Welche Ziele sich der neu gewählte Präsident des Schwäbischen Chorverbandes gesteckt hat und wie er die zukünftige Arbeit gestalten will.
Am 11. September 2016 wurde Dr. Jörg Schmidt zum neuen Präsidenten des Schwäbischen Chorverbandes in Stuttgart gewählt. Welche Vorstellungen und Visionen er für die zukünftige Arbeit im Verband hat, aber auch welche Ziele er sich für seine Amtszeit gesetzt hat und wie er die Zukunft der Amateurmusik mitgestalten möchte, erzählt er hier:
Bitte ein paar Worte zur eigenen Person.
Ich bin 56 Jahre alt, gebürtiger Pforzheimer, von der Ausbildung her Jurist, und habe lange Jahre in der öffentlichen Verwaltung, beim Land Baden-Württemberg – zuletzt als Regierungspräsident von Tübingen – und als Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell am Bodensee gearbeitet. Und ich bin selber aktiver Sänger aus Leidenschaft.
Nach einigen Tagen im Amt: Was sind Ihre ersten Eindrücke bezüglich des Verbandes?
Der Schwäbische Chorverband ist gut […]
Das Weiterbildungsgesetz in BW gestattet ArbeitnehmerInnen zu bestimmten Bedingungen Aus- und Weiterbildungen während der Arbeitszeit.
Aus- und Weiterbildungen während der Arbeitszeit
Bildung ist ein wichtiger Faktor. Sowohl im hauptamtlichen als auch im ehrenamtlichen Segment ist die adäquate Ausbildung des Personals ein Punkt, der immer höher geschätzt wird und auch geschätzt werden muss. Gerade auch im Ehrenamt werden Vorsitzende, Schatzmeister, aber auch die Chorleiter vor immer größere Herausforderungen gestellt. Für viele Ämter gibt es eine umfassende und vor allem auch anspruchsvolle Stellenbeschreibung, und eine gewisse Qualifizierung ist für diese Ämter notwendig ist. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, trat am 1. Juli 2015 das Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg (BzG BW) in Kraft. Seitdem haben auch Beschäftigte in Baden-Württemberg einen Anspruch darauf, sich zur Weiterbildung von ihrem Arbeitgeber an bis zu fünf Tagen pro Jahr unter bestimmten Bedingungen freistellen zu lassen. Das Besondere daran: Die Freistellung erfolgt unter Fortzahlung […]
Wie durch kleine Mittel und Methoden eine positive Zukunft im Verein geschaffen werden kann.
Beobachten wir Menschen, sehen wir viele, die mit ihren Smartphones beschäftigt sind. Und es sind schon lange nicht mehr nur Jugendliche. Kommunikation und Sozialkontakte finden häufig in digitaler Form statt. Chat, Social Media, Pizza bestellen, Partner suchen und finden, Chorprobe – alles digital.
Neuere Untersuchungen haben festgestellt, dass dieses Horrorszenario wieder zurückgeht. Neben den digitalen Kontakten werden zunehmend wieder „analoge Kontakte“ gesucht. Begegnungen und Aktionen mit „echten Menschen aus Fleisch und Blut“. So werden Gruppen, Vereine und Ensembles neue Chancen bekommen, der digitalen Übermacht einen sinnvollen Gegenpol zu bieten.
Was bleibt ist ein Bedürfnis nach Qualität und Zielstrebigkeit
Was aber bewegt uns, in einen Chor zu gehen? Im Wesentlichen sind das zwei Aspekte: Zum einen ist das der Wunsch, sich im Gesang auszudrücken, zum anderen, sich darin zu optimieren […]
Was Vereine bei einer Zusammenarbeit im Bereich der Ganztagsschule beachten müssen.
Wenn es um die Zukunft des Verbandes geht, dann geht es auch um die Frage, wie es um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Vereinen bestellt ist und welchen Herausforderungen sich diese Arbeit künftig stellen muss. Nachwuchsförderung – möglichst in jedem Verein – ist unabdingbar: Nur wer bereits in jungen Jahren an den Chorgesang herangeführt wurde, wird auch später den Wunsch haben, in einem Chor mitzusingen.
Ein Konfliktfeld, das hier in dieser Form früher nicht bestanden hat, ist die stark veränderte Schullandschaft – Stichworte Ganztagsschule und Zeitverdichtung (vor allem im Gymnasium). Die Ganztagsschule ist momentan nur in Bezug auf die Grundschule im Schulgesetz verankert. Dabei ist aber nicht ausgeschlossen, dass dies auch für die weiterführenden Schulen künftig zum Thema werden könnte. Daher nachfolgend eine kurze Erklärung, was sich hinter dem Begriff Ganztagesgrundschule verbirgt. […]
Fünf Tipps, die ihren Chor sicher nicht zukunftsfähig machen: ein zynischer Blick auf das Vereinsleben.
[Hinweis: dieser Artikel spielt explizit mit Klischees, ist absichtlich überspitzend, ironisch und unfair. Leser, die das nicht vertragen, werden gebeten, diese Seite zu überspringen und mit einem hübschen Urlaubsbild zu überkleben]
1. Richtige und wahrheitsgemäße Außendarstellung
Sorgen Sie dafür, dass ihr Chor immer wieder im Gespräch ist. Gut konzipierte Konzerte, ein homogener und stilsicherer Chorklang oder eine schlüssige und gut vernetzte Öffentlichkeitsarbeit sind dazu weniger geeignet. Kommen Sie möglichst wenig mit Menschen über den Chor ins Gespräch oder sprechen Sie ggf. vor allem den Nachwuchsmangel an. Geben Sie dabei möglichst auch dem Gegenüber die Schuld am Sterben des Chores, das wird ihn mitleidig stimmen.
Andere geeignete Themen sind u. a. die Unfähigkeit der Vereinsfunktionäre und des Chorleiters, die Schwächen einzelner Sänger und die treulosen Vereinsmitglieder und Konzertbesucher. Sorgen Sie auch […]
Auf Messen stellt der Schwäbische Chorverband vor, was ihn als Verband ausmacht und wo er helfen kann.
Sie kennen das sicher: Jedes Jahr im Herbst und im Frühjahr hängen sie wieder: Die Plakate, die uns zu Messen einladen – ob örtlich, regional oder sogar international.
Die jeweiligen Themen sind so vielfältig wie das Leben: Gesundheit, Esoterik, Handwerk, Bauen, Autos, Küche, Wein, Reisen, Kinder, Bildung, Senioren …
Der Schwäbische Chorverband nimmt inzwischen als Aussteller an verschiedenen Messen teil. Begonnen hat es mehr oder weniger zufällig, inzwischen haben wir allerdings die Erfahrung gemacht, dass sich der Aufwand lohnt. Denn es ist ein Aufwand, unter Umständen auch ein finanzieller, das muss klar sein.
Der Mehrwert wiegt allerdings die Arbeit auf. Nicht nur, dass wir Personen außerhalb der üblichen Verbandsschiene ansprechen und für das Chorsingen interessieren können, sondern es sind auch die vielfältigen Kontakte zu den Mitausstellern, die […]
Fabian Bacher leistet seinen Bundesfreiwilligendienst in der Geschäftsstelle im Auftrag des guten Chorgesangs.
Mein Name ist Fabian Bacher und ich bin 18 Jahre alt. Ich wohne in Korntal-Münchingen und bin dort auch auf die Realschule gegangen. Im Juli dieses Jahres habe ich das TG des BSZ Leonberg mit der Fachhochschulreife abgeschlossen. Seit 1. September leiste ich nun meinen Bundesfreiwilligendienst beim Schwäbischen Chorverband.
Ich bin auf den schwäbischen Chorverband eher über Umwege gestoßen
Meinen BFD wollte ich in einer kulturellen Einrichtung absolvieren. Da ich Musiker bin, wollte ich möglichst in diesem Gebiet arbeiten und daher bewarb ich mich bei verschiedenen Verbänden, Vereinen und Musikschulen.
Unter anderem ging eine Bewerbung an Johannes Wollasch, Geschäftsführer der „Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände“. Er hat mich in der Antwort auf meine Bewerbung an den schwäbischen Chorverband verwiesen, mit der Empfehlung, dass ich dort sehr gut aufgehoben sei. Ich ging seiner Empfehlung nach […]
Es ist erfreulich, über dieses Thema schreiben zu können. Denn Fragen zum Vereinsnamen stellen sich in einem Verband nur da, wo sich neue Vereine gründen und Teil der Chorgemeinschaft des Verbandes werden. Und das ist im Schwäbischen Chorverband der Fall.
Es gibt aber einiges zu beachten, was späteren Ärger zu verhindern hilft; ich erhalte auch immer wieder Anfragen und Mitteilungen über Auseinandersetzungen in diesem Bereich.
Welchen Namen kann ich wählen
Meist geht es um die Frage, ob man einen Namen führen darf, den schon ein anderer Chor oder Verein führt. Seltener geht es darum, dass unzulässige Vereinsnamen zur Eintragung gebracht werden sollen; so wird jedermann verstehen, dass ein Vereinsname „Chorverein Deutschland Musterstadt“ unzulässig ist, ebenso – aus Gründen der schnellen Erkennbarkeit im Internet – der Verein „AAAAAA“. Sonst aber ist so ziemlich alles erlaubt und davon wird auch rege Gebrauch gemacht. Jeden Tag werden Chornamen […]
Lied, Lyrics und Wein – Silchers Lieder und ihre Dichter
Von rund 150 Autoren hat Friedrich Silcher Texte vertont – zu viele, um sie alle in einer einzigen Ausstellung präsentieren zu können. Eine Auswahl war nötig. Da nun die Sonderschau des Museums anlässlich der Baden-Württembergischen Literarturtage in Weinstadt und zugleich im Hinblick auf die Große Landesausstellung „Die Schwaben“ konzipiert wurde, lag es nahe, die Auswahl auf Lyriker aus dem Südweststaat zu konzentrieren. Übrig geblieben sind dabei immer noch mehr als vierzig Personen.
Die Namen der Dichter findet der Besucher auf der großen Schultafel im Ausstellungsraum alphabethisch aufgeführt. In dieser Reihenfolge sind sie dann auch in den acht Vitrinen mit jeweils ein bis zwei Werkbeispielen vertreten. Dabei handelt es sich überwiegend um Handschriften und Frühdrucke des Komponisten. Porträts der Autoren reichern das Material zusätzlich an.
Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, nicht nur die Prominenz der „schwäbischen […]
Ein Beitrag zum Kantatenschaffen des Stuttgarter Kammermusicus Georg Eberhard Duntz
Dr. Gottfried Simpfendörfer berichtet 1994 über einen Fund von 41 Kantatenabschriften aus Leonberg, deren einziger Hinweis auf den Komponisten sich mit dem Vermerk „di Sign.: Dunz“ begnügte. Der Leonberger Fund verweilt seit 2012 im Archiv der Kirchenmusikalischen Zentralbibliothek in Tübingen, was mir zum Anlass wurde, die Kantatenabschriften im Zuge meiner Diplomarbeit näher zu untersuchen und ggf. etwas über diesen „Sign.: Dunz“ herauszufinden.
Wer war Eberhard Duntz?
Im Laufe der Zeit tauchten immer mehr Abschriften dieses Herrn Duntz auf – im Landesmusikarchiv Tübingen, im Hauptstaatsarchiv Stuttgart oder im Archiv der Landesbibliothek. Insgesamt sind über 400 Abschriften aufgetaucht, die allesamt aus der Feder Duntz‘ stammen sollten. Auf Grund dieser (für einen unbekannten Komponisten) sehr hohen Zahl von Abschriften war der nächste Schritt, neben dem allmählichen Verzeichnen der Kantaten, die Erforschung der biographischen Eckdaten des Komponisten.
Georg Eberhard […]
Holger Frank Heimsch hat sich die neu erschienene CD der schwäbischen Boygroup „füenf“angehört.
Im Mai 2016 feierte die schwäbische A-cappella-Band „füenf“ Premiere mit ihrer neuen Bühnenshow „5 Engel für Charlie“. Im Herbst 2016 erschien das gleichnamige Album mit 14 neuen Songs, die existentielle Themen musikalisch auf den Punkt treffen: Schlaf, Schimmelkäse, Wutbürger, Küchenmaschinen, indische Nationalspeisen, Neurodermitis oder einfach nur Pipikakapopo.
Die Sommermonate 2016 verbrachten Justice (Christian Langer), Pelvis (Jens Heckermann), Little Joe (Kai Podack), Memphis (Patrick Bopp) und Dottore Basso (Francesco Cagnetta) in den KarusStudios in Schwäbisch Gmünd, um ihre neuen Songs aufzuzeichnen. Mit ihren Songs voll grenzenlosem Wortwitz und böser Satire singen „füenf“ den Nonsens zurück auf die Erde. Mit ihrem Titelsong „5 Engel für Charlie“ verweisen die fünf Männer auf ihren Auftraggeber, der sie auf die Erde schickte. Sie „quälen ihr Publikum mit kranken Flausen“, singen das „Gift aus der Leber“ und reduzieren […]
Von den Werken von Schütz über Dvorak bis zu Liedern aus dem Konzentrationslager
Ein eindrucksvolles Konzert gaben der Mädchenchor Rottweil und der Junge Chor St. Ursula Villingen am vorletzten Sonntag in der Johanneskirche in Bad Dürrheim.
Neben Musik aus Mittelalter und Klassik gehörten auch für Chor arrangierte Popsongs zum Programm, und zwei Lieder von Ilse Weber, die diese im KZ Theresienstadt komponiert hat, wo sie sich um die gefangenen Kinder kümmerte. Der Überlieferung nach hat sie mit den Kindern noch in der Gaskammer gesungen.
Doch schon der Beginn des Konzerts war beeindruckend: Die Mädchen standen hinter dem Publikum und begannen zu singen, während Chorleiter Andreas Puttkammer sie vorne im Altarraum am Klavier begleitete. Dann ging der Chor singend Richtung Altarraum.
Es folgten geistliche Gesänge unter anderem von Heinrich Schütz („Erhöre mich“) und Felix Mendelssohn Bartholdy („Hebe deine Augen auf“), danach folgten Liebeslieder von Antonin Dvorak und […]