- Liebe Leserinnen, liebe Leser,
während ich diese Zeilen schreibe, ist unser Land und unsere Gesellschaft durch das Corona-Virus blockiert und niemand kann abschätzen, wie es weiter geht und wie lange dieser Zustand noch anhält. Zwar habe ich die Hoffnung, dass das Gröbste überstanden ist, wenn Sie, liebe Sängerinnen und Sänger, das druckfrische Exemplar unserer „Singen“ in der Hand halten, im Moment sind wir aber alle noch im Krisenmodus.
Die Auswirkungen sind auch für uns und unsere Chöre mannigfaltig:
Proben und Konzerte müssen abgesagt werden – was gerade in der Frühjahrs- und österlichen Zeit besonders traurig ist und auch finanzielle Einbußen mit sich bringt – und unser Probenbetrieb kommt zum Erliegen, was für die vielen in unseren Chören, denen das Singen nicht nur musikalischen Ausgleich bedeutet, sondern denen die wöchentliche Probe und das Miteinander auch soziale Nähe und Freundschaft geben, besonders schmerzhaft ist. Unsere Chorleiterinnen und Chorleiter sind vielfach in wirtschaftlichen […] Berufliche Perspektiven in der Musikwelt
Eine Probe leiten, im Chor singen, ein kreatives Konzertprogramm entwickeln: Für viele unserer Leser bedeutet das wohl in erster Linie Freizeitvergnügen und Spaß. Die Musik als Ausgleich zum stressigen Berufsalltag im Büro oder der Werkstatt. Der Verein als zentraler Mittelpunkt des geliebten Hobbys. Singen, die große Leidenschaft, der man privat nachgeht. Wie schön wäre es, wenn wir uns jeden Tag mit den Themen beschäftigen könnten, die uns brennend interessieren? Könnten Sie sich vorstellen, ihr Hobby zum Beruf zu machen? SINGEN verrät, wie das gelingen kann und wo mögliche Herausforderungen warten. Berufswunsch „Irgendwas mit Musik“ – ein Ratgeber.
Dieser Text entsteht im Morgengrauen mit der freundlichen Unterstützung von fünfeinhalb Tassen Kaffee. Ich bin Musikjournalistin, arbeite freiberuflich und gebe zu: Work-Life-Balance und perfekte Tagesorganisation gelingen nicht immer optimal. Auch ich zähle zur Gruppe der „irgendwas mit Musik“-Idealisten. Eines ist klar: Im weiten Feld „Berufe in der […]
Eine Ausbildung, von der Jugendliche und Vereine profitieren.
Es ist anstrengend, es ist fordernd. Vieles ist neu, einiges bekannt. Das Wichtigste aber: Es ist Musik – unglaublich viel Musik. Fünf Wochenenden von Freitag bis Sonntag investieren musikbegeisterte Jugendliche in die Ausbildung zum Musikmentor. Ein Seminar, das nicht nur ein ausgezeichnetes Fundament im chorischen Bereich liefert, sondern für viele der Beginn einer musikalischen Karriere ist Seit 1997 findet jährlich die Musikmentorenausbildung in Baden-Württemberg statt. Neben dem Schwäbischen Chorverband bilden weitere Verbände im Landesmusikverband Musikmentoren aus. Die jugendlichen Teilnehmer werden in ihren musikpädagogischen Begabungen gefördert und erhalten eine qualifizierte musikalische Grundbildung. Ziel ist es,Wissen zu vermitteln und Jugendliche zu mündigen Musikern auszubilden: So ist es beim Schwäbischen Chorverband möglivh, am Ende der Aus-bildung die Prüfung zum Chorleiter C2 abzulegen. Damit sind sie befähigt eigenständig Chöre zu leiten.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der musikpädagogischen Ausbildung der Teilnehmer. Die Ausbildung macht die […]
Eine Idee und was daraus geworden ist
Chor- und A-Cappella-Gesang sind mein Leben. Von klein auf liebte ich mehrstimmige Vokalmusik – eine Kassette (!) der Prinzen gab den Anstoß, anschließend stolperte ich über die Wise Guys, später folgte basta. Und spätestens nach meiner musikalischen Ankunft bei Maybebop war klar: Es gibt für mich aus dieser Szene kein Zurück mehr. Zudem war ich bereits seit Kinderchorzeiten selbst als Sängerin aktiv – auch das sollte sich als wegweisend für mein Leben erweisen.
Spätestens seit meiner Studienzeit besuchte ich vermehrt Vokalkonzerte und -festivals. Und ich begann darüber zu berichten, veröffentlichte Fotos mit Künstlern uvm., zunächst noch auf studiVZ (wer erinnert sich?!), später dann auf meiner privaten Facebookseite. Irgendwann wollte ich den nicht ganz so vokal-nerdigen Teil meines Freundeskreises nicht länger „nerven“ und wechselte im November 2018 mit allen Vokalmusik-bezogenen Inhalten zu meinem neuen Kanal: Ninas VoxBox war geboren. Herzliche Grüße an dieser […]
Für eine gute Ausbildung ist man nie zu jung oder zu alt.
„Was, du machst den C3-Kurs beim Schwäbischen Chorverband? Aber warum denn, du machst doch schon so lange Chorarbeit?“ Diese Frage stellten mir einige der Sängerinnen und Sänger meines Pop-Chors, den ich seit mehr als zwölf Jahren leite. Eine gute Frage, allemal… Warum sollte jemand wie ich, die ich nicht mehr ganz jung bin und seit fast 20 Jahren ohnehin meine Brötchen als freie Musikerin und Autorin verdiene, diesen durchaus anspruchsvollen Kurs für „Chorleiter im Nebenberuf“ – wie es offiziell heißt – absolvieren? Die Antwort ist, wie vieles im Leben, vielschichtig.
Warum diese Ausbildung?
Zunächst einmal hatte ich 2019 einen zweiten Chor gegründet, mit dem Zweck, mich mehr der modernen Kirchenvokalmusik zuzuwenden, für die ich in letzter Zeit ein ausgesprochenes Faible entwickelt hatte. Doch was im Notentext noch verlockend wirkte, stellte sich für mich als Learning-by-doing-Popdirigentin schnell als harte […]
Berufsbild Kirchenmusik im 21. Jahrhundert
Die beiden großen Kirchen in Deutschland müssen bis ins Jahr 2060 mit einem drastischen Mitgliederschwund rechnen. Eine Untersuchung der Universität Freiburg im Breisgau, die im letzten Frühjahr veröffentlich wurde zeigt, dass sich immer mehr Menschen abwenden. Die Zahl der Mitglieder sinkt bis zum Jahr 2060 um 49 Prozent auf 22,7 Millionen. Die Hauptgründe sind Austritte, weniger Taufen sowie die alternde Bevölkerung. Der Abwärtstrend könnte auch zu dramatischen Finanzierungslücken bei den Kirchen führen, auch und gerade im Bereich der Musik. „Alles im Fluss – Berufsbild Kirchenmusik im 21. Jahrhundert“ lautete denn auch das Motto eines Symposions, das am 4. und 5. März 2020 in der Evangelischen Akademie in Frankfurt am Main stattgefunden hat.
Kirchenmusik – Kulturfaktor im Wandel
Die aktuelle Situation der Kirchenmusik in Deutschland analysierte der Theologe und Soziologe Peter Scherle, Professor am theologischen Seminar der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Herborn im […]
kurz & bündig
Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff. Alle. Alles. Das gesellschaftliche Leben ist weitgehend zum Erliegen gekommen, sieht man davon ab, dass mit großer Kraft und Intensität und Unsummen von Geld versucht wird, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu bändigen – für die Gegenwart durch Maßnahmen zur Verhinderung von Insolvenzen und Geschäftsaufgaben, für die Zukunft durch Maßnahmen gegen den Zusammenbruch vieler, vor allem kleiner und mittelständischer Unternehmen nach Ende des „Shut-down“.
Das sehnen wir alle herbei; keiner weiß, wann und in welcher Form es kommt und welche Folgen es hat. Auch das Vereinsleben ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Das gilt insbesondere für die Willensbildung im Verein, also in erster Linie die Willensbildung in der Mitgliederversammlung. Die Arbeit des Vorstandes lässt sich im telefonischen Kontakt, durch Telefonkonferenzen und Mailumlauf ziemlich gut –
im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie – fortführen.Was aber ist mit der Mitgliederversammlung?
Das erste Quartal des […]
Die Wirkung der Musik und speziell des Gesangs auf den Menschen war zu Beginn der Amateurchorbewegung um 1800 ein wichtiges Thema – und ist es heute wieder.
Sängervater Karl Pfaff veröffentlichte 1829 ein von ihm verfasstes Gedicht mit dem Titel „Die Macht der Töne“. Das kleine Werk, das Johann Georg Frech damals vertonte und das auf Sängerfesten immer wieder vorgetragen wurde, preist „die erhabne Macht der Töne“, die den Menschen „hoch übers Erdenleben erhebt“ und ihn „hinauf zu jenen lichten Regionen“ führt, „wo alles Schönen Urgebilde thronen.“ Und weiter:
„Des Lebens Leid und Mühen
Verbannt dein Zauberklang,
Die Herzen wärmer glühen,
die deine Kraft durchdrang.“
Das Gemüt in der Gewalt der MusikDie als bezwingend empfundene Wirkung der Musik auf den Menschen, sei er nun Ausübender oder Hörer, war zu Pfaffs Zeit das Thema vieler Musikdiskurse. Dabei wurde der Einfluss der Tonkunst auf Geist, Gemüt und Körper durchaus ambivalent gesehen. Mit Musik konnte man […]
„Gretchens Antwort“ im Porträt
„Wir wollen nicht nur kluge Fragen stellen, sondern auch Antworten geben“: So lautet das Motto von „Gretchens Antwort“. Die vier Powerfrauen aus Berlin verbinden klug arrangierte A-cappella-Stücke mit humoristischen Bühnenshows und einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik. Kann diese Kombination funktionieren? Ein Porträt.
Schallplattenknistern liegt in der Luft, wenn die vier Ladys von „Gretchens Antwort“ auf ihrer aktuellen CD durch die Swing-Ära grooven. Mit „Dreh den Swing auf“ hat sich das Berliner A-cappella-Ensemble völlig neu erfunden. Auf ihrer ersten CD „Liebes Leben“ klang ihr klug durchdachter A-cappella-Sound noch etwas poppiger. Doch das Schallplattenknistern, was alle sechs Songs der Aufnahme verbindet, ist, genau wie die in Schallplattenoptik gestaltete CD, sozusagen nur der verführerische Zuckerguss, der die überaus gelungene Golden Twenties-Inszenierung krönt. Denn gibt man sich der Klangwelt von „Dreh den Swing auf“ hin, gleicht das einer stimmungsvollen Zeitreise in die goldenen 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Das ist […]
Teilnahme an Chormusical manchmal auch eine Bereicherung für den Verein
Mehr als 1.400 Sängerinnen und Sänger haben Ende Januar 2020 in Ludwigsburg vom Traum einer freien Gesellschaft gesungen. Eine Gesellschaft, in der weder die Hautfarbe, noch die Herkunft oder die Religion darüber entscheidet, ob jemand dazu gehört. Ein Chorprojekt, an welchem man alleine oder gemeinsam mit seinem Chor teilnehmen konnte.
Der Reiz des Großprojekts
Als Chorist ist man stets auf der Suche nach einem persönlichen Erlebnis. Sei es das eine Lied, welches man gerne singen oder das große Werk, an dem man mitwirken möchte. Solche großen Projekte kann nicht jeder Verein realisieren. Dafür braucht es ein großes Team, die finanziellen
Ressourcen und auch die Anzahl an Mitwirkenden. In den letzten Jahren haben Großprojekte wie „Amazing Grace“, „Die 10 Gebote“, „Luther“ oder „Martin Luther King“ mehrere tausend Menschen in ganz Deutschland erreicht. Doch warum? Was fasziniert den einzelnen Choristen oder geschlossene Chöre […]