Wie die Corona-Pandemie Chorarbeit verändert hat
Es gibt ein vor und ein danach: Wer hätte das gedacht, erwartet, befürchtet? Wer hätte erahnen können, dass musikalische Ensemblearbeit sich binnen kürzester Zeit einmal in großen Teilen neu entdecken muss, unausgetretene Wege betreten muss und sich so sehr nach einer Normalität sehnen würde, die vermutlich auf lange Zeit betrachtet so nicht mehr sein wird. 2020 hat die gesamte Gesellschaft vor einen geradezu monströs großen Berg an Herausforderungen gestellt. Da war die Situation der Chöre und Musikvereine im Land zu Beginn ein eher kleiner Faktor. Doch langsam kommt das Leben wieder in seinen Tritt – mit Einschränkungen. In einen neuen, Corona-geprägten Tritt, aber immerhin: Wieder ein Schritt nach vorne.
Im Juli-Heft der Zeitschrift SINGEN berichtete die Chorleiterin Sarah Neumann eindrucksvoll von ihren Erfahrungen als selbstständige Künstlerin in Zeiten von Corona. Von Ungewissheit, finanziellen Unwegbarkeiten, aber auch davon, wie wichtig es für sie war […]
Warum Singen kein verzichtbarer Luxus ist, welche Folgen ein Singverbot haben könnte und wie es trotz Pandemie doch funktionieren könnte
Der Mediziner, Sänger und Leiter des Freiburger Instituts für Musikermedizin (FIM) Prof. Dr. Bernhard Richter schrieb in seinem Buch „Die Stimme“ im Jahr 2014 noch: „Auch wenn Singen und Musizieren grundsätzlich keiner weiteren Legitimation bedürfen – denn Musik muss keinen Zweck erfüllen –, so kann man doch fragen, welchen Sinn Musik aus medizinischer Perspektive hat.“ Doch immer öfter muss Musik und neuerdings besonders das Singen im schulischen Kontext um seine Daseinsberechtigung kämpfen. Nach tragischen Infektionsfällen in Chören und Kirchen, Zeitungsberichten mit Titeln wie „Wenn Singen tötet“ und einer unklaren Datenlage beschloss das Kultusministerium in Baden-Württemberg (Stand 13. August 2020), dass auch in wieder geöffneten Schulen und Kindergärten das Singen und Musizieren unter den derzeitigen Pandemiebedingungen generell oder mindestens in geschlossenen Räumen verboten sein sollte.
Stellen Sie sich vor es […]
- Die Satzung ist die wichtigste Rechtsgrundlage für das Vereinsleben, wichtiger als die gesetzlichen Bestimmungen des BGB oder anderer Gesetze oder sonstiger Regelungswerke.
Die Satzung: ein „Königsrecht“
Der Verein ist selbst für die Errichtung und Änderung der Satzung zuständig. Das Recht, eine eigene Satzung zu beschließen, ist ein „Königsrecht“ der Vereinsmitglieder.
Die Satzung regelt alles, was im Vereinsleben geregelt werden muss, inhaltlich wie formal. Dazu gehören Regelungen über den Satzungszweck, den Erwerb und Verlust der Mitgliedschaft, die Festsetzung eines Mitgliedsbeitrages, die Einrichtung eines Vorstandes oder anderer Gremien zusätzlich zur Mitgliederversammlung, zur Auflösung des Vereins und anderes mehr.
Die Satzung wird erstmals in der Gründungsversammlung des Vereins festgestellt. Sie ist von da an die rechtliche Grundlage des Vereinslebens und sollte deshalb möglichst auf der Höhe der Zeit und der Rechtsprechung liegen.
Das bedingt, dass hin und wieder Satzungsänderungen erforderlich sind, sei es wegen der Gemeinnützigkeit, sei es, weil Gremien wegen zurückgehender Mitgliederzahlen nicht mehr […]
Gemeinschaft über alle Standesdünkel hinweg.
Manchmal hinterlässt eine zufällige Begegnung einen sehr nachhaltigen Eindruck. Das war z. B. 1853 der Fall, als ein Schnaiter Handwerksbursche in Neuchâtel einem berühmten Zeitgenossen begegnet ist.
Im März 1912, wenige Monate vor Eröffnung des Silcher-Museums, griff der hochbetagte Bäckermeister Gottlieb Fischer zu Papier und Feder, um ein Erlebnis zu notieren, das er ein Leben lang mit sich herumgetragen hat. Nun sollte es der Nachwelt bekannt gemacht werden. Um den eigenen Charme des Dokuments zu erhalten, wird hier weitgehend der originale Text zitiert: „Es war im Jahr 1853 am 11. August, ich war dazumal 22 Jahr alt, bin ich und der oben genannte Kamerad auf die Wanderschaft in die freie Schweiz. (Wir waren beide Bäcker.) Am 26. August kamen wir nach Neuchatel und dort ist uns eingefallen dass eine (…) Halbschwester von unserem Friedrich Silcher dort wohnt, unsere Eltern haben es uns gesagt, denn […]
Zur Verabschiedung von Dieter Aisenbrey, Walter Gropper und Alfons Scheirle von der Lehrtätigkeit bei den Chorleiterkursen.
Wann können Lotsen von Bord gehen? Dann wenn das Boot in ruhigem und sicherem Fahrwasser ist. Der Lotse hat sich mit seinen Spezialkenntnissen eingebracht und das Schiff sicher geführt. Mit diesem Bild lässt sich die Tätigkeit dieser hochverdienten Chor-Pädagogen und allseits geschätzten Musiker beschreiben, die maßgeblich die Entwicklung der Chorleitungsausbildung im Schwäbischen Chorverband mitgeprägt haben.
Was wird hier vermittelt?
Zunächst das Fachwissen: Chorleiten, Methodik, Didaktik, Musiktheorie und Gehörbildung, Musikgeschichte usw. und so banale Dinge wie z. B. wie stelle ich ein richtiges Programm zusammen.
Als weiterer wesentlicher Ausbildungsinhalt, der gar nicht so leicht zu erkennen ist gehört die Persönlichkeitsbildung, die Stärkung des Selbstbewusstseins. Der richtige Umgang in einer Führungs- und Leitungsfunktion muss erlernt werden. Dies ist aber kein Stoff, der in sieben Kapitel à vier Abschnitten auswendig gelernt werden kann. Es ist etwas, das man […]
Der Deutsche Chorverband feiert Richtfest für das Deutsche Chorzentrum in Berlin.
Ende Juli wurde das Richtfest für das Deutsche Chorzentrum in Berlin-Neukölln gefeiert. Veronika Petzold, Geschäftsführerin des Deutschen Chorverbands, spricht über die Hintergründe des Großprojekts.
Nicole Eisinger: Frau Petzold, welche Idee steht hinter dem Projekt Deutsches Chorzentrum?
Veronika Petzold: Aus einem einfachen Gedanken wurde schnell eine große Vision. Zunächst sollte nach dem Verkauf der verbandseigenen Immobilie in Köln und Umzug des Deutschen Chorverbands 2008 nach Berlin „nur“ wieder eine neue Geschäftsstelle, gemeinsam mit dem Chorverband Berlin, entstehen.
Nicole Eisinger: Und was passierte dann?
Veronika Petzold: Bis 2014 wurden 21 verschiedene Objekte in Berlin gesichtet, auf ihre Eignung geprüft und mit jedem neuen Standort entstanden neue Ideen. Lange meinten wir, einen eigenen Veranstaltungssaal zu benötigen, eine Konzertstätte für unsere Chöre, bis wir irgendwann auch diesen Gedanken wieder aufgegeben haben, denn in Berlin mangelt es nicht an Konzerträumen. Auch ist es nicht die Aufgabe […]