzlich 484.100 Euro. Alles in allem waren dies 516.900 Euro, die ausfielen. Das war heftig, denn es waren knapp 10 Prozent von der erwarteten Gesamtzuwendung von 5.544.700 Euro.
Damit hatte kein Verband gerechnet, und kein Verband konnte im Augenblick den auf ihn entfallenden Fehlbetrag aufbringen. Wo sollte denn gekürzt werden? Es gab nur zwei Bereiche, die infrage kamen: die Fortbildungen oder die Chorleiter-/Dirigentenpauschale. Die Kürzung bei der Fortbildung anzubringen, hätte bedeutet, diese vollständig zum Erliegen zu bringen. Beim SCV hätten ca. 100.000 Euro gefehlt, gerade der Betrag, der üblicherweise für die Fortbildung aufgewendet wird. Deshalb wurde im Einvernehmen mit dem […]
- Vor einiger Zeit schenkten Nachkommen Silchers dem Museum ein umfangreiches Konvolut an Frühdrucken des Komponisten. Bei der Erfassung und Durchsicht des Materials ergaben sich jetzt u. a. neue Einblicke in den Freundeskreis des späteren Tübinger Musikdirektors.
Seit Jahrhunderten pflegen Komponisten den Brauch, ihre Veröffentlichungen einer bestimmten Person zu widmen. Im 18. Jahrhundert waren es meist herrschaftliche Mäzene, denen so auf Titelblättern gehuldigt wurde; im 19. Jahrhundert dagegen, dem Zeitalter „der Verbürgerlichung der Musik“ und der Ära eines intensiven Freundschaftswesens, galten Widmungen häufig Privatpersonen, denen man sich aus persönlichen Gründen besonders verbunden fühlte.
Die Widmung im Wandel der Zeit und der Gesellschaft
So geben uns die Titelblätter Einblick in die privaten Beziehungen und die gesellschaftlichen Vernetzungen der Tonsetzer.
Auch Silcher hat seinen Publikationen oft nach dem Zusatz „hochachtungsvoll zugeeignet“ oder „freundschaftlich gewidmet“ einen Namen beigefügt. Viele der von ihm genannten Personen und Institutionen sind uns gut bekannt. Mal sind es bedeutende Sängervereine […]
- Gute musikalische Ausbildung von Erzieher:innen – Eine Grundvoraussetzung
Wir wissen es alle, aber die Realität ist oftmals doch eine andere: Singen von Anfang an ist eines der wertvollsten Dinge, die man Kindern auf ihren Lebensweg mitgeben kann. Doch das Singen in Kindergärten zu etablieren, gestaltet sich oftmals schwieriger, als man denkt. Im Kindergartenalltag hat das Singen häufig das Nachsehen. Schon in der Ausbildung der zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher ist Stimmpädagogik meistens nur ein Randthema. Diesem Trend versucht der Schwäbische Chorverband kontinuierlich mit unterschiedlichen Maßnahmen entgegen zu wirken. Genannt seien hier die Seminare „Singen ja – aber richtig“ und „Die Carusos und meine Stimme“. Vor allem muss aber auch die Ausbildung der Mentoren für das Singen mit Kindern in Kooperation mit dem Kultusministerium und der Stiftung Singen mit Kindern, genannt werden. Sowohl die Stiftung als auch der Schwäbische Chorverband versuchen die Lobby für dieses Thema weiter auszubauen.
Sich als Singepate […]