Walter Gropper berichtet von seinen Erfahrungen als Chorleiter, vor allem aber aus seinem Arbeitsfeld im C3-Kurs.
Die C3-Ausbildung ist die anspruchsvollste Chorleiterausbildung, die der Schwäbische Chorverband durchführt.
Hier werden Chorleiter als staatlich anerkannte Chorleiter im Nebenberuf ausgebildet und auf eine eventuelle weitere Laufbahn über die Ausbildungsschienen der Bundesakademien bis hin zur Musikhochschule vorbereitet. Auch in diesem Kurs hat das Thema Programmgestaltung einen hohen Stellenwert:
Ein Überblick über die Themen
Zum Unterrichtsfach Musikgeschichte im C 3 – Kurs gehört der Teilbereich „Programmgestaltung“. Zur Abschlussprüfung müssen die Absolventen ein Musterprogramm vorlegen, das den Kriterien standhält, die im Unterricht besprochen werden. Wie zu allen Unterrichtseinheiten bekommen die Kursteilnehmer auch hierzu Merkblätter (s. u.), die aber im Gegensatz zu den musikgeschichtlichen Themen mit Leben gefüllt werden müssen. Themen wie „Madrigal“ oder „Messe“ kann man „schön brav“ lernen und bei schönen Musikbeispielen sogar genießen, aber um gute Konzertprogramme zu […]
Wie CDs und Chor-Apps Chorsängerinnen und Chorsänger beim Üben unterstützen können.
Repetitio est mater studiorum – Die Wiederholung ist die Mutter des Lernens, diese Weisheit hat nicht nur Bedeutung für Mediziner, Juristen oder Abiturienten sondern auch für uns Chorsänger und Musiker.
Die meisten Amateurchöre proben nur einmal pro Woche, in Phasen vor Konzerten eventuell auch mehrmals, allerdings sollten dabei die Töne im Idealfall schon sitzen. Besonders bei „großen“ und umfangreichen Werken ist die Probenzeit in fast allen Fällen viel zu kurz und an vielen Stellen sind bis oft zum Konzert Töne noch nicht ganz sicher und es fehlt die Routine mit Instrumenten, Solisten und dem Orchester.
Um in dieser Situation Abhilfe zu schaffen, haben einige Verlage und auch findige Privatleute Möglichkeiten geschaffen, uns Chorsängern zuhause eine Hilfestellung zu geben. Seit mehr als 15 Jahren gibt es eine immer größer werdende Anzahl an Übe-CDs und Übe-Apps, […]
Wir singen im Chor aus Noten. Aus Liederbüchern, aus Klavierauszügen, aus Sonderdrucken, Einzelstimmen, aus handgeschriebenem Notenmaterial, aus Kopien. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Die Noten werden neu gekauft, aus dem Notenfundus des Notenwarts entnommen, entliehen oder gemietet; auch hier gibt es viele Varianten.
Hinter all diesen Vorgängen steckt ein rechtlicher Hintergrund. Stichworte sind vor allem das Vertrags- und Urheberrecht.
Die Notenschrift hält den kompositorischen Gedanken fest. Die Musik, die zunächst vom Komponisten gedacht wurde, wird niedergeschrieben und somit dauerhaft zur Wiedergabe erhalten. Zugrunde liegt also eine geistige Schöpfung. Ich bin kürzlich gefragt worden, ob man denn auch die Aufführung eines Stückes bei der GEMA anmelden muss, wenn der (Kinder-) Chorleiter ein GEMA-pflichtiges Stück mit seinen jungen Sängerinnen und Sängern auswendig lernt und dabei keine Noten benutzt.
Die Antwort ist natürlich „ja“. Er hat nämlich die geistige Leistung eines Komponisten in Anspruch genommen, um damit ein Kinderchorkonzert […]
„Hört ihr vom Echo fern ins Land getragen der Sänger Gruß, der Hörner Jubelruf?“
Mit den oben zitierten Worten beginnt ein Männerchorlied Silchers, das wie die im Text erwähnte Säule nur den wenigsten bekannt sein dürfte: das sogenannte Goldbodenlied.
Wenn wir uns hier dennoch mit diesem Lied beschäftigen, hat das zwei Gründe: Zum einen ist das Goldbodenlied eng verbunden mit der Geschichte des Liederkranzes Hohengehren, der im August sein 175-jähriges Jubiläum feiert, zum andern ist es Teil der kommenden Sonderausstellung des Silcher-Museums. Was aber hat es nun mit diesem Lied auf sich?
Im Juli-Heft berichteten wir über das Jahr 1816; dort lasen wir, dass in jenem „Jahr ohne Sommer“ König Wilhelm I. die Regierungsgeschäfte in Württemberg übernahm und zahlreiche Reformen zur Stärkung der Land- und Forstwirtschaft einleitete. Nun erfahren wir: Die von Wilhelm eingeleiteten Maßnahmen waren zwei Jahrzehnte später von Erfolg gekrönt!
Entsprechend groß war […]
Musikdirektor Marcel Dreiling stellt Chorbücher für Gemischte Chöre vor.
Eine alternative zu einzelnen Notenausgaben sind Chorbücher die nach verschiedenen Kriterien geordnet, verschiedene Chorsätze in gebundener Form bieten.
Diese Sammlungen gehen mit der Zeit und sind so ein Abbild der Chorlandschaft: Aus dem Klassiker „Ars musica“ (latein) wird „Chor aktuell“ (deutsch) und schließlich „pop 4 voices“ (englisch mit sprachlicher Verkümmerung: die Zahl 4 für „for“
In diesem Artikel möchte ich die gängigen Sammlungen vorstellen und jeweils ein charakteristisches Werk vorstellen.
1. „ars musica“ , Möseler Verlag, Wolfenbüttel, 1965
Dies ist der Oldtimer unter den gängigen Sammlungen – aber immer einfach unersetzlich. Der vierte von insgesamt fünf Bänden richtet sich ursprünglich an „höhere Schulen“. Er bietet in zwei Kapitel zum ersten Chormusik in geschichtlicher Reihenfolge und zweitens Chormusik im Leben der Schule. Für Schulungen, so die Ausbildungen von Dirigenten ist dies Werk nach wie vor […]
Was ist das besondere an Frauenchorliteratur, worauf ist zu achten und was hört sich im Klangspektrum besonders gut an?
Gibt es Frauenchorliteratur, die gleichermaßen für junge und ältere Chöre attraktiv ist und dann noch beim Publikum ankommt? Die spärliche Literatur des
19. Jahrhunderts der großen Meister Schubert, Schumann, Brahms ist überschaubar, erfordert ein gewisses Niveau. Doch es gibt auch Titel, die gut machbar sind.
Inzwischen gibt es eine Fülle interessanter zeitgenössischer Frauenchöre der verschiedensten Genres. Ein Besuch auf der Chor.com rentiert sich schon deswegen.
Bleiben wir erst bei Johannes Brahms.
Das Pendant zu dem populären gemischtchorigen: “Erlaube mir feins Mädchen“ ist für mich das Lied „Wenn ich ein Vöglein wär“, das sich in der Sammlung von Volksliedbearbeitungen für Frauenchor findet. Dreistimmig in E-Moll, geht die erste Stimme von e-e“, die dritte Stimme von g-g’ und kommt damit der Stimmlage älterer Sängerinnen zupass. Für jüngere Chöre empfiehlt […]
Männerchöre benötigen eine ganz eigene Chorliteratur und auch Stimmbildung. Doch auf was ist besonders zu achten?
Dazu sollte man erst wissen, wie viele Stimmen, wes Geistes Kind, welche Ziele, welche Ansprüche? Empfehlungen allgemeiner Art zu geben ist bei der stilistischen Vielfalt nur bedingt möglich. Was der eine goutiert, lehnt der andere ab – und: Was der eine Chorleiter bewältigt, ist für den anderen ein unbekanntes Buch oder ein rotes Tuch.
Bewusst möchte ich somit erst auf das Grundproblem eingehen: den Chorleiter (oder auch „sie“). Beobachte ich allüberall wie etwas dargeboten wird, so sind gar manche Wunden sichtbar und hörbar, wären aber vermeidbar. Doch wie?
Textverständnis ist unbedingt notwendig
Das Grundverständnis eines Stückes beginnt nicht in der Hüfte, sondern im Kopf, also beim Text. Verstehe ich ihn selber, inhaltlich (seine Bildersprache und Symbolik, die Metaphern, den Sinn, seine sprachlichen Feinheiten und seinen Hintergrund) und formal (die […]